Die Letzten werden die Ersten sein – einmal mehr hat sich das biblische Sprichwort bestätigt, diesmal im Großen Preis beim Wiener Pferdefest. In diesem Fall handelte es sich bei den späteren Ersten um Springreiter aus der Schweiz mit ihren Pferden.
Auch nach einem Jahr Pause und unter neuer Leitung endete das Internationale Wiener Stadthallen-Reitturnier (CSI4*) traditionsgemäß erst mit dem Großen Preis am Montagabend.
In der mit 85.000 Euro dotierten Prüfung schnappten die letzten beiden der elf Stechteilnehmer der bis dahin nach einem Husarenritt führenden Meredith Michaels-Beerbaum und ihrem nimmermüden, 16jährigen Hannoveraner Wallach Checkmate (0/42,95) noch den Sieg vor der Nase weg. Dabei hatten die Mannschafts-Weltmeister bereits die Zeit des Iren Denis Lynch und des erst achtjährigen Westfalen-Hengstes Contifex (v. Cornet Obolensky) um ganze zwei Sekunden unterboten.
Aber es sollte noch schneller gehen: Der ehemalige Schweizer Weltcup-Sieger Beat Mändli sicherte sich mit dem elfjährigen Oldenburger Wallach Louis in nur 41,69 Sekunden seinen fünften Sieg im Großen Preis von Wien und blieb damit genau eine Sekunde schneller als sein als letzter Teilnehmer an den Start gehender Landsmann Pius Schwizer mit der zehnjährigen Holsteiner Stute Carlina, einer Carvallo Landgraf I-Tochter.
Beat Mändli zu seinem Sieg, Die Tränen in meinen Augen kamen nur vom Fahrtwind. Heute war es besonders schwierig zu siegen, da wir besonders gute Pferde im Stechen hatten wie Checkmate und Carlina. Aber Louis hat mir das Siegen leicht gemacht.
In der schweren Prüfung hatten viele der Topstars Fehler mit ihren größtenteils noch jungen Pferden. Christian Ahlmann beendete mit dem achtjährigen Wilco den Normalparcours mit zwei Abwürfen, während John Whitaker mit der zehnjährigen Schimmelstute Dazzle II nach zwei Abwürfen ebenso aufgab wie der Spanier Sergio Alvaro Moya mit dem Darco-Sohn Wisconsin.
Birgit Popp
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