Blog 5 aus Aachen: Kristina im Hochzeitsfieber

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Zwei Silbermedaillen sind im Kasten, jetzt wird kirchlich geheiratet. Großes Geheimnis. Wie sieht das Hochzeitskleid von Kristina Bröring-Sprehe aus?

Kristina Bröring-Sprehe ist nicht wirklich ein Small-Talk-Genie. Reiten ist ihr definitiv lieber als reden. Aber die zweifache Vize-Europameisterin hat doch mehr parat als noch vor zwei Jahren, als „Ich bin gut zufrieden“ schon als überschwängliche Jubelansprache gelten konnte. Fast beschämt gab sie zu, dass sie sich heute gut hätte vorstellen können, ganz oben auf dem Treppchen zu stehen, zumal Charlotte Dujardin und Valegro in den Galoppwechseln dicke Patzer kassierten. So nah war Kristina noch nie dran an der Trägerin aller Titel und sie kann sich vorstellen, „noch näher ran zu kommen.“ Ob von unten von oben, ließ sie offen. Charlotte Dujardin immerhin gab zu, dass sie den „heißen Atem“ der Konkurrentin schon im Nacken gespürt habe. Für Kristina steht am Wochenende noch eine andere Prüfung an, die kirchliche Hochzeit. Die standesamtliche war schon nach der Deutschen Meisterschaft in Balve dran. Das Kleid? Wird natürlich nicht verraten, aber was Altes, was Neues, was Blaues und was Geliehenes soll schon dabei sein. „Das ganze Programm“ strahlt die 29-Jährige. Ehemann Christoph Bröring, Sportlehrer von Beruf, saß in Aachen im Publikum und schwenkte Fähnchen. Das schönste Hochzeitsgeschenk für Kristina wäre übrigens ein Dispens von Desperados von seinen Vaterpflichten über den Winter, damit er sich ganz auf Rio konzentrieren kann. „Das entscheiden aber mein Papa und mein Onkel“, sagt sie brav.

Die glücklichste Medaillenträgerin war zweifellos Beatrice Ferrer-Salat, die schon mal 2002 in Jerez bei den Weltreiterspielen und 2004 bei den Olympischen Spielen in Athen eine Medaille gewonnen hat. Ihr 15-jähriger De Niro-Sohn Delgado, den sie als Sechsjährigen bekam, ist nicht unbedingt von unverwüstlicher Gesundheit, musste mehrfach pausieren und in die Reha. Er wird nur ein bis zweimal in der Woche dressurmäßig gearbeitet, ansonsten steht Spazierenreiten auf dem Programm. „Am Freitag war ich Fünfte, gestern Vierte und heute Dritte“, strahlte die Spanierin. „Was ein Glück für die anderen, dass das Turnier heute zu Ende ist“, stellte Chefrichterin Katrina Wüst fest. Nach den Richternoten gefragt, die vielfach für Kopfschütteln gesorgt hatten und immer wieder vom Supervising Panel korrigiert werden mussten, hielten sich die Medaillen-Damen äußerst zurück. Mit der eigenen Benotung waren sie sehr einverstanden, die anderen Ritte hätten sie nicht gesehen – das sagen alle, um sich nicht in die Nesseln zu setzen. „Ich will es doch nicht mit den Richtern verderben“, sagte Charlotte Dujardin in entwaffnender Offenheit.

Abschiedsvorstellung heute für die Westernreiter. Ohrenbetäubende Musik tönte den ganzen Tag aus der Dressurarena. Was nicht heißt, dass nicht auch Westerpferde zarte Seelen haben. So empfindsam, dass sie sich zwar nicht durch ihre Brachialmusik aber womöglich durch auf die Tribüne huschende Zuschauer gestört werden könnten. Stadion-Sprecher Boris Kook, der auch als DJ fungiert, hat jedenfalls die Nase voll von Country-Music: „Ist doch immer dasselbe Lied,“ sagt er, „Pick up kaputt. Frau weg, Hund tot.“nike sb dunk sizing and fit guide | WpadcShops – Common Projects Summer Edition low-top sneakers Grigio – Sneaker scarpe & Release Dates

Gabriele PochhammerHerausgeberin

Herausgeberin des St.GEORG, den sie als Chefredakteurin von 1995-2012 als erste Frau auf dieser Position verantwortet hat. Als Berichterstatterin auf elf Olympischen Spielen und unzähligen Welt- und Europameisterschaften. Erfolgreiche Pferdezüchterin: Der von ihr gezogene Wallach Leonidas II war eines der besten Vielseitigkeitspferde seiner Zeit. Eines der Fachgebiete: internationale Sportpolitik, schreibt für die Süddeutsche Zeitung.


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