Celler Landbeschäler Rotspon lebt nicht mehr

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Rotspon auf seinem Paddock in Celle 2017. (© Marianne Schwöbel)

Im Alter von 28 Jahren ist der Hannoveraner Hengst Rotspon für immer eingeschlafen. Mehr als 1.000 seiner Nachkommen sind im Dressurviereck in der schweren Klasse erfolgreich. Auch züchterisch hinterlässt der Rapphengst ein bedeutendes Erbe.

„Unsere Hengste zu verabschieden fällt uns immer sehr schwer, doch in diesem Fall trifft es uns besonders hart. Leider mussten wir uns heute Vormittag von unserem Rotspon v. Rubinstein I/Argentan aufgrund von Altersschwäche verabschieden“, schreibt das Niedersächsische Landgestüt Celle in den sozialen Medien.

Gezogen von dem mittlerweile verstorbenen Hans-Heinrich Müller in Stade, erblickte der Rapphengst aus der Antalia v. Argentan I-Pik Bube I im Jahr 1995 das Licht der Welt. Zweieinhalb Jahre später wurde er in Verden gekört und erzielte bei seinen Hengstleistungsprüfungen über 100 und 300 Tage beide Male das beste Dressurergebnis seines Jahrgangs. Beim 300 Tage-Test war er auch insgesamt Jahrgangsbester. Danach wurde er zunächst unweit seines Geburtsortes in Oberndorf aufgestellt und wirkte über die Zeit zudem in Dorum, Verden und Celle.

Schon früh erfreute sich der Hannoveraner Hengst großer Beliebtheit bei den Züchtern. Direkt aus seinem ersten Jahrgang entsprang die Staatsprämienstute Romanze, die 2002 zur Siegerstute der Ratje Niebuhr-Schau in Verden avancierte. Die Rotspon-Söhne Rascalino und Royal Blend bezogen ebenfalls Boxen im Landgestüt Celle. Züchterisch blickt man bei Rotspon, der im Sport übrigens nicht zum Einsatz kam, auf eine beeindruckende Bilanz. Heute sind 31 seiner Söhne gekört, 20 davon im Hengstbuch I eingetragen sowie 766 eingetragene Zuchtstuten, von denen 129 eine Staatsprämie oder Prämie erhalten haben.

Nachkommen v. Rotspon verdienen mehr als eine Million Euro

Vor allem als Muttervater taucht Rotspon mittlerweile in den Pedigrees sporterfolgreicher Dressurpferde auf, wie zum Beispiel bei Dorothee Schneiders Teamolympiasieger Showtime. Rotspon stellte zudem mehrere Preisspitzen bei Hannoveraner Hengstmärkten. Für seine züchterischen Erfolge wurde der schön gezeichnete Rapphengst im Jahr 2017 mit dem Titel Hannoveraner Hengst des Jahres geehrt und verweist bis dato auf eine Nachkommen-Lebensgewinnsumme von mehr als eine Million Euro.

Der Celler Landstallmeister Dr. Axel Brockmann blickt auf eine prägende gemeinsame Zeit mit Rotspon zurück. Als Gestütsassistent war er bei seinem ersten Hengstmarkt überhaupt Augenzeuge, als der Rubinstein I-Argentan I-Sohn an das Landgestüt zugeschlagen wurde. Brockmann und Rotspon reisten, so schreibt das Landgestüt, zu vielen Veranstaltungen im In- und auch im Ausland. Er war einer der Lieblinge des Betriebs in Celle. Ruhe in Frieden, Rotspon!

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Quelle: Facebook

Gloria Lucie AlterRedakteurin

Hat sich parallel zum Volontariat beim St.GEORG im Studium mit „Digital Journalism“ an der Hamburg Media School befasst. Als Redakteurin liefert sie Beiträge aus den unterschiedlichsten Bereichen, von Reitlehre bis zu Produktneuheiten. Ihre Erfahrungen aus Tätigkeiten bei privaten TV-Sendern in Köln ergänzen sich mit ihrer Kompetenz in Social Media und Videocontent.