EM Fontainebleau 2018: Drei Medaillen für den Vielseitigkeitsnachwuchs

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Am Sonntag war es auch für die „Buschis“ soweit: Die Entscheidung über die Mannschafts- und Einzelmedaillen fiel im Springparcous. Das letzte Quäntchen Glück fehlte in diesem Jahr ein wenig, dennoch gab es drei weitere Medaillen für Deutschland zu verzeichnen.

Die Nachwuchs-EM im französischen Fontainebleau war ein echtes Mammut-Event: Drei Altersklassen (Children, Junioren, Junge Reiter) traten in drei Disziplinen (Dressur, Springen, Vielseitgkeit) gegeneinander an! Über Mannschafts-Bronze konnten sich die deutschen Vielseitigkeits-Junioren freuen. Die beste Leistung lieferte dabei Brandon Schäfer-Gehrau ab, der auch in der Einzelwertung auf dem Bronzerang landete. Bei den Jungen Reitern hieß es am Ende zwar nur Platz neun für das Team, dafür konnte Emma Brüssau mit einer Silbermedaille im Gepäck die Heimreise antreten.

Doppel-Bronze bei den Junioren

Nach Dressur und Gelände waren die deutschen Junioren als führende Mannschaft in das abschließende Springen gestartet. Allerdings war der Vorsprung denkbar knapp – mit nur 0,2 Minuspunkten Rückstand warteten die Franzosen bereits in Lauerstellung. Diese Reiter aus der gastgebenden Nation waren es dann auch, die sich am Ende ganz oben auf dem Treppchen einfinden durften. Läuft momentan für die Tricolore, schließlich konnte Präsident Emmanuel Macron gestern auch seinen Fußballern zum Weltmeister-Titel gratulieren… Aber zurück zum Reiten! Nachdem nur Brandon Schäfer-Gehrau mit Fräulein Frieda eine Nullrunde im Parcours gelang, mussten die Deutschen am Ende auch noch dem Team aus Großbritannien den Vortritt lassen.

„Endlich hat einmal alles geklappt – von der Dressur übers Gelände bis ins Springen“, stellte der glückliche Brandon Schäfer-Gehrau anschließend fest. Mit 28,7 Minuspunkten lag der 18-Jährige noch auf Platz acht nach der Dressur. Im Gelände ließ er mit seiner erst achtjährigen Hannoveraner Stute Fräulein Frieda nichts anbrennen, so dass das Paar sich bereits auf Rang fünf vorschieben konnte. Dank einem fehlerfreien Springen hieß es am Ende Doppel-Bronze für die beiden. „Das war eine Fleißmedaille. Er hat sich wirklich reingekniet und sich das erarbeitet. Schön, dass das hier belohnt worden ist“, lobte Bundestrainerin Julia Krajewski ihren Schützling. Gold ging an die Französin Anouk Canteloup mit Daniel del Impermeable (25,9), vor der Britin Heidi Coy mit Royal Fury (28,3).

Erfahrungswerte gesammelt

Ebenfalls für die Mannschaft ritt Alina Dibowski mit Barbados, die nach dem Gelände noch auf Platz zwei gelegen hatte. Ein Abwurf im Parcours bedeutet am Ende Rang sieben für die 17-Jährige (31,4). Ebenfalls unter die Top Ten schaffte es Calvin Böckmann mit Altair de la Cense. Mit 32,8 Minuspunkten konnte er am Ende Zehnter werden, auch er musste eine Stange im Parcours in Kauf nehmen. Dort war der „Mini-Michael-Jung“ an diesem Tag übrigens nicht zum ersten Mal unterwegs: Calvin startete parallel auch bei den Springreitern. Das Streichergebnis lieferten Anna Lena Schaf, amtierende Deutsche Meisterin, und ihre Fuchsstute Fairytale. Nach der Dressur hatte das Paar noch das Feld angeführt, fiel allerdings nach einem Vorbeiläufer im Gelände und einem Abwurf im Parcours auf Platz 36 zurück (48,60).

Ihr EM-Debüt gaben die beiden Einzelreiterinnen Kaya Thomsen und Greta Busacker. Als Nachrückerin kurzfristigt eingesprungen, beendete Kaya Thomsen mit Caspar die Prüfung auf Rang 45 (67,7), nachdem sie im Gelände eine Verweigerung und 16 Strafpunkte im Parcours hinnehmen musste. Für Greta Busacker und Coco Maurice lief es im Gelände nicht ganz rund, nach zwei Vorbeiläufern am Hinderniskomplex 6a/b traten sie zum abschließenden Springen nicht mehr an. Julia Krajewski fand dennoch aufmunternde Worte: „Beide Reiterinnen sind erst 15 Jahre alt und haben noch drei Jahre Juniorenzeit vor sich. Sie haben sich hier gut gut geschlagen und nehmen viele wertvolle Erfahrungen mit.“

Starker Auftritt von Emma Brüssau

Ihre ganze Championatserfahrung spielte die 19-jährige Emma Brüssau aus. Sie war seit 2014 bei jeder Europameisterschaft dabei – zunächst bei den Ponys, im letzten Jahr zählte sie dann zur siegreichen Junioren-Mannschaft in Millstreet (IRL). Im Sattel von Dark Desire gelang ihr eine tolle Dressur, nach welcher sie zunächst in Führung ging. Im Gelände kamen einige Zeitfehler hinzu, den Parcours absolvierte die Rappstute widerum tadellos. Mit 31,30 Minuspunkten musste das Paar am Ende nur dem Franzosen Victor Levecque mit Phunambule des Auges den Vortritt lassen (26,0). Rang drei ging an Alex Kennedy (GBR) mit Lissangle Cavaletto und 32,5 Minuspunkten.

Hella Meise und First Flight’s Beauty beendeten ihre dritten Europameisterschaften auf Platz zehn und lieferten damit das zweitbeste Ergebnis für Deutschland. Nach einer sicheren Geländerunde, kamen im Parcours noch einmal vier Fehlerpunkte für die beiden hinzu (37,4). Weniger Glück hatten hingegen die übrigen deutschen Mannschaftsreiter. Sowohl Hanna Knüppel als auch Fritz Ludwig Lübbecke konnten die Prüfung nicht beenden. Während Carismo, der 14-jährige Wallach von der Doppel-Europameisterin 2017, Hannah Knüppel, bei der Verfassungsprüfung am Sonntag keine Starterlaubnis mehr erhielt, trennte sich Fritz Ludwig Lübbecke im Parcours an Sprung 5b unfreiwillig von seiner Stute Caramella. Mit nur zwei gültigen Mannschaftsergebnissen, musste sich Deutschland mit Rang neun von elf Teams begnügen. Der Sieg ging erneut an die Franzosen, Silber gewann Italien, die Schweden nahmen Bronze mit nach Hause.

Antonia Baumgart und Anais Neumann, beide als Einzelreiterinnen für Deutschland am Start, schafften es jeweils unter die besten 20. Antonia Baumgart, die 2017 ebenfalls zum siegreichen Junioren-Team bei der EM gehörte, konnte mit 41,4 Punkten Rang 19 belegen. Gemeinsam mit Emma Brüssau war die 18-Jährige in diesem Jahr schon für einen längeren Trainingsaufenthalt bei Ex-Bundestrainer Chris Bartle zu Gast. Anais Neumann und Inka van de Vrobiehoeve belegten mit 42,5 Minuspunkten Platz 20.

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