Enzo Truppa verklagt wegen Verkauf von Eremo del Castegno

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Valentina Truppa und Eremo del Castegno

(© Valentina Truppa und Eremo del Castegno)

Die Italienische Reiterliche Vereinigung (FISE) hat Enzo Truppa, Vater der italienischen Dressurreiterin Valentina Truppa, verklagt, weil er Italiens bestes Pferd Eremo del Castegno verkauft hat.

Der in Italien gezogene Rohdiamant-Sohn wurde zum Jahreswechsel nach Brasilien, an den Millionär Dr. Jorge Da Rocha verkauft als potenzielles Olympiapferd. Genau das ist das Problem, denn der Braune und Valentina Truppa waren Italiens bestes Paar auf dem Dressurviereck und galten als Hoffnung für Rio. Die FISE wirft Valentinas Vater Enzo Truppa vor, vertragsbrüchig geworden zu sein. Es sei vereinbart gewesen, dass das Pferd dem italienischen Dressursport bis nach den Olympischen Spielen zur Verfügung steht. Darum hat sie gegen Truppa bzw. sein Centro Equestre Monferrato Klage eingereicht.

2012 war ein derartiger Vertrag verlängert worden. Die FISE hatte Truppa von 2012 bis 2015 280.000 Euro gezahlt, dafür, dass er Eremo im Land hält. Laut der italienischen Pferdesportseite Cavalli e Segugi reagierte Truppa erstaunt darüber, verklagt worden zu sein. „Die Entscheidung, zu klagen folgt auf einen umfangreichen Email-Verkehr während der letzten beiden Monate, in dem wir vergeblich versucht haben, unsere Beweggründe für den Verkauf darzulegen und unsere gute Absicht zu beteuern. Wir bedauern es festzustellen, dass der Verband eher geneigt ist, uns vor Gericht zu schleppen, statt sich über die Olympiaqualifikation zu freuen, die Valentina für Italien erreicht hat.“

Tatsächlich ist es Valentina Truppa gelungen, ihrem Land einen Einzelstartplatz bei den olympischen Dresssurwettkämpfen in Rio de Janeiro zu sichern. Dieser Startplatz bleibt dem  Land. Er ist nicht an das Paar gebunden, das ihn erritten hat. Die FISE kann also frei entscheiden, wer sie in Rio vertreten darf.

Auf der Longlist des Verbands für Rio stehen derzeit folgende Paare: Micol Rustignoli mit Corallo Nero, Federica Scolari auf Beldonwelt, Ester Soldi mit Harmonia, Valentina Truppa mit Chablis und Rainieri (allesamt Schüler von Enzo Truppa, der gleichzeitig auch 5*-Richter ist) sowie Leonardo Tiozzo mit Randon, der mit Christoph Koschel trainiert.

Der italienische Verband hatte im Januar eine Mitteilung herausgegeben mit den Kriterien, die die Olympiareiter für Rio erfüllen müssen. Dazu zählt auch, dass sie zwischen Januar und Juli 2016 mindestens zweimal mehr als 67 Prozent auf dem Turnier erritten haben müssen. Das ist bislang nur Truppa und Tiozzo gelungen.

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  1. Baluma

    Gönnt ihm doch die Kohle. Totilas wurde aus demselben Grund verkauft. Die Chance an den olympischen Spielen teilzunehmen ist halt einigen Millionären viel Geld wert. Valentina war da schon und hat noch andere Pferde. Sie wäre sowieso nicht in die Medaillen gekommen. Vielleicht wäre sie unter die besten 10 gekommen. Sie kann mit einem anderen Pferd teilnehmen. Dann wird sie vielleicht 20te. Na und? Klar, das macht weniger Spass, aber sie haben viel Geld bekommen, und vielleicht brauchen sie das Geld. Es ist sehr teuer Dressur auf dem Level zu reiten.
    Sie hat den Olympiaplatz für Italien geholt. Das ist doch toll. Sie ist mit ihrem Zweitpferd immer noch besser als die anderen in Italien, die nicht mal 67% kriegen,- und damit kann man bloß unter die letzten 10 kommen.
    Es ist nun mal so, dass Dressursport sehr teuer ist und deshalb müssen die guten Reiter auch mal ihr bestes Pferd verkaufen. – Der Herr Koschel hat sicher Verständnis dafür.
    Ich finde es ja auch nicht gut, dass unser Sport so abhängig vom Geld ist, aber seien wir ehrlich. War das schon mal anders?
    Gott sei Dank ist den Pferden das Geld egal und deshalb gehen sie mit einem besseren Reiter besser als mit einem schlechteren aber reicheren Reiter. Am interessantesten wäre es wenn man die Noten in Bezug auf den Kaufpreis der Pferde gewichten könnte. Das könnte mal zu Überraschungen führen. ☺
    Immerhin hat sich jetzt der Brasilianer einen Olympiatraum gegönnt und Herr Truppa hat das Geld um seiner Tochter weiterhin Spitzensport zu ermöglichen. Lasst sie doch!


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