Münster: Helenes Hattrick und mehr vom Trakehner Bundesturnier

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Helene_Trakehner Dressurpferdechampionesse 2022_5-jährige_Sigrun Wiecha

Zum dritten Mal waren Helene und Vanessa Siedentopf siegreich beim Trakehner Bundesturnier. (© Sigrun Wiecha)

Aus dem ganzen Land kamen dieses Wochenende die Trakehner zum diesjährigen Bundesturnier zusammen, unter anderem um die besten Nachwuchspferde zu küren, von denen einige gut bekannt sind.

So beispielsweise die Championesse der fünfjährigen Dressurpferde, Helene v. Helium-Kaiserdom unter Vanessa Siedentopf. Die elegante Dunkelbraune aus der Zucht der ZG Rüdel und im Besitz von Helmar Bescht war drei- und vierjährig Siegerin auf dem Bundesturnier und qualifizierte sich fürs Bundeschampionat (dreijährig Fünfte im Finale). Nun holte sie ihren dritten Sieg bei den Trakehnern im Lager der Fünfjährigen. Die traten in zwei Dressurpferdeprüfungen Klasse L gegeneinander an, deren Wertnoten addiert werden. Die Summe beider Ergebnisse bestimmt die Rangierung. Mit einer 7,9 als Endnote in der ersten Wertung und einer 8,4 in der zweiten (wo sie im Trab die einzige 9 des Tages bekam) gewann sie die Gesamtwertung mit 16,3 Punkten.

Mit deutlichem Abstand (14,6 Punkte) wurde eine weitere Helium-Tochter Zweite: Kind of Magic, gezogen von Petra Wilm aus einer All Inclusive-Mutter, im Besitz von Andrea Feller und vorgestellt von Jasmin Claudia Moghaddam.

Rang drei ging mit 14,3 Punkten an den gekörten His Choice, der über Heliums Vater Millennium ebenfalls die Kostolany-Gene in sich trägt. Seine Mutter stammt ab vom Le Rouge, Züchter ist Christian Röhl, Besitzerin Renate Weber, im Sattel saß Lisa Reiterer.

Das Kostolany-Blut über Millennium prägte auch das Klassement der Sechs- und Siebenjährigen auf dem Viereck. In beiden Dressurpferdeprüfungen Klasse M hieß der Sieger Kwahu mit Helen Langehanenberg. In der ersten Prüfung wurde es eine Gesamtnote von 8,6 für den Millennium-Münchhausen-Sohn aus der Zucht von Ines Eisold und im Besitz von Margit Eisner und Wolfgang Diehm. Dabei gab es dreimal die 9, für Schritt, Galopp und Gesamteindruck. In der zweiten Wertungsprüfung überzeugte Kwahu die Richter zu einer 8,8 (Trab, Galopp und Gesamteindruck 9, Schritt und Durchlässigkeit 8,5).

Zweiter wurde jeweils ein weiterer Millennium-Sohn, diesmal aus einer Songline-Mutter: der von Beatrice Hoffrogge für Besitzerin Nicole Derlin vorgestellte Integer (Z.: Dagobert Vester). 8,2 und 8,3 lauteten seine Bewertungen.

Auf den Plätzen drei und vier wechselten sich die beiden siebenjährigen Silverstone v. Hopkins-Kasimir unter Lydia Camp (Z. u. B.: August Camp) und Hymnus v. Grimani-Kentucky (Z. u. B.: Antoinette Funck) mit Kevin Thomas im Sattel ab und hatten schließlich auch das gleiche Endergebnis: 15,7 Punkte.

Reitpferde

Helenes „kleine Schwester“ Helena zeigte im Finale der vierjährigen Stuten und Wallache, dass Erfolg in den Genen liegt. Sie stammt als Vollschwester zu Helene ebenfalls aus der Zucht der ZG Rüdel und gehört Julia und Volker Röwe. Die hatten den Spanier Santiago Damil angeheuert, um Helena vorzustellen. Mit 62 Punkten setzten sie sich gegen die Millennium-Elfenstein-Tochter Donauspiel G (Z.: Hans-Joachim Groß, B.: Gestüt SN Grafing GmbH) unter Katharina Halfter durch. Nur ein halber Punkt Abstand trennte die beiden. Dritte wurde eine weitere Stute, nämlich noch eine Helium-Tochter, diesmal aus einer Cadeau-Mutter, mit Namen Tesla. Sie kam bei Familie Gellhaar zur Welt, gehört Dorothea Kindt und ging in Münster unter Kim Pfeiffer. 58 Punkte wurden es bei ihr.

