Melli’s Glückskeks und Neverland sind die Dressurpony-Bundeschampions 2022

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Melli's Glückskeks hatte mit Carolina Miesner in der Finalqualifikation zum Bundeschampionat 2022 noch auf Rang zwei gelegen. (© Gesina Grömping/Equitaris)

Auf dem Dressurplatz in Warendorf wurden am Sonntag die Bundeschampions der Dressurponys gekürt. Sie heißen Melli’s Glückskeks bei den fünfjährigen und Neverland bei den sechsjährigen Dressurponys.

Melanie Schierholz ist die Züchterin des diesjährigen Bundeschampions bei den fünfjährigen Dressurponys: Melli’s Glückskeks. Dass die Züchterin ihrem Deutschen Reitponyhengst v. Golden West ihren Spitznamen als Präfix verliehen hat, mag Geschmackssache sein. Die Geschichte der Züchterin ist in jedem Fall bemerkenswert. Früher selbst auf Ponys im nationalen Sport unterwegs, begann die Reitponyzucht der Familie von Schierholz mit Stute Julija. Schierholz‘ Großvater importierte die Ponystute bereits im Jahr 1969 aus Jugoslawien. Diese Stute bekam einige Jahre später ein Fohlen, das auf den Namen Jessica getauft wurde. Bis heute – so steht es auf der Website der Züchterin zu lesen – entstammen alle ihre Reitponys diesem Stamm der Ponystute Jessica.

Das erfolgreichste auf diesen Bundeschampionaten heißt Melli’s Glückskeks, ein in schicker Fuchsisabellfalb-Jacke aufgemachter Sohn des Golden West aus einer Golden Dancer-Mutter. Der Hengst ist bereits zum dritten Mal bei den Bundeschampionaten vertreten. In den Vorjahren hatte er es im Finale unter die besten Zehn geschafft. In der Finalqualifikation dieses Jahr lag er noch an zweiter Stelle. Aber am Sonntag drehte er den Spieß um.

Besitzerin ist Melanie Petermeier, im Sattel sitzt seit dieser Saison mit Carolina Miesner eine der erfolgreichsten Nachwuchsreiterinnen Deutschlands. Sie wusste Melli’s Glückskeks am Sonntag ideal in Szene zu setzen. „Dieses Pony ist wirklich ein Glücksfall“, begann Kommentator Dr. Dietrich Plewa die Bewertung der Vorstellung. Den Richterinnen Kerstin Holthaus, Ulrike Nivelle und Katja Westendarp imponierte insbesondere der Trab des Ponys. Melli’s Glückskeks präsentierte sich in dieser Gangart mit viel Schwung und Elastizität. Dabei gefiel das energische sowie stets gleichmäßige Abfußen in der Hinterhand. Das war den Richterinnen die Traumnote 9,5 wert. Ein glattes „sehr gut“ erhielt der Golden West-Sohn für den Gesamteindruck sowie seinen Galopp. In den Verstärkungen machte Melli’s Glückskeks reichlich Boden gut bei gleichbleibender Frequenz, die einfachen Wechsel gelangen „mustergültig“, so Dr. Plewa. Für den Schritt gab es die 8,5, in Sachen Durchlässigkeit überzeugte der Hengst durch gute Balance bei „guter Maultätigkeit“, so Dr. Plewa: 8,5. Mit der Gesamtnote von 8,9 wurde Melli’s Glückskeks somit Bundeschampion der fünfjährigen Dressurponys.

Herzzauber wird Vize-Bundeschampion

Seinen Titel aus dem Vorjahr bei den vierjährigen Reitpony-Hengsten konnte Herzzauber D aus der Zucht und im Besitz von Danica Duen somit nicht verteidigen. 8,7 lautete die Gesamtnote für den Palomino-Hengst v. Herzkönig-Casino Royale K unter dem Sattel von Antonia Busch-Kuffner.

Der Trab wurde mit 8 bewertet, da der Arbeitstrab zwar energisch und elastisch, die Mitteltrabreprisen jedoch geringfügig eilig waren. Dafür heimste Herzzauber D für seinen Schritt und den Galopp jeweils ein glattes „sehr gut“ ein. Für die Durchlässigkeit bedachten die Richter den Hengst mit 8,5, für den Gesamteindruck gab es nochmals die 9,0.

Bronze an FS Next Diamond

Das Licht der Welt erblickte der Vize-Bundeschampion des Vorjahres, FS Next Diamond, wie sein Kürzel schon verrät auf dem Ferienhof Stücker, eine bekannte Größe in der Reitpony-Szene. Von Virginia Spönle wurde der Reitpony-Hengst v. FS Numero Uno für eine 8,3 präsentiert. Muttervater des Hengstes im Besitz von Josef Wilbers ist der legendäre FS Don’t Worry. Die beste Teilnote gab es für den Trab des Hengstes (9,0).

Melanie Schierholz stellte als Züchterin auch das viertplatzierte Pony im Finale. Melli’s Darmani ist ein Hengst v. Da Vinci HS-Dornik B und steht nach wie vor im Besitz seiner Züchterin. Unter Antonia Busch-Kuffner wurde es eine Gesamtnote von 8,1 für den Fuchshengst, der besonders im Schritt auftrumpfen konnte (9,0).

