Dänisches Jungpferdechampionat mit Überraschungen bei den Vierjährigen und einem klaren Sieger der Siebenjährigen

Von
Bildschirmfoto 2023-10-14 um 19.54.45

Wie hier in Ermelo hat Danciero seiner Besitzerin und Reiterin Anna Kasprzak auch im Gestüt Blue Hors allen Grund zum Strahlen gegeben. (© toffi-images.de)

Das Gestüt Blue Hors ist dieses Wochenende Gastgeber des Dänischen Championats für Nachwuchsdressurpferde. Die Errgebnisse des Halbfinales der Vierjährigen wurden quasi auf den Kopf gestellt. Bei den Siebenjährigen hingegen dominierte ein deutsches Pferd beide Prüfungen.

Bei den Vierjährigen hatte der prämierte KWPN-Hengst Opoque v. All at Once das Halbfinale gewonnen. Nach seinem Sieg in Ermelo war er ohnehin als Favorit nach Randbøl gereist. Doch heute im Finale fanden die Richter ihn nicht locker genug. Er wurde „nur“ Fünfter mit einer ja immer noch ansehnlichen Durchschnittsnote von 8,9 (Trab 9,7, Schritt 8,5, Galopp 9,0, Rittigkeit 8,3, Perspektive 9,0.

In Opoques Sattel saß seine ständige Reiterin Mette Sejbjerg Jensen, die heute gut zu tun hatte. Vier der 22 Pferde im Finale wurden von der Helgstrand-Stallreiterin vorgestellt. Stall Helgstrand stellte auch das Gros der Finalisten, sieben Pferde. Der Sieger allerdings gehört weder Stall Helgstrand noch hat er den dominierenden Hengst Secret (drei Nachkommen im Finale) zum Vater.

Der Titel ging mit einer 9,56 an die Zukunftshoffnung von Olympiareiterin Carina Cassøe Krüth, an Svålegards Hot Driver v. Hesselhøj Donkey Boy-Hotline. Im Halbfinale hatte der statiöse Braune, der optisch und im Bewegungsablauf seinen Vater nicht verleugnen kann, noch Probleme mit der einen langen Seite, wo er bei jeder Gelegenheit vom Hufschlag weg drängelte. Heute im Finale lief er wie ein Uhrwerk. Für die Rittigkeit gaben die Richter eine 10, ebenso – nachvollziehbarerweise – für den überragenden Schritt. Im Trab wurde es eine 9,5, ebenso in der Perspektive. Lediglich im Galopp hätten die Richter sich etwas mehr Bergauftendenz gewünscht, 8,8.

Silber und Bronze gingen in den Stall Helgstrand, an den von Anne Mette Strandby Hansen vorgestellten Feinsten v. Franklin-Rock Forever aus der Zucht von Hendrik Schulte-Märter, und an den KWPN-Hengst One to Remember v. Secret-Vivaldi mit Eric Guardia Martinez im Sattel. Vierte wurde Cathrine Laudrup-Dufour auf einem ebenfalls in Deutschland gezogenen Pferdde, dem Fürst Samarant-Sohn Farrington (Z.: Marion Sage).

Siebenjährige

Als Weltmeister waren Anna Kasprzak und der einstige westfälische Siegerhengst mit Hannoveraner Hintergrund, Danciero v. Dancier-Floriscount (Z.: ZG Broers/Weber), zum dänischen Jungpferdechampionat gereist. Mit einer weiteren Schärpe fahren sie wieder nach Hause. Und das mit fast acht Prozent Vorsprung.

Seine Rittigkeit und Leistungsbereitschaft haben Danciero – inzwischen Wallach – schon immer ausgezeichnet. Die stellte er auch dieses Wochenende wieder unter Beweis. In den „Qualitätsnoten“ gaben die Richter im Durchschnitt eine 9,66, zu der die Zehnen in der Rittigkeit und im Schritt maßgeblich beigetragen haben. Den Trab bewertete das Jurorenteam mit 9,0, den Galopp mit 9,3, die Perspektive ebenfalls mit 10,0.

Für die Präsentation der FEI-Aufgabe für die Siebenjährigen auf Prix St. Georges-Niveau erhielt das Paar satte 80,286 Prozent. Im Durchschnitt ergab das ein Endergebnis von 88,443 Prozent. Daran war nicht zu rütteln.

Silber sicherten sich Cathrine Laudrup-Dufour und der Hengst Hesselhøj Darwin, ein weiterer Sohn des Donkey Boy aus einer Solos Landtinus-Mutter. Sein Endergebnis von 80,557 Prozent ergab sich aus der zweitbesten Aufgabe (75,714) und einer 8,54 im Mittel für die Bewertung von Grundgangarten (Trab 8,6, Schritt 8,7, Galopp 8,0), Rittigkeit (8,8) und Perspektive (8,6).

In diesen Bereichen war das Paar auf Rang drei, Susanne Barnow mit �toftens Dancing Memory, zwar besser (8,72: Trab 8,7, Schritt 8,8, Galopp 8,5, Rittigkeit und Perspektive 8,8), aber in der Aufgabe gab es „nur“ 72,286 Prozent. Dancing Memorys Vater Era Dancing Hit ist übrigens auch Vater von Hesselhøj Donkey Boy. Somit gehen alle drei PFerde an der Spitze auf den großen Donnerhall zurück.

Überhaupt, von zehn Pferden im Finale stammten vier von Donkey Boy und eines von dessen Vater.

Morgen stehen im Gestüt Blue Hors unter anderem die Finals der Fünf- und Sechsjährigen auf dem Programm und das Finale des Nachwuchspferde-Grand Prix.

Startzeiten, Ergebnisse & Co. finden Sie auch hier.

 

 

Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.