Kittels Rollkur: FEI ermittelt
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Patrick Kittel in Odense

(© www.epona.tv)

Die Zunge blau angelaufen, der Hals auf die Brust gezogen, so ritt der Schwede Patrik Kittel sein Pferd Scandic beim Weltcupturnier im dänischen Odense (16. bis 18. Oktober) ab. Aufmerksame Beobachter filmten und setzten die Tortur ins Internet. Jetzt muss der Weltverband (FEI) ermitteln.

Ein Internet-Video, das den schwedischen Dressurreiter Patrik Kittel beim Abreiten für die Weltcupdressur im dänischen Odense zeigt, war auch das Thema des Global Dressage Forums auf der Reitanlage der Familie Bartels im niederländischen Hooge Mierde. Kittel zieht über einen längeren Zeitraum gezeigt werden rund vier Minuten nach bekannter Roll-Kur-Manier die Nase des Pferdes Richtung Brust, beziehungsweise Richtung rechten oder linken Steigbügel, in Zeitlupe ist die blau angelaufene Zunge zu sehen. Der Sportdirektor der Internationalen Reiterlichen Vereinigung (FEI), David Holmes, kündigte beim Dressage Forum eine Untersuchung des Falles an. Das Wohl des Pferdes stehe über allem.
Bei dieser Gelegenheit wiederholte er auch die offizielle Meinung der FEI zum Thema Hyperflexion: Die Methode, über einen längeren Zeitraum und von nicht entsprechend qualifizierten Reitern angewendet, könne das Wohl des Pferdes beeinträchtigen. Diese sehr vage Formulierung sicherlich ist Kittel erfahren und wann ein Zeitraum lang, wann kurz ist, kann diskutiert werden löste die vor anderthalb Jahren von der Tierarztkommission der FEI veröffentlichte Version ab. Hier wurde die Rollkur grundsätzlich als abträglich dem physischen und psychischen Wohl des Pferdes beschrieben, und deswegen von der FEI-Veterinärkommission abgelehnt. Dabei habe es sich lediglich um einen Entwurf gehandelt, der versehentlich in die Öffentlichkeit geraten sei, so der britische Dressurreiter Richard Davison, der das Forum moderiert. Was die wahren Gründe sind, die Hyperflexion wieder salonfähig zu machen, kann nur vermutet werden. Gemäß der Formulierung der Veterinärkommission, die nach wie vor von vielen Tierärzten unterstützt wird, wären wahrscheinlich einem großen Teil der heute erfolgreichen Dressurreiter tierschutzwidrige Trainingsmethoden nachzuweisen.
Und es ist kaum zu erwarten, dass die von der FEI angekündigte bessere Ausbildung der Stewards und die Stärkung ihrer Position, dem Treiben wirklich Einhalt gebieten wird.

Hier der Link zum Video: http://www.youtube.com/watch?v=8hIXGiV4N4k

Gefilmt hat das Video ein Team des dänischen Internetfernsehens Epona TV. Die Journalisten waren eher zufällig an den Abreiteplatz gekommen, zu einem Zeitpunkt, an dem Kittel bereits galoppierte. Danach beobachtete das Kamerateam Kittels Training nach eigenen Angaben für zwei Stunden. Um die Bilder einer möglichst großen Öffentlichkeit bereitstellen zu können, entschieden sie sich, das Video bei YouTube hochzuladen. Da sie sich dem Vorwurf ausgesetzt sehen, lediglich eine vierminütige Sequenz in das Internetportal gestellt zu haben, aber von einem weitaus längeren Zeitraum zu berichten, haben die Journalisten eine Extraseite (in englischer Sprache, klicken Sie HIER) auf ihrem eigenen Internetportal eingerichtet, auf der sie Fragen beantworten. Sie zitieren dort unter anderem auch Anky van Grunsven, die sie im Jahr 2008 gefragt hatten, wie lange die Olympiasiegerin in der Hyperflexionshaltung die Pferde arbeite. Das wisse sie nicht, sagte van Grunsven. „Time flies when you’re having fun“ die Zeit vergeht wie im Flug, wenn man Spaß hat.

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