Die Helium-Nachkommen dominierten auch die anderen Entscheidungen. Bei den vierjährigen Hengsten setzte sich sein Sohn Olymp (Mutter v. Imperio, Z.: Gestüt Radegast/Prussendorf, B.: Günter Voss) mit Thomas Jack Oldridge aus Neuseeland im Sattel an die Spitze. 63,5 Punkte wurden es für ihn, zwei mehr als die Richter dem 2020er Siegerhengst Rheinglanz zugestanden, ebenfalls ein Helium-Sohn aus einer Couracius-Mutter (Z.: Gestüt Bönninghardt). Eva Möller stellte ihn wie auch schon im Vorjahr vor. Dritter wurde Rheinglanz Körjahrgangskollege Schäplitzer v. His Moment-Exclusiv (Z. u. B.: Bernhard Langels) mit Laura Strobel im Sattel und 61 Punkten von den Richtern.

Bei den dreijährigen Stuten und Wallachen siegte der dritte im Bunde der erfolgreichen Geschwister der Stute Hedwig v. Kaiserdom-Fahnenträger II-Fabian, nämlich der kleine Bruder von Helene und Helena. Und auch hier ist die Zuchtgemeinschaft Rüdel ihrem Erfolgsrezept treu geblieben und hat Hedwig mit Helium angepaart. Das Ergebnis trägt den Namen Habitus und setzte sich mit einer Durchschnittsnote von 8,6 an die Spitze seiner Alterskollegen. Im Sattel saß wie bei Helene Vanessa Siedentopf.

Zweiter wurde der von Maria von Schöning gezogene Hagen von Tronje v. Freiherr von Stein-Kentucky mit seiner Besitzerin Sarah Bentrup im Sattel und einer durchschnittlichen Wertnote von 8,5 auf der Tafel. Rang drei ging an ein weiteres Pferd unter Vanessa Siedentopf, nämlich Special Affair v. Schwarzgold-Elfado, gezogen von Nicole Schienstock und im Besitz von Ariane Meisel. Eine 8,3 vergaben die Richter hier.

Bei den dreijährigen Hengsten war es ein Sohn des Le Rouge aus einer Chavalou-Mutter, der das Rennen machte. Sein Name: Goldfieber, gezogen und im Besitz von Bernhard Langels, geritten von Luisa Erichsen. Mit einer 9 für Galopp und Schritt sowie ansonsten durchgängig 8,5 kam er auf eine Endnote von 8,7.

Dahinter reihte sich ein weiteres Pferd unter Santiago Damil ein: Imperial Valley v. Preußentanz-Schiffon (Z.: Anders Dahl, B.: Julia und Volker Röwe). Bei ihm wurde es eine 8,5. Christian Flamm stellte den Drittplatzierten vor, Theodorakis v. Hibiskus-Monteverdi, gezogen von Dr. Antje Meuser und im Besitz des Trakehner Gestüts Gut Staffelde GmbH. Er kam auf eine Gesamtnote von 8,3.

Springpferde

Das Springpferdechampionat der Fünfjährigen wurde dominiert von Trakehnern aus anderen Ländern. So siegte mit Hamberis v. Viskis-Eisfreund unter Raimonda Samusyte ein Trakehner Hengst aus Litauen. In der ersten Wertung war er mit 7,7 Dritter gewesen, die zweite gewann er mit 8,3.

Platz zwei ging ebenfalls an ein Duo aus Litauen: den Wallach Chaduas und Kostas Gaigalas. Leider ist für Chaduas keine Abstammung hinterlegt. Er war in der ersten Wertung Vierter mit 7,5 und in der zweiten Sechster mit 7,2.

Auch Prince Preston auf Rang drei war abstammungslos unterwegs. Vorgestellt wurde der Hengst von Mart-Sander Aarma aus Estland, die sich in Runde eins noch mit einer 6,0 hatten zufrieden geben müssen, sich in der zweiten Prüfung aber deutlich steigern konnten und mit 7,3 Vierte wurden.

Sechs- und Siebenjährige

Klarer Sieger in der Altersklasse der Sechs- und Siebenjährigen, die in zwei Springpferdeprüfungen Klasse M* antraten, war der von Till Möller vorgestellte sechsjährige Keep it Blue v. High Motion-Singolo aus der Zucht und im Besitz von Dr. Corinna Gerling. Die erste Wertung gewann er mit 8,2, in der zweiten war er Zweiter mit 8,3. Bemerkenswert: Sein Vater High Motion war ebenfalls in Münster am Start und gewann unter Laura Strobel mit satten 75,132 Prozent den Prix St. Georges.

Auch das Pferd auf Rang zwei ist sechsjährig und war an diesem Wochenende schon zum Geländepferdechampion gekürt worden: Picare de Polare v. Icare d’Olymp AA-Balisto mit seinem Besitzer Guido Kirmse im Sattel (Z.: Nicole Mayer). In beiden Prüfungen waren waren sie Dritte, erst mit 7,0, in der zweiten mit 8,0.

Der Gesamtdritte ist bereits siebenjährig, der Wallach Fabious JS unter Mart-Sander Aarma aus Estland. Die beiden waren Zweite der ersten (7,5) und Vierte (6,7) der zweiten Prüfung.

Alle Ergebnisse finden Sie hier.

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.