Spanische Hofreitschule: Ehrungen für dänische Prinzessinnen und Bröring-Sprehe

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Elisabeth Gürtler, Nathalie zu Sayn-Wittgenstein und ihre Mutter Prinzessin Benedikte von Dänemark, Kristina Bröring-Sprehe und Erwin Klissenbauer

(© Elisabeth Gürtler, Nathalie zu Sayn-Wittgenstein und ihre Mutter Prinzessin Benedikte von Dänemark, Kristina Bröring-Sprehe und Erwin Klissenbauer)

Im Rahmen des Sommerballs an der Spanischen Hofreitschule in Wien wurden Prinzessin Benedikte von Dänemark und ihre Tochter, Prinzessin Nathalie zu Sayn-Wittgenstein sowie Kristina Bröring-Sprehe mit einer besonderen Auszeichnung bedacht.

Anlässlich der siebten Fête Impériale, dem glanzvollen Sommerball der Spanischen Hofreitschule Wien, wurden am Freitagvormittag in einer würdigen Feierstunde mit musikalischer Umrahmung durch Mitglieder der Wiener Philharmoniker zwei von der ‚Spanischen’ kreierte Auszeichnungen an drei Persönlichkeiten des Pferdesports und der Pferdezucht vergeben, die sich im Sinne der seit 451 Jahre bestehenden Wiener Kulturinstitution um die Pflege und Förderung einer pferdegerechten Dressurausbildung Verdienste erworben haben.

„Die ‚Médaille de l’École d’Équitation Espagnole de Vienne‘ wird an eine aktive, international erfolgreiche Reiterin oder einen Reiter vergeben, die bzw. der sich der Tradition der klassischen Reitkunst in ihrer ursprünglichen und ehrlichen Form verschrieben hat und dank dieser erfolgreich im internationalen Spitzensport ist“, so Sissy Max-Theurer, Olympiasiegerin und Vorsitzende der siebenköpfigen internationalen Fachjury, die die Ehrenmedaille nach Georg Wahl und Alvaro Domecq in den Vorjahren in diesem Jahr an die aktuelle Dressur- Weltranglisten-Erste Kristina Bröring-Sprehe verlieh. Die Mannschafts-Weltmeisterin freute sich: „Ich bin zum ersten Mal in der Spanischen Hofreitschule und ich bin überwältigt. Vielen Dank für diesen schönen Tag.“

Der erstmals verliehene ‚Prix de l’École d’Équitation Espagnole de Vienne’ wird vom Ehrenkomitee der Spanischen Hofreitschule an eine der breiten Öffentlichkeit bekannte Persönlichkeit vergeben, die sich generationsübergreifend durch ihr Wirken um das Pferd, die Pferdezucht und den Pferdesport verdient gemacht hat. Generationsübergreifend ging der Preis in Form von zwei mit 12.527 Kristallen besetzten Lipizzaner-Statuetten an Ihre Königliche Hoheit Prinzessin Benedikte zu Dänemark, die Schirmherrin der World Breeding Federation for Sports Horses (WBFSH) und selbst erfolgreiche Züchterin, sowie ihre Tochter Prinzessin Nathalie zu Sayn-Wittgenstein, die 2008 bei den Olympischen Spielen Mannschafts-Bronze gewonnen hatte und bis heute vor allem auf selbstgezogenen Pferden erfolgreich im internationalen Dressursport ist.

Botschafter Gregor Woschnagg, Generalsekretär des Ehrenkomitees der Spanischen Hofreitschule, verwies in seiner Laudatio auf die lange Verbundenheit zwischen dem Dänischen Hof und der Spanischen Hofreitschule, deren Lipizzaner Gestüt in Piber selbst kürzlich von der UNESCO als immaterielles Weltkulturerbe ausgezeichnet wurde: „Einer der sechs Stammväter unserer Lipizzaner, nämlich Pluto, ein Schimmelhengst, wurde vom Hofgestüt Frederiksborg nach Österreich gebracht und zählt zu den wichtigsten Vererbern der Lipizzanerzucht.“

Prinzessin Benedikte wusste die Auszeichnung für sich und ihre Tochter sehr zu schätzen und nutzte die Anwesenheit zahlreicher Medienvertreter, um die Bedeutung von Horsemanship und pferdegerechtem Umgang gerade auch im heutigen Dressursport zu betonen: „Diese Auszeichnung ist für mich etwas Besonderes, denn ich schätze die klassische Reitkunst, wie sie seit mehr als 450 Jahren an der Spanischen Hofreitschule in Wien gepflegt wird, sehr. Ich freue mich, dass diese traditionsreiche Institution die Hohe Schule weiter erfolgreich und in höchster Qualität in die Zukunft führt und so eine Vorbildwirkung auf die Reiterwelt ausübt.“ Und sie fuhr fort: „Good horsemanship und ‚horsewelfare’ sind und waren für meine Tochter und mich von Anbeginn an zwei untrennbar miteinander verbundene Begriffe, ohne die Erfolge in Harmonie mit den Pferden nicht zu erreichen sind. […] Jeder spricht von Nachhaltigkeit in der heutigen Zeit. Große Liebe zu den Tieren und die darauf aufbauende vertrauensvolle Beziehung sind der Garant für langfristige und langandauernde, also nachhaltige Erfolge. Die Erfolge manifestieren sich aber nicht nur in den durch Menschen bewerteten Leistungen. Erfolge zeigen sich auch und vor allem darin, dass die Pferde als Mitgeschöpfe in aller Achtung, die wir ihnen entgegenbringen, unseren Sport mit uns zusammen leben. Vielleicht ist es traurig, dass man diese Beziehung zwischen Mensch und Pferd in heutiger Zeit besonders betonen muss, denn eigentlich arbeiten wir ja mit den Pferden, weil wir sie lieben! Leider werden diese ethischen Grundsätze jedoch nicht mehr überall gelebt und der Gier nach sportlichen Erfolgen geopfert. Deshalb freuen wir uns ganz besonders über die Preisverleihung und sind Ihnen zu großem Dank verpflichtet und werden diesen ‚Prix de l’École d’Équitation Espagnole de Vienne’   als Ansporn dafür nehmen, fest auf unserem Weg des ‚good horsemanship’ und des ‚horsewelfare’ weiterzuschreiten.“

In Anwesenheit der drei Preisträgerinnen bot sich am Abend in der festlich, rot-weiß geschmückten Winterreitschule und deren Innenhof eine rauschende Ballnacht mit vielen Einlagen, so dem Einzug der sechzig Debütantenpaare und gesanglichen Darbietungen der Opersängerin Daniela Fally von der Wiener Staatsoper, die offensichtlich keine Angst vor Gänsen hat – den diesjährigen ‚tierischen Gästen’ des Balls, denn die Lipizzanerhengste befinden sich ja schon in ihrem Sommerquartier.

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