Frankfurt: Jan-Dirk Gießelmann siegt in der Grand Prix-Kür

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Frankfurt – Festhallen Reitturnier 2016

Jan-Dirk Gießelmann und Real Dancer gewinnen die Grand Prix-Kür in Frankfurt. (© Stefan Lafrentz)

Was für ein Erfolg! Jan-Dirk Gießelmann siegt in der Frankfurter Festhalle in der Grand Prix-Kür vor Sönke Rothenberger.

Jan-Dirk Gießelmann und Real Dancer haben in der Frankfurter Festhalle die Grand Prix-Kür gewonnen. Zweiter wurde Olympiasieger Sönke Rothenberger mit Favourit vor Beata Stremler im Sattel von Rubicon.

Jan-Dirk Gießelmann und Real Dancer bekamen 76,625 Prozent für ihre Vorstellung. Die Stärken des Wallachs liegen in der Passage-Piaffe-Tour, sehr gesetzt mit aktivem Hinterbein. Bei den Galoppwechseln gab es kleine Unstimmigkeiten, in den Galopp- und Trabverstärkungen konnte Real Dancer dafür umso mehr punkten.

Sönke Rothenberger und Favourit sind alte Kür-Hasen. Die Choreografie kennen beide in- und auswendig, was dazu führte, dass der Dunkelfuchs seinem Reiter manchmal etwas vorweg ist. Die Pirouetten waren deshalb etwas eilig, dafür die Passagen, Piaffen und Traversalen mit viel Ausdruck und Elastizität. Auch die Übergange flüssig und harmonisch. Sönke Rothenberger und Real Dancer erhielten 76,375 Prozent, in der B-Note vergab Richter Thomas Lang bei E sogar 82 Prozent.

Beata Stremler und Rubicon zeigten eine souveräne Vorstellung, die mit 76,050 Prozent bewertet wurde. Nachdem der großrahmige Braune im Grand Prix noch mit Unsicherheiten zu kämpfen hatte, weil er von der Kulisse doch sehr beeindruckt war, hatte er sich inzwischen besser daran gewöhnt. In der Trabtour zeigte er sich sehr elastisch, ausdrucksstarke Passage und Piaffe, den Schritt würde man sich noch etwas schreitender wünschen. Hier schien er noch nicht richtig loslassen zu können.

 

Drei, die zur Familie gehören

Alle drei Pferde sind wahre Familien-Pferde. Seinen 12-jährigen Real Dancer v. Rubin-Royal kennt Jan-Dirk Gießelmann seit dieser noch ein Fohlen war. „Er ist auf unserem Familien-Betrieb aufgewachsen und ich habe angefangen, ihn auszubilden, als er drei war“, erzählt der 33-Jährige, der in diesem Jahr sein Goldenes Reitabzeichen verliehen bekam und in den B-Kader berufen wurde. Gemeinsam mit seinem Hannoveraner-Wallach ist er in den Grand Prix-Sport hineingewachsen. „Er hat einen speziellen, sehr guten Charakter. Während der Kür habe ich gemerkt, wie ihn die kribbelnde Atmosphäre gepackt hat.“ Eines stehe jedenfalls fest: Real Dancer soll im Familien-Besitz bleiben.

Der Zweitplatzierte Sönke Rothenberger und Favourit v. Fidermark kennen sich ebenfalls schon eine ganze Weile. Bevor Sönke in seinen Sattel stieg, war der 17-jährige Wallach mit dessen Schwester Sanneke im Viereck unterwegs. „Es ist großartig, wie er mit seinen 17 Jahren hier geht“, freut sich der Mannschafts-Olympiasieger über die Leistung seines Pferdes. „Aber die Prüfung seines Lebens ging er im Grand Prix.“ Doch auch in der Kür ließ er nichts anbrennen. Einziges Manko: Er kennt die Aufgabe schon fast zu gut. „In den Doppel-Pirouetten ist er gerade so rumgespint“, meinte sein Reiter. „Vielleicht muss ich mir jetzt doch mal eine neue Kür überlegen. Diese kennt er eben ganz genau von der Weltcup-Tour vor zwei Jahren.“

Die Frau auf dem Treppchen, Beata Stremler, hatte ihren 13-jährigen Rubicon gesattelt und damit wie der Sieger auch einen Rubin Royal Nachkommen. „Er ist so sensibel und sehr elastisch“, erzählte sie über den Wallach, den sie selbst ausgebildet hat. „Ganz allein“, wie Beata Stremler betonte, „das ist etwas ganz Besonderes“. Es habe schon einige Angebote für den Braunen gegeben, aber bisher haben die Besitzer ihr zugesichert, dass sie ihn weiterhin reiten kann, freute sie sich.

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