Michael Jung und Kilcandra Ocean Power behalten ihre Führung nach Gelände von Strzegom

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Michael Jung und Kilcandra Ocean Power im Gelände des CCI4*-L von Strzegom 2023. (© Mariusz Chmieliński)

Es war eine schwere Strecke heute in Strzegom, die auf die Vielseitigkeitsreiter wartete. In beiden Vier-Sterne-Prüfungen kam kein Paar ohne Zeitfehler ins Ziel. Michael Jung konnte mit Kilcandra Ocean Power dennoch die Führung beibehalten. Das deutsche Nationenpreisteam platzte nachdem zwei Paare ausschieden.

Nur fünf von 13 Paaren beendeten im CCI4*-L heute die Geländestrecke. Ein Pferd war vor dieser Teilprüfung zurückgezogen worden. Auch für Olympiasieger Michael Jung und seinen zehnjährigen Iren Kilcandra Ocean Power war der Cross kein Spaziergang. Mehrfach musste Jung den Wallach deutlich einrahmen an den Sprüngen und auch mit treibenden Hilfen unterstützen, um die Distanzen zu bekommen. An jeder Klippe der Strecke reagierte der Fuchs gehorsam auf die Hilfen, sodass die beiden ohne Hindernisfehler ins Ziel kamen. 13,2 Punkte für Zeitüberschreitung gab es aber. Dadurch liegen der neunmalige Berufsreiterchampion und Kilcandra Ocean Power vor dem abschließenden Springen dennoch in Führung mit 44,7 Punkten.

Der Abstand zur derzeit Zweitplatzierten beträgt allerdings weniger als einen Springfehler. Die Niederländerin Merel Blom-Hulsman absolvierte die Geländestrecke mit Vesuve d’Aveyron beinahe ohne Hindernisfehler und hätte sich damit beinahe auf Rang eins vorgekämpft. Gegen Ende der Strecke, an Sprung 25b, löste jedoch ein MIM-System nach Berührung durch den Jaguar Mail-Sohn aus: elf Strafpunkte. Und zwei Zeitstrafpunkte kamen noch oben drauf. Somit steht das Paar bei derzeit 47,8 Punkten.

Rang drei belegt die Dänin Mia Hastrup mit dem schon 19-jährigen Constantin und 51,1 Punkten. Der Hannoveraner Concetto-Sohn blieb ohne Hindernisfehler, aber bekam unter Hastrup 14,8 Zeitstrafpunkte im Gelände.

Niederländer beim Nationenpreis in Front

Die Mannschaften von Deutschland, Schweden und Polen platzten heute im Nationenpreis, dem CCIO4*-S. Als einzige der drei deutschen Reiterinnen ins Ziel schaffte es das Nesthäkchen des Teams, Johanna Marloh mit ihrer Crazy Carlotta. Die elfjährige Crazy Classic-Tochter absolvierte das Gelände unter Marloh ohne Springfehler und sammelte glatt zwölf Punkte für Zeitüberschreitung. Mit insgesamt 41,3 Punkten liegt das Paar vor dem abschließenden Springen an sechster Stelle in der Einzelwertung.

Bei Vanessa Bölting und Ready to Go W kam es zum Sturz des Pferdes auf gerader Strecke, das Pferd konnte danach sofort aufstehen. Bölting blieb zunächst sitzen, schien den Helfern aber eine Entwarnung zu zeigen. Mehr Informationen sind den übertragenen Bildern nicht zu entnehmen. Wir haben die Reiterin nach ihrem Gesundheitszustand befragt, eine Antwort liegt derzeit noch nicht vor. Bei Sophie Leube und ihrem einstigen Jungpferde-Weltmeister Sweetwaters Ziethen lief es ebenfalls nicht ideal. Das Paar hatte bereits an Hindernis fünf zwei Verweigerungen und an Hindernis 18a nochmal eine. Neben den beiden deutschen Paaren schieden noch sechs weitere Paare aus, fünf weitere gaben auf.

Die Führung in der Teamwertung haben nach dem Gelände die Niederländer übernommen. Sanne de Jong sammelte mit Enjoy 6,4 Punkte für Zeitüberschreitung und behält dadurch Platz drei in der Einzelwertung bei (35,8). Von Rang elf auf vier in der Einzelwertung verbessern konnte sich de Jongs Teamkollegin Janneke Boonzaaijer mit ACSI Champ de Tailleur durch ihre 4,8 Zeit-, aber keine Hindernisfehler im Gelände (36,5). Merel Blom-Hulsman und Chinuk kamen auf 12,4 Zeitfehler und rangieren nun an zehnter Stelle mit 44,3 Punkten. Die Führung in der Teamwertung hat die Equipe nun mit 116,6 Punkten inne, gefolgt von den US-Amerikanern (141,6) und den Österreichern (144,1), von denen Lea Siegl mit van Helsing P die Führung der Einzelwertung übernommen hat (33,3).

CCI3*-S an Pia Leuwer

Die kurze Drei-Sterne-Prüfung ist bereits beendet und wurde zur Beute von Pia Leuwer mit der zehnjährigen Cascadello-Tochter Cascada. Das Paar hatte nach Dressur und Springen noch an vierter Stelle gelegen, war im Gelände aber fehlerfrei und schnell genug unterwegs, um letztlich den Sieg klarzumachen. 3,2 Punkte für Zeitüberschreitung bedeuteten ein Endergebnis von 33,8 Punkten. Es ist der erste internationale Sieg überhaupt für die Holsteiner Stute aus einer Heraldik xx-Mutter.

Rang zwei sicherte sich Louise Romeike für Schweden mit Caspian und 34,1 Punkten, gefolgt von Michael Jung auf den Plätzen drei und vier mit Ignatz (34,5) und Wild Wave (40,0). Jung hatte doppelt in Führung gelegen, aber im Gelände mit beiden Pferden Zeitfehler bekommen.

In der langen Zwei-Sterne-Prüfung führt derzeit Andreas Dibowski mit der siebenjährigen Livello-Tochter Lillet und 31,8 Punkten.

Alle Ergebnisse der Strzegom Horse Trials im Juni 2023 finden Sie hier.

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Gloria Lucie AlterRedakteurin

Hat sich parallel zum Volontariat beim St.GEORG im Studium mit „Digital Journalism“ an der Hamburg Media School befasst. Als Redakteurin liefert sie Beiträge aus den unterschiedlichsten Bereichen, von Reitlehre bis zu Produktneuheiten. Ihre Erfahrungen aus Tätigkeiten bei privaten TV-Sendern in Köln ergänzen sich mit ihrer Kompetenz in Social Media und Videocontent.