Bundeschampionat 2023: First Dates Erfolgsgeschichte geht auch mit neuer Reiterin weiter

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Pferdesport Dressur

First Date, hier noch unter ihrer früheren Reiterin Veronika Steinhof in Warendorf. (© toffi-images.de)

Die Oldenburger Stute First Date ist in Warendorf quasi zuhause, gewann Silber auf dem Reitpferdeviereck und war insgesamt dreimal im Finale platziert. Heute führte sie mit ihrer neuen Reiterin die Ehrenrunde in der Qualifikation der Sechsjährigen an – vor zwei „Landsleuten“.

Die Liste der Meriten der Oldenburger Stute First Date v. For Dance-Weltmeyer aus der Zucht von Hans-Hermann Lagershausen ist lang. 2020 wurde sie dreijährig Oldenburger Landeschampionesse und gewann Silber beim Bundeschampionat. 2021 holte sie wieder den Landestitel und außerdem die Ic Prämie auf dem Brillantring der Oldenburger Eliteschau in Rastede. Auf dem Reitpferdeviereck des Bundeschampionats belegte sie Rang vier. Und letztes Jahr wurde es dann Rang acht bei den Fünfjährigen. Bei all diesen Gelegenheiten war es Veronika Steinhof, die First Date in Szene setzte. Doch das Bundeschampionat 2022 war die letzte gemeinsame Prüfung.

Die Stute dann an die Familie Schmitz-Heinen verkauft und geht nun unter Pony-Mannschaftseuropameisterin Julie Sofie Schmitz-Heinen. Mit Erfolg, wie man heute gesehen hat. Das Paar wurde mit Höchstnoten bedacht. Sie gewannen die Prüfung mit einer Endnote von 9,3. Für die Durchlässigkeit vergab die Richtergruppe mit Stefan Michalke, Elke Ebert und Cornelia Albrecht gar die Idealnote 10,0. für die Grundgangarten waren es 8,5 im Trab, 9,5 im Schritt, 9,0 im Galopp. Eine 9,5 wurde es dann noch mal in der Perspektive.

Die erhielten auch die beiden Pferde mit der zweithöchsten Bewertung von jeweils 8,9. Das war zum einen eine weitere Oldenburger Stute: Fille d’Or v. St. Schufro-Fidertanz aus der Zucht und im Besitz von Mireille Segatz-Bunte und vorgestellt von Lisa Marie Koch. Die beiden haben schon einige gemeinsame Erfolge verbuchen können, unter anderem waren sie letztes Jahr Neunte bei den Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde. Dies ist nun das erste Mal beim Bundeschampionat. Die Richter gaben der Stute zusätzlich zur 9,5 in der Perspektive im Trab eine 8,0 sowie für Schritt, Galopp und Durchlässigkeit 9,0.

Pferd Nummer zwei mit 8,9 war Galaxy Man v. Grand Galaxy Win T -Desperados aus der Zucht und im Besitz von Dr. Stefan Tietje und vorgestellt von Sina Aringer. Die beiden hatten mit ihrer runden Vorstellung die Prüfung lange angeführt. Im Trab gaben die Richter dem hochbeinigen Wallach eine 9, in Schritt und Galopp 8,5, in der Durchlässigkeit 9,0. Und die Perspektive sahen sie auch bei ihm zwischen „sehr gut“ und „ausgezeichnet“.

Mit 8,7 gab es nur ein Pferd und das war der Hannoveraner Hengst Blue v. Buckingham-Locksley II, auch er noch im Besitz seiner Züchterin Andrea Bentes. Tessa Frank präsentierte Blue und konnte sich über 9,5 im Trab, 8,0 im Schritt, 8,5 in Galopp und Durchlässigkeit sowie 9,0 für die Perspektive freuen.

Komplettiert wurden die Top fünf durch den von Andrea Timpe präsentierten Rapphengst High Fashion v. Helium-De Niro, ebenfalls aus Oldenburger Zucht. Verantwortlich für die Anpaarung war die Zuchtgemeinschaft Burkhard Wahler und Zuchthof Up’n Sande, wo man sich über eine 8,6 freuen konnte. Die setzte sich zusammen aus Trab 9, Schritt und Durchlässigkeit 8,5, Galopp 8,0 und Perspektive ebenfalls 9.

Qualifiziert haben sich die Pferde mit 8,3 und besser.

Die Medaillenträger 2022

Mit Spannung erwartet werden ja immer Medaillengewinner früherer Jahre. Da war zum Beispiel der Titelverteidiger, der Hannoveraner Final Dream v. Franziskus-Weltmeyer (Z.: Karin Storkamp, B.: Anke Dieckell) mit Kira Goerens-Ripphoff. Bei ihm gingen heute die Wechsel in die Hose, weshalb es in der Durchlässigkeit nur eine 7,5 gab. Dazu eine 6,5 im Schritt – da war heute keine Platzierung mehr drin. Trotz 9,5 im Trab, 8,5 im Galopp und einem glatten „Gut“ in der Perspektive. 7,9 wurden es unter dem Strich. Damit müssen Kira und Final Dream ihr Glück noch einmal im kleinen Finale versuchen.

Anders der Silbergewinner des Vorjahres, der Oldenburegr Wallach Fuechtels Indigo v. Ibiza-Roadster aus der Zucht und im Besitz der Familie Merveldt und vorgestellt von Ann-Christin Wienkamp. Als Sechstplatzierte mit 8,5 (Trab, Galopp 8,5, Schritt 9,0, Durchlässigkeit 8,0, Perspektive 8,5) haben sie das Ticket fürs Finale in der Tasche.

Und noch einmal Oldenburg aus den Reihen der Ehemaligen: Fashion Prinz v. Fürst Romancier-Sarkozy (Z.: Gestüt Lewitz, B.: Hof Kasselmann) war mit Frederic Wandres nicht nur beim Bundeschampionat hoch platziert, sondern konnte sich im vergangenen Jahr auch Bronze bei den Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde sichern. Inzwischen geht der imposante Dunkelfuchs unter Annika Feldhaus. Die schien heute etwas Probleme zu haben, den riesig großen und kalibrigen Hengst vor sich zu behalten, bekam nur eine 7,5 in der Durchlässigkeit, ebenso wie im Schritt. Den Trab bewerteten die Richter mit 8,5, den Galopp und die Perspektive mit 8,0. Das machte ein Endergebnis von 7,9.

Alle Ergebnisse finden Sie hier.

Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.