Olympiasieger Eric Lamaze verzichtet auf möglichen Start in Tokio

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Eric Lamaze Fine Lady

Eric Lamaze und Fine Lady (© von Hardenberg)

Drei Olympiamedaillen hat Eric Lamaze bereits gewonnen – eine vierte wird jedoch nicht so bald hinzukommen. Aus gesundheitlichen Gründen will der kanadische Springreiter sich nicht für einen Startplatz bei den Olympischen Spielen in Tokio bewerben.

Olympia wird in diesem Jahr ohne Eric Lamaze stattfinden. Auf seiner Homepage gab der 53-Jährige gestern bekannt, dass er Ende Juli nicht nach Japan reisen wird – obwohl er mit Platz 23 auf der Weltrangliste aktuell der erfolgreichste kanadische Springreiter ist. Schon 2008 hatte Lamaze in Hongkong mit Hickstead Mannschaftssilber und Einzelgold gewonnen, 2016 sprang er dann mit Fine Lady in Rio zu Einzelbronze. Nachdem der Internationale Sportgerichtshof (CAS) im Januar bestätigt hatte, dass die Disqualifikation der kanadischen Springreiterin Nicole Walker von den Pan-Amerikanischen Spielen rechtens war, darf Kanada in diesem Jahr allerdings keine Mannschaft stellen und hat lediglich einen Einzelstartplatz zur Verfügung.

„Ohne mein Team bin ich kein echter Konkurrent“

Seit etwa drei Jahren kämpft Eric Lamaze gegen einen Gehirntumor. Seine „persönliche Gesundheit“ sei nun auch der Anlass, warum er auf einen möglichen Olympistart verzichtet. „Ich nehme meine Gesundheit sehr ernst und habe mich daher dazu entschieden, dass Tokio nicht der beste Ort für mich wäre“, schreibt Lamaze auf seiner Homepage. „Meine Gesundheit ist momentan zwar stabil, aber es gibt verschiedene Risikofaktoren, die ich berücksichtigen muss.“ Die Olympischen Spiele sollen aufgrund der Corona-Pandemie unter strengsten Hygienemaßnahmen und ohne internationale Zuschauer ausgetragen werden.

Auch die Rolle als Einzelreiter nennt Lamaze als einen weiteren Grund für seine Entscheidung: „Für mich bedeutet Olympia auch immer, für das kanadische Team zu reiten. Mein Erfolg kam auch dadurch zustande, weil meine Teamkollegen und ich gemeinsam unser Bestes für unser Land gegeben haben. Meine Pferdebesitzer, Freunde und Fans dort zu haben, war es, was Olympia so besonders für mich gemacht hat.“ Ohne eine Mannschaft ihm Rücken, fehle im möglicherweise die letzte Motivation, so der Kanadier.

Olympia trotz Corona?

Lamaze, der einen Stall in der Nähe der belgischen Hauptstadt Brüssel betreibt, gab auch die aktuelle Situation in Europa zu bedenken. „Mit allem, was wir im letzten Jahr erlebt haben – und es gibt immer noch so viele Menschen, die gerade furchtbares durchmachen – weiß ich gar nicht, ob es sich für mich überhaupt richtig anfühlen würde, eine Medaille zu gewinnen.“ Bei den Olympischen Spielen gehe es in seinen Augen darum, die Athleten zu zeleberieren. „Gerade ist aber nicht die richtige Zeit zum feiern“, so Lamaze.

Die Entscheidung habe er gemeinsam mit seinen Sponsoren Mark und Tara Rein getroffen, den Besitzern einiger seiner besten Pferde. Nächstes großes Ziel für Eric Lamaze sind die Weltmeisterschaften 2022 im dänischen Herning und Olympia 2024 in Paris. Im Hinblick auf Tokio ist die Tür nun offen für Erynn Ballard, Mario Deslauriers, Tiffany Foster und Amy Millar, die ebenfalls auf der Shortlist für den kanadischen Einzelstartplatz stehen.air jordan 1 factory outlet | mens jordan release dates 2022