CHIO 2008: Aachen, Angie, Allerlei

Von
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Auf russisch begrüßte die Kanzlerin die Gäste aus Moskau, die mit wilden Kosakennummern die Eröffnungsfeier in der Soers belebten. Ansonsten ging es schnell zur Tagesordnung, Angela Merkel führte Gespräche mit Wirtschaftsbossen, die Reiter satteln für Parcours oder Dressurviereck.

Angie war da, Jenny war da, die Begum alias Gabriele Henne mit ihrer Mutter, die auch ihr Klon sein könnte, war da. Auch gestern fand man sie selten weiter als fünf Meter von ihrer kräftig-belippten Tochter entfernt.Die Media Night im Anschluss an die Eröffnungsfeier mit russischen Kosaken und freundlichen Worten der Kanzlerin sah Prominenz und solche, die es sein möchte am Start. Reiter mischten sich mit Topmodel Jenny Hof und einigen ihrer frühzeitiger ausgeschiedenen Konkurrentinnen, mit TV-Größen und Politikern, neben der Kanzlerin auch FDP-Chef Westerwelle, dem Lebensgefährten von Aachens Vermarktungschef Michael Mronz. Wir sind die Goldenen Reiter, ertönte es auch hier wieder in der Soers aus den Kehlen der Olympiakandidaten, ein umgestrickter Song aus den 80er Jahren zum gegenseitigen Mutmachen. Die Wende im Grand Prix dEurovision e la Chanson wird er allerdings kaum herbeiführen. Angela Merkel verzog sich während des Essens mit einigen Industriebossen, darunter dem früheren FN-Präsident Jürgen Thumann, ins Oberschoss des VIP-Palastes, um über ernstere Dinge zu reden, etwa wie man die Konsumenten dazu kriegt, wieder mehr Geld auszugeben. Das ist in Aachen im Shopping-Areal mit vielen kleinen weißen Spitzzelten nicht schwierig, eher das Gegenteil.

Bis Sonntag ist Aachen wieder der Nabel der Welt, des Pferdesports, der VIP-Zelt-Insassen und vor allem der vielen Aachener, die zu zigtausenden jeden Tag in die Soers strömen. Schon die Eröffnungsfeier am Dienstag war ausverkauft, Mittwoch morgen hockten  – wie anderswo das Prekariat in der Fußgängerzone –  junge Menschen mit kleinen Pappschildern auf dem Gehsteig: Suche Eintrittskarten stand mit Filzstift drauf. Ein verzweifelter Hilfeschrei, wer nicht dabei sein kann in der Soers, der könnte jetzt genauso gut auf dem Mars leben.
Die Voltigierer sind fast schon wieder weg, sie sorgten dafür, dass der erste von fünf Nationenpreisen im Lande blieb, es folgen noch die Fahrer und die Akteure der drei olympischen Disziplinen Dressur, Springen und Vielseitigkeit.
Die Dressurreiter machen den Anfang. Zwar halten sich die stärksten Konkurrenten der Deutschen, die Europameister aus den Niederländen, in diesem Jahr zurück, Flagschiff Anky van Grunsven reitet Zweitpferd Painted Black, ließ Salinero zuhause, der jetzt im Glanz seiner hausgemachten Supernoten von niederländischen Richtern gen Hongkong fliegen kann. Auch van Grunsvens Team-Kameraden sind eher in der zweiten Reihe anzusiedeln, sodass sich kaum das Debakel von vor drei Jahren wiederholen wird, bei dem die deutschen Dressurreiter erstmals in  an zweiter Stelle bei der Ehrenrunde galopppieren mussten. Da pullen die Pferde doch viel mehr!!! Mittwoch nachmittag gehen die ersten beiden Olympiaaspiranten im Grand Prix aufs Viereck, um 14.48Uhr Aufsteiger Matthias Rath auf Sterntaler und um 16.54 Uhr Heike Kemmer auf Bonaparte. Morgen folgen Nadine Capellmann mit Elvis und Isabell Werth mit Satchmo, Monica Theodorescu reitet außerhalb der Mannschaft in der CDI-Tour, hat aber noch gute Aussichten, vor allem nach ihrem gelungenen Grand Prix bei der DM in Balve. Was wir brauchen sind sichere Grand Prix-Pferde, sagt FN-Präsident Breido Graf zu Rantzau. Die Medaille in der Einzelwertung muss Isabell Werth mehr oder weniger alleine sicherstellen.
Morgen abend starten die Springreiter im Nationenpreis, ein erstes vorolympisches Kräftemessen mit ernstzunehmenden Gegnern wie USA und Niederlande. Freitag und Samstag treten die Vielseitigkeitsreiter an, Ingrid Klimke ist schon da, sie wurde im Prix St.Georges mit Damon Hill Dritte.
Sonntag abend schließlich kurz vor sechs wissen alle mehr, dann werden die Olympiateams benannt und anschließend geht es für die Auserwählten ab in die Qarantäne.

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