Stevens-Kommission voller guter Anti-Doping Ideen

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Aber Details zu den Geschehnissen in Hongkong gibt sie nicht preis.

Ausführliche Beratungen und wohl auch erhebliche finanzielle Mittel werden nötig sein, um auch nur einen Teil der Regeln umzusetzen, die die „Ethik-Kommission“ der Internationalen Reiterlichen Vereingung (FEI) heut in London veröffentlichte. Mehr Dopingsubstanzen, die härtere Strafen  Sperren von zwei Jahren aufwärts nach sich ziehen, auf der anderen Seite Grenzwerte für Substanzen, die im Rahmen einer medizinischen Behandlung verabreicht wurden und weder Strafe noch Disqualifikation zur Folge haben das sind zwei von einer ganze Reihe von Ratschläge der Ethik-Kommission unter Leitung des früheren Londoner Polizeichefs Lord Stevens an die Internationale Reiterliche Vereinigung (FEI).

Sie berief sich dabei auch auf die Arbeit der Kommission für sauberen Sport unter Führung des schwedischen Professors Arne Ljungqvist, dem Vizepräsidenten der World Antidoping Agency (WADA). Beide Kommissionen waren von FEI-Präsidentin Prinzessin Haya beauftragt worden, Empfehlungen zu erarbeiten, um die Doping-Problematik im Pferdesport in den Griff zu bekommen.

Die Stevens-Kommission war eigens gebildet worden, um die Stallgassenaffäre in Hongkong zu untersuchen, die bis heute nicht vollständig geklärten Geschehnisse um das deutsche Springpferd Cornet Obolensky von Marco Kutscher während der Olympischen Spiele in Hongkong.  Der Hengst war nach einer ungenehmigten Behandlung mit Lactanase und Arnika kurzzeitig kollabiert und dennoch am nächsten Tag wieder eingesetzt worden. Inwiefern dabei der Reiter, der Tierarzt und auf der Stallgasse anwesende deutsche Funktionäre  gegen das Wohl des Pferdes und das FEI-Reglement verstoßen haben, teilte die Stevens-Kommission freilich nicht mit. Dieser vertrauliche Teil des Berichts ging bisher lediglich dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und dem deutschen Reiterverband zu.

In ihren Ratschlägen geht die Stevens-Kommission aber ohne es explizit zu erwähnen auf die Vorkommnisse in Hongkong ein. Demnach sollen nur noch Tierärzte Pferden Spritzen gegen dürfen, bei Cornet Obolensky war es die Pferdepflegerin, und das auch nur unter Aufsicht eines FEI-Stewards. Diese sollen besser geschult werden und mehr Befugnisse erhalten. Alle Tierärzte, die Pferde auf Turnieren behandeln, müssen vorher registriert werden. Die Zahl der Personen, die den Stall betreten dürfen, soll beschränkt werden. Für alle Pferde muss ein Behandlungsbuch geführt werden. Zwar bleibt der Reiter die Verantwortliche Person, aber diese Verantwortung für Regelübertretungen kann ausgeweitet werden auf einen größeren  Personenkreis, etwa Tierärzte, die bei Verstößen mit einem Platzverbot belegt werden können, oder Pferdebesitzer, die mit einer bis zu zweijährigen Sperre für ihr Pferd rechnen müssen. Generell sollen mehr bezahlte Professionals in der Turnierorganisation tätig werden.

Auch Wünsche der Reiter wurden berücksichtigt. Bei einer positiven A-Probe soll die B-Probe in einem anderen von der FEI anerkannten Labor untersucht werden und nicht, wie zur Zeit in dem selben. Auch soll dem Reiter und seinem Tierarzt eine genehmigte Medikation bei einem Turnier schriftlich bestätigt werden. Eine derartige Quittung gab es bisher nicht. Es sind noch viele Diskussionen nötig, um die Abgrenzung zwischen Doping und Medikation zu definieren  räumte David oConnor,  Vielseitigkeits-Olympiasieger 2000 und Mitglied der Stevens-Kommission ein. 

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