Studie soll Zusammenhang zwischen Medikation, Ermüdungsbrüchen und Herzversagen bei Rennpferden klären

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Featurebild Galopprennen

Laut Statistik des US-amerikanischen Jockey Clubs kamen 2019 bei 1000 Starts 1,53 Pferde ums Leben. Nun soll eine Studie klären, inwiefern die Gabe bestimmter Medikamente und die sogenannten „Catastrophic injuries“ bzw. Herzattacken bei Rennpferden zusammenhängen.

Verglichen mit den Vorjahren war 2019 das Jahr mit den wenigsten Todesfällen auf US-amerikanischen Rennbahnen. Zum Verglich: 2019 kamen auf 1000 Starts, 1,53 tote Pferde. 2009 waren es 2,0. Die Einzelheiten kann man auf der Homepage des Jockey Clubs nachlesen.

Was die Statistiken nicht abdecken, sind die Trainingsunfälle. Von Seiten des Jockey Clubs heißt es: „Der Rückgang der tödlichen Unfälle um 23,5 Prozent seit 2009 zeigt, dass sich die Bemühungen der Rennindustrie um die Sicherheit der Pferde bezahlt machen. Aber Informationen über Verletzungen während der Morgenarbeit und solchen, die mit bestimmten Behandlungen und Vorgehensweisen in Zusammenhang stehen, würde die Genauigkeit der Risikostudien enorm verbessern. Das Rennbahnpersonal hätte dann die Möglichkeit, gefährdete Pferde zu identifizieren, noch ehe sie in die Startbox gehen.“

Die Studie

Ein Baustein in der Vielzahl der Faktoren, die zu tödlichen Unfällen führen können, sind Medikamente bzw. Dopingsubstanzen. Forscher am New Bolton Center in Pennsylvania wollen nun eine interdisziplinäre Studie machen, inwiefern sich die Kombination zweier Medikamente auf die Knochendichte und die Herzfunktion von Rennpferden auswirkt.

Bei den Medikamenten handelt es sich zum einen um Lasix (Wirkstoff: Furosemid), ein übliches Mittel, das prophylaktisch eingesetzt wird, um Lungenblutungen bei Rennpferden vorzubeugen. Zum anderen geht es um Bisphosphonate (z. B. Tiludronat und Clodronat), die bei Krankheiten unter Beteiligung des Knochenstoffwechsels eingesetzt werden (z. B. Hufrolle), aber izwischen ebenfalls auch bei Rückenproblemen, Fesselgelenksarthrosen und chronischen Lahmheiten herangezogen werden. Sie wirken schmerz- und entzündungshemmend.

Beide Medikamente sind umstritten. Letzteres besonders, weil – so berichtete das tierärztliche Fachportal Vetline.de im September 2019 – die Wirkweise in der Veterinärmedizin nicht ausreichend erforscht sei und man aus der Humanmedizin von heftigen Nebenwirkungen wisse wie Kiefernekrosen und atypischen Frakturen.

Die These der Forscher ist nun, dass die zeitgleiche Gabe beider Medikamente zu einer Verringerung der Knochendichte und Einschränkungen der Herzfunktionen bei Rennpferden führen könnten.

Von Lasix wisse man, dass es zu einem kurzzeitigen Kalziumverlust führe. Bei Menschen führe dies zu einem erhöhten Risiko für Knochenbrüche. Pferd hingegen verfügten über die Fähigkeit, einen Mangel an Kalzium schnell auszugleichen. Daher sei es unwahrscheinlich, dass Lasix allein zu Ermüdungsbrüchen führt.

Daher sollen sich nun 13 Forscher mit dem Effekt von Lasix in Kombination mit Bisphosphonaten beschäftigen. Eine einmalige Gabe von Bisphosphonaten verbleibe für mindestens ein Jahr im Knochen. Das erhöhe die Wahrscheinlichkeit einer Kreuzreaktion mit Lasix.

Weitere Details zum Vorgehen im Rahmen der Studie können Sie hier nachlesen.  

Bisphosphonate werden nicht nur bei Rennpferden eingesetzt. Das bekannteste Präparat ist wohl das Mittel Tildren. Prominentestes Pferd, welches damit behandelt wurde, ist Sönke Rothenbergers Cosmo. Derzeit läuft ein Verfahren gegen die Tierärztin, die Cosmo das Medikament verabreicht hat. Cosmos Besitzer verlangen acht Millionen Euro Schadensersatz.Air Jordan 1 Outlet Store | michael kors outlet in niagara falls canada

Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.