Bundeschampionat 2020: Zweimal 10 – der rockt! Rock Festival Sieger Dreijährige

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Warendorf – Bundeschampionate 2020

Joline Durand und Rock Festival, Hannoveraner v. Rock Forever (© Stefan Lafrentz)

Es müssen nicht immer die Letzten sein, die die Ersten sind. Gleich in der ersten Abteilung der Reitpferde beim Bundeschampionat 2020 ging das Pferd, das am Ende die Ehrenrunde anführte: der Hannoveraner Rock Festival – vorgestellt von seiner Züchterin.

Rock Festival, Vater Rock Forever, Muttervater Fürstenball, trabte sich mit seiner lockeren, schwungvollen Art in die Herzen der Richter. Und auch in die der übersichtlichen Zuschauerzahl beim (Corona-) Bundeschampionat 2020. Rock Festival wurde von seiner Züchterin Joline Durand wirklich altersgemäß vorgestellt. Nicht überforciert in den Grundtempi, immer über den Rücken arbeitend in den Verstärkungen. Das zahlte sich aus: Zwei Zehnen, für Trab und Galopp, die Ausbildung 9,5 und zwei Neunen für Schritt und Gebäude. Damit trauten sich die Richter etwas. Aber, was gut ist, setzt sich nun mal durch.

Lockere Dreijährige

Die Richtergruppe, Peter Mannheims, Carsten Munk und Ute von Platen, sahen dreijährige Stuten und Wallache, die in den seltensten Fällen abgelenkt oder verspannt wirkten. Das coronabedingte Zuschauerverbot ist für die jüngsten Starter sicherlich ein Gewinn. Kein nervenaufreibender Marsch durch die Publikumsmassen, Platz und Ruhe. Keine Applaussalven von Nebenplätzen. Man trifft nur wenige Reiterinnen und Reiter, die diese Bedingungen nicht genießen. Zumal heute ja auch wieder die Sonne herauskam im Verlauf der Prüfung.

Die 9,5 ist sicherlich eine gewisse Vorentscheidung und wer Rock Festival auf der Ehrenrunde galoppieren sah, der kann sich gut vorstellen, dass er das auch am Sonntag mit Schärpe ähnlich gelassen machen kann. Erfahrung hat er ja auch schon bei der Hannoveraner Entscheidung gemacht.

Wenn ihm ein Pferd, zumindest nach dem heutigen Eindruck, noch auf die Pelle rücken könnte, ist das die Oldenburger Stute First Date OLD. Die in der Wesermarsch bei Dr. Hans-Hermann Lagershausen geborene dunkelbraune Stute wurde gefühlvoll von Veronika Steinhoff vorgestellt. Im Galopp und Schritt gab es die 9,5. Da hätte man sich tatsächlich noch ein bisschen mehr vorstellen können. Herrlich ausbalanciert, stets innere Ruhe ausstrahlend, ging die Stute ihre Runde. Im Trab, schwungvoll und taktmäßig, kam sie nicht ganz an die beiden anderen Grundgangarten heran. 8,5, auch für das Gebäude, passten. Für die Ausbildung gab es eine 8,5. Hier hätten die Richter generöser sein dürfen. Aber die 8,9 als Schlussnote für die Oldenburger Qualifikationssiegerin ist ja auch etwas. Und die Neun ist in greifbarer Nähe.

Mit einer halben Note Abstand, 8,4, fanden sich zwei dunkle Stuten gemeinsam auf Platz drei: Ronja Räubertochter v. Bon Coeur mit Herrmann Gerdes, die eine Neun für die räumende Galoppade erhielt (Trab u. Schritt: 8,5, Gebäude und Ausbildung: 8,0) und die Trakehner Stute Helene. Ronja Räubertochter (Z.: Joseph Kuhlmann) ist auch an der Hand ein Hingucker: Sie ist die amtierende Oldenburger Siegerstute.

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Die von Vanessa Siedentopf vorgestellte Trakehner Helium-Tochter Helene (Z.: Nadine und Peer Rüdel, Muttervater Kaiserdom, auch ein ehemaliger Bundeschampion) bekam ebenfalls eine Neun, für den Schritt. Das recht winklige Hinterbein drückte die Gebäudenote etwas, 7,5. Für Trab, Galopp und Ausbildung gab es eine 8,5.

Zweimal B auf Platz fünf

Auch der fünfte Rang wurde zweimal vergeben. 8,3 lautete die Endnote für zwei Benicio-Nachkommen. Da war zunächst der DSP-Fuchs Benderry (Z.: Bernd Eisenmenger) aus einer Londonderry-Mutter. Anna-Lisa Schepper saß im Sattel des Wallachs, der durchgängig eine 8,5 bekam. Nur im Trab, in dem der Dreijährige noch an (Trag-)Kraft gewinnen muss, gab es eine 7,5.

Annika Korte ritt die Westfalenstute Be my Ballerina v. Benicio-Fiderstep (Z.: Heinz Schütte). Die Braune entpuppte sich als eine weitere „Schrittkapitalistin“ (9,0). Im Galopp gab es für die bergaufgetragene Vorstellung eine 8,5, Trab, Gebäude und Ausbildung wurden für glatt „gut“ befunden.

Am Sonntag um 11.30 Uhr findet das Finale im Bundeschampionat 2020 der dreijährigen Stuten und Wallache statt.

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Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).