WM junge Vielseitigkeitspferde: Dressurführung für Mollie Summerland mit Mojo und Nicolas Touzaint mit Gauguin du Busson

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Badestunde für Arne Bergendahl und Bronco im Viereck von Lion d'Angers … (© Screenshot Clipmyhorse.tv)

Es herrschten etwas ungleiche Bedingungen auf dem Viereck der Weltmeisterschaften der jungen Vielseitigkeitspferde 2023 in Lion d’Angers. Die einen hatten es trocken und annähernd sonnig, die anderen tanzten buchstäblich im Teich. Was ja nicht von Nachteil sein muss.

Ebbe-Flut-System? In Lion d’Angers war ziemlich viel Flut angesagt. Zentimeterhoch stand das Wasser bei einigen Paaren auf dem Viereck. Gut, dass Vielseitigkeitspferde nicht wasserscheu sind. Und dem einen oder anderen mag das kühle Nass auch zu mehr Hinterhandaktivität verholfen haben.

Das hatte Mollie Summerlands KWPN-Wallach Mojo nicht nötig. Er trabte mit 74,92 Prozent bzw. 25,1 Minuspunkten an die Spitze der Wertung bei den Sechsjährigen – kein Wunder bei der Abstammung. Über seinen Vater Governor ist Mojo ein Totilas-Enkel. Auf der Mutterseite geht es weiter mit Stedinger und Rousseau.

Auch die Plätze zwei und drei sind britisch besetzt. Zweite wurden mit 26,1 Mninuspuntken Izzy Taylor und die britisch gezogene Schimmelstute Barrington Alice. Sie stammt ab v. Cevin Z aus der zwar nicht als Englisches Vollblut registrierten, aber mit 100 Prozent Blutanteil ausgestatteten Allercombe Mayday v. Kuwait Beach xx. Der wiederum ist in Deutschland gut bekannt als Vater von Ingrid Klimkes Olympiapferd Sleep Late.

Dritte ist aktuell Kitty King auf dem AES-Hengst Kantango v. Tangelo van de Zuuthoeve-Winningmood. Mit 26,4 Minuspunkten sind sie den Zweitplatzierten dicht auf den Fersen.

Noch knapper ist der Abstand auf Rang vier: 0,2 Prozent. Den belegen derzeit Johanna Marloh und die Hannoveraner Stute JS Chakalaka v. Jaguar Mail-Quasi Roi. JS steht für Züchter Jürgen Stuhtmann, bekannt unter anderem auch als Züchter von Ingrid Klimkes Escada. Mit der ist Chakalaka eng verwandt. Ihre dritte Mutter, Lehnsherrin v. Lehnsherr, ist die Großmutter von Chakalaka.

Von den 46 Paaren bei den Sechsjährigen kamen nur zwei aus Deutschland. Neben Johanna Marloh und JS Chakalaka waren das Nadine Marzahl und die ebenfalls hannoversch gezogene Viva L’Amour v. Valentino-Heraldik xx (Z.: Heinz-Dieter Kullmann). Mit 33,7 Minuspunkten liegen sie auf Platz 27.

Siebenjährige

70 Starter waren es bei den Siebenjährigen in Lion d’Angers. Auf Platz eins liegen nach der Dressur Frankreichs Nicolas Touzaint und der Selle Français-Wallach Gauguin du Busson v. Cornet Obolensky-Shogoun II (Z.: Maurice Giraudet) mit 23,5 Minuspunkten bzw. 76,51 Prozent.

Rang zwei teilen sich zwei Paare mit jeweils 26 Minuspunkten. Das ist zum einen der Brite Alexander Bragg und der AES-Hengst Masterclass v. For Pleasure-Balou du Rouet. Auf exakt das gleiche Ergebnis kommen die Belgierin Lara de Liederkerke-Meier und ihr Belgischer Sportpferde (SBS) Wallach Kiarado d’Arville v. Diarado-Jet Set du Rezidal (Z.: Larga SPRL)

Eines der Paare, die schon in der Dressur bewiesen haben, dass sie mit Wasser keine Probleme haben, waren Arne Bergendahl und der selbst gezogene Bronco v. Blockbuster aus Bergendahls Fünf-Sterne-Stute Luthien v. La Calido. Unverdrossen zogen sie ihre Bahnen durch die Fluten und wurden mit 29,1 Minuspunkten belohnt. Das ist ihre bislang beste Bewertung auf Drei-Sterne-Niveau, die für einen Platz unter den besten zehn reichte: Rang acht.

Den teilen sie sich mit Rebecca-Juana Gerken im Sattel der OS-Stute Livya EA v. Clinton H-Lissabon (Z. u. B.: Elisabeth-Christina Ahn-Ballies), Halbschwester zu Anna Siemers Vier-Sterne-Stute Lillybelle EA, Vierplatzierte des Bundeschampionats 2022.

Calvin Böckmann und der Hannoveraner Dexter v. Diarado-Contendro erhielten für ihre Vorstellung 70,16 Prozent, 29,8 Minuspunkte, aktuell Rang 14.

Andreas Dibowski und die Holsteiner Stute Lillet v. Livello-Calido (Z.: Morena Petersen), vor zwei Jahren Bundeschampionesse, letztes Jahr Silbermedaillengewinnerin, starten morgen von Platz 17 aus ins Gelände. 30,7 Minuspunkte wurden es für sie.

Nadine Marzahl ist in Lion d’Angers mit zwei Pferden vertreten. Bei den Siebenjährigen stellt sie die Hannoveraner Stute Dia Divina v. Diacontinus-Ryon D’Anzex (Z. u. B.: Susanna Kleindienst-Passweg) vor, die ihr Wochenende mit einer 31,7 Minuspunkte-Dressur einläutete, derzeit Platz 26.

Pauline Knorr ist für die irische Delegation im Einsatz mit Tullibards Tick The Boxes, einem Sohn des mit Lillie Keenan 1,60-erfolgreichen Bennys Legacy. Ihr Dressurergebnis dieses Wochenende: 36,4 Minuspunkte, Platz 56.

Anna Siemer und die Hannoveraner Stute Pirate Smile v. Cicero Z-Heraldik xx begannen mit einer schönen Trabtour und lagen bei unter 30 Prozent. Dann war das Rückwärtsrichten schon nicht diagonal und im Galopp schien Pirate Smile sich aufzuladen. Das hatte diverse Fehler zur Folge. Endergebnis 37,6 Minuspunkte, Platz 61.

Alle Ergebnisse aus Lion d’Angers finden Sie hier.

Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.