Hans Peter Minderhouds Weltcupsieger Flirt ist tot

Von
Hans Peter Minderhoud und Flirt, Sieger im Grand Prix beim Weltcupfinale 2016.

Hans Peter Minderhoud und Flirt, Sieger im Grand Prix beim Weltcupfinale 2016. (© Pauline von Hardenberg)

Der niederländische Dressurreiter Hans Peter Minderhoud und sein Arbeitgeber, das Glock Performance Center, haben das Ableben von Glock’s Flirt bekannt gegeben. Der Florestan-Sohn gewann unter Minderhoud unter anderem das Weltcup-Finale 2016 in Göteborg. Flirt wurde 21 Jahre alt.

Das Schweizer Warmblut wurde von Hans-Jakob Fünfschilling gezogen. Er hat Jahrhundertvererber Florestan zum Vater, sein Muttervater ist Gauguin de Lully, unter anderem Einzelbronze- und Teamsilbergewinner bei Olympia 1988 in Seoul unter Christiane Stücklberger. Wie das Glock Performance Horse Center nun in auf seiner Website berichtet, war Flirt zu Beginn seiner Karriere nur schwer zu händeln. Zwar fiel er als junges Pferd durch seine Ausstrahlung und sein Bewegungstalent schon auf. Ihn zu satteln oder seinen Rücken zu erklimmen sei aber abenteuerlich gewesen, heißt es.

Jasmine Sanche nahm sich dem vierjährigen Flirt zunächst an in Sachen Ausbildung. Sechsjährig wechselte er dann zu Hartwig Burfeind und wurde dort „Grand Prix-fertig“ gemacht. Neunjährig wurde Flirt, der damals den Namen Flirt de Lully trug, von Glock entdeckt – da hatte er gerade seinen ersten Grand Prix gewonnen. Ein Jahr nach der Entdeckung durch Glock brachte Marcel Schoenmakers den schön gezeichneten Fuchswallach dann auch in den internationalen Grand Prix-Sport. Er fasste mehr und mehr Fuß und nach einem kurzen Intermezzo unter dem Sattel der Österreicherin Timna Valenta-Zach kam Flirt unter den Sattel von Hans Peter Minderhoud. Mit ihm sollte der Florestan-Sohn seine größten Erfolge feiern.

Flirt, Weltcupsieger 2016

Beständig lieferte Flirt unter Minderhoud Vorstellungen für über 70 Prozent ab, im Weltcup von s‘-Hertogenbosch 2015 knackten die beiden erstmals die 80 Prozent und wurden damit beispielsweise Dritte im Grand Prix. 2016 gelang dem Paar dann der ganz große Coup mit dem Sieg im Weltcup-Finale im schwedischen Göteborg. 82,357 Prozent lautete damals die Bewertung für das Paar in der entscheidenden Grand Prix Kür. Ein Jahr später sollte die Karriere des Wallachs dann zu Ende gehen