Alle Ergebnisse des Finals fünfjährige Dressurponys finden Sie hier.

Neverland Bundeschampion bei den Sechsjährigen

Letztes Jahr sowie vierjährig noch Bronzemedaillist, nun ein Jahr später die Siegerschärpe: Ein toller Erfolg für den FS Numero Uno-Sohn Neverland WE (Weser-Ems) aus der Zucht von Reinhard Kramer. Der schwarzbraune Hengst aus einer Champus K-Mutter steht im Besitz von Danica Duen. Von ihrer Tochter Sophie Luisa Duen präsentiert, kam Neverland im Finale der sechsjährigen Dressurponys auf eine Gesamtnote von 8,4.

Neverland ist schon ein sehr komplettes Pony, ein echter Kerl mit einem imposanten Seitenbild. Ein Höhepunkt der Prüfung des FS Numero Uno-Sohnes war der Schritt. Dafür wusste Neverland seinen ganzen Körper zu benutzen, schritt fleißig und mit großzügigem Raumgriff durch den ganzen Körper. Dabei war der Sechsjährige immer sicher im Viertakt, auch in der Rückführung. Die Richter Henning Lehrmann, Pascal Strohbücker und Klaus Storbeck belohnten dies mit einem glatten „sehr gut“.

Auch im Trab überzeugte der Hengst durch Taktsicherheit und schon gut ausgeprägte Balance sowie viel Schwung und Schulterfreiheit. Der Mitteltrab gelang mit der gewünschten Rahmenerweiterung, jedoch wurde Neverland dabei hinten breit und minimal eilig: 8,5 hier das Ergebnis. Für den Galopp wurde es ein glattes „gut“, hier gilt es, die Verstärkungen noch deutlicher herauszuarbeiten. Aber, so Dr. Dietrich Plewa: „Die Fähigkeit, mehr Gewicht auf die Hinterhand zu bringen, bringt das Pony ganz offensichtlich mit.“

In der Durchlässigkeit des Ponys schlug sich negativ nieder, dass Neverland im Außengalopp ausgefallen war. Jedoch wusste er das durch seine sicheren einfachen Wechsel, seine leichte und dabei konstante Anlehnung sowie seiner ausdrucksvollen, aber losgelassenen Präsentation zu kompensieren, so das Urteil der Richter. 8,0 lautete hier die Teilnote, für den Gesamteindruck wurde Neverland eine 8,5 zuteil.

Der Erfolg für Neverland ist hier ein gemeinsamer Erfolg von Mutter und Tochter. Von Beginn der Ausbildung von Neverland an stellten stets sowohl Mutter Danica, als auch Tochter Sophie Luisa den Ponyhengst auf Turnier vor. Sowohl Dressurpferde L-, als auch Dressurpony L-Prüfungen hatte der Hengst in diesem Jahr schon mehrfach für sich entscheiden können.

FS Clarimo gewinnt Silber

Der Silbermedaillist bei den sechsjährigen Ponys stammt aus der Zucht von Hubert Fockenberg und hört auf den Namen FS Clarimo. Er entspringt der Anpaarung von FS Coconut Dream mit einer FS Don’t Worry-Mutter. Virginia Spönle saß im Sattel des Reitpony-Hengstes, der im Besitz von Josef und Christiane Wilbers steht.

Für die Präsentation von FS Clarimo vergaben die Richter als Gesamtnote die 8,3. Die Note setzte sich zusammen aus der 9 für die Durchlässigkeit, jeweils 8,5 für den Trab und den Gesamteindruck, einer 8 für den Galopp sowie der 7,5 für den Schritt des Hengstes.

Glücksengelchen auf dem Bronzerang

Das drittbeste Pony des Finales war auch dasjenige, das als letztes eine Gesamtnote über 8 einheimsen konnte. Glücksengelchen v. Hesselteich’s Golden Dream wurde von Leonie Honnefelder für die Besitzerfamilie Hartmann vorgestellt. Auch diese Reitpony-Stute stammt aus einer Mutter vom Supervererber FS Don’t Worry und wurde gezogen von Agnes Beckhoff. 8,1 lautete die Endnote für die Palomino-Stute mit den höchsten Teilnoten für Schritt und Durchlässigkeit (jeweils 8,5).

Die Ergebnisse von den sechsjährigen Dressurponys finden Sie hier.

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Gloria Lucie AlterRedakteurin

Hat sich parallel zum Volontariat beim St.GEORG im Studium mit „Digital Journalism“ an der Hamburg Media School befasst. Als Redakteurin liefert sie Beiträge aus den unterschiedlichsten Bereichen, von Reitlehre bis zu Produktneuheiten. Ihre Erfahrungen aus Tätigkeiten bei privaten TV-Sendern in Köln ergänzen sich mit ihrer Kompetenz in Social Media und Videocontent.

  1. Anja Sieg

    Und noch eine Frage. Warum ist es Geschmackssache, wenn ein Züchter seinem Zuchtprodukt seinen Namen/Spitznamen als Präfix voranstellt? Macht ja sonst wirklich niemand, oder? Im Übrigen fehlt mal wieder jemand, der Korrektur liest. Spitznamens?


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