Schweiz beschließt Verbot von Peitschengebrauch im Galoppsport

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Featurebild Galopprennen

Ab dem 1. Juli gibt es eine wichtige Regeländerung im Schweizer Galopprennsport.

Am 9. März trafen Besitzer, Jockeys und Trainer bei der Generalversammlung des Dachverbandes Galopp Schweiz zusammen und haben „mit deutlicher Mehrheit“ für ein Gebrauchsverbot der Peitsche in Rennen gestimmt. Ab 1. Juli soll der Gebrauch von Peitschen verboten werden.

In der Praxis wird das bedeuten, dass Peitschen zwar mitgeführt, aber nicht mehr zum Antreiben der Pferde eingesetzt werden dürfen. Sie dürfen dann nur noch an der Schulter angelegt werden, um die Pferde gerade zu halten. Dies ist ein Zugeständnis an die Sitzposition des Rennreiter, der ja quasi über dem Pferderücken schwebt und keine Möglichkeiten hat, durch Gewichts- oder Schenkelhilfen einzuwirken.

Der Peitscheneinsatz im Galopprennsport ist immer wieder Diskussionsgegenstand. In der Schweiz – wie beispielsweise auch in Deutschland – waren zuletzt nur noch schockabsorbierende Modelle erlaubt. Dennoch wollten die Mitglieder von Galopp Schweiz das Verbot. Auf der Verbands-Homepage steht zu lesen:

„Auch wenn die verwendete schockabsorbierende Peitsche dem Pferd keine Schmerzen verursacht, wir weltweit über eines der strengsten Reglemente verfügen und jegliches Fehlverhalten zum Wohle des Pferdes und des Sports streng ahnden, reicht uns das alles nicht mehr aus. Wir wollen die Pferde nicht mehr schlagen.“

In Deutschland ist die Anzahl der erlaubten Schläge seit dem 1. Januar 2023 auf maximal drei pro Rennen begrenzt. Zuwiderhandlungen werden geahndet.

Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.


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