Vejer de la Frontera: Schleifentag für Kendra Claricia Brinkop

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Scott Brash und Hello Valentino (© facebook.com/sunshinetourmontenmedio)

Woche eins der Sunshine Tour im spanischen Vejer de la Frontera endete mit zwei Großen Preisen. Beide gingen nach Großbritannien. Aber auch eine deutsche Reiterin war platziert.

Und das war Kendra Claricia Brinkop. Bereits am Samstag war sie mehrfach im Geld gewesen. Gestern setzte sie noch einen drauf. Im Großen Preis der großen Tour des CSI4* von Vejer de la Frontera ging es über einen 1,55 Meter-Parcours, in dem auch Olympiaqualifikationspunkte verteilt wurden. Dafür hatte Brinkop eines ihrer aktuell besten Pferde gesattelt, die elfjährige KWPN-Stute In Time v. Biscayo. Mit zwei fehlerfreien Runden und nur sechs Hundertstelsekunden Abstand auf das vor ihnen platzierte Paar wurden sie Dritte.

Einsame Spitze waren in dieser Prüfung Scott Brash und der schwedische Wallach Hello Valentino, die sich in 36,98 Sekunden den Sieg holten. Ein Meilenstein für den zehnjährigen Diamantino-Sohn, den Brash seit Ende 2022 als Nachwuchspferd aufbaut. Dies war ihr erster Sieg in einem großen Preis. Valentino ist ein enger Verwandter von Meredith Michaels-Beerbaums Olympiapferd Fibonacci. Dessen Mutter ist Mutter Valentinos Großmutter.

Brash sagte später im Interview, er sehe in Hello Valentino ein Fünf-Sterne-Pferd, aber er arbeite noch an der Rittigkeit. Das Springen sei aber schon immer „super“ gewesen.

Zwischen den Sieger und Brinkop schob sich der Kolumbianer Rene Lopez Lizarazo im Sattel von Driss de Kerglenn v. Mylord Carthago.

Großer Preis der Mittleren Tour

Auch der 1,50 Grand Prix der Mittleren Tour ging nach Großbritannien, an Sameh el Dahan, der bis 2021 noch für seine Heimat Ägypten ritt aber die Nationalität wechselte nach einer umstrittenen Entscheidung seitens seiner FN, infolge derer er nicht für die erste ägyptische Mannschaft überhaupt bei Olympischen Spielen in Tokio ausgewählt wurde. Das Pferd, mit dem er nun gleich zu Saisonbeginn einen Sieg holte, die 14-jährige irische Stute Aimez Moi wäre wahrscheinlich auch seine erste Wahl für Olympia gewesen. Die beiden waren unter anderem Zweite im Global Champions Tour Grand Prix von Paris 2021. Insofern war ihr gestriger Sieg keine Überraschung – wenngleich es auch der erste 1,50 Meter-Grand Prix war, den sie für sich entscheiden konnten.

Dabei ließen sie den Iren Bertram Allen auf dem elfjährigen Castigo de Amor v. Cascadello hinter sich. Der Holsteiner Hengst gehört den Ballywalter Stables der Familie Allen zusammen mit Maximilian Lill, also dem Team, das auch hinter den ALOGA Auktionen steckt.

Rang drei ging an den Italiener Emanuele Camilli im Sattel der zwölfjährigen Hannoveraner Stute Chacco’s Girlstar v. Chacco-Blue.

Kendra Claricia Brinkop und der elfjährige Selle Français-Wallach Do It Easy waren nur eine Hundertstelsekunde langsamer als das Siegerpaar, hatten aber einen Abwurf. Das bescherte ihnen schlussendlich Rang acht.

Alle Ergebnisse aus Vejer de la Frontera finden Sie hier.

Neue Pferde

Die Sunshine Tour ist auch immer Gelegenheit, Turniererfahrungen mit neuen Pferden zu sammeln. Die nutzen zum Beispiel Max Kühner und Steve Guerdat. Ersterer belegte Rang vier auf einem elfjährigen KWPN-Wallach namens Quantum Robin V. Der Weltranglisten-Neunte hat den Carambole-Sohn Ende letzten Jahres übernommen. In Basel war er mit ihm bereits in einem 1,50 Meter-Rahmenspringen null und platziert. In Amsterdam hatte es nicht sollen sein. Aber dieses Wochenende im ersten 1,55 Meter-Auftritt. Der Wallach war von dem Iren Matt Garrigan in den Sport gebracht worden und mit diesem in Tschechien bereits siegreich in einem 1,55 Meter-Grand Prix.

Ebenfalls ein neues Pferd hat Steve Guerdat mit der elfjährigen Westfalen-Stute Lancelotta v. Lancer. Die Stute sprang für Usbekistan unter anderem beim Nationenpreisfinale in Barcelona. Es war ihr letztes Turnier unter ihrem vorherigen Reiter Tuyakbaev, ehe sie zu Sgteve Guerdat ging. Der platzierte sie in Basel in einem 1,45 Meter-Springen und ritt sie in Amsterdam und Bordeaux. Gestern sprangen sie nun ihren ersten 1,55 Meter-Großen Preis und warn mit zwei Zeitfehlern als Zwölfte noch platziert.

Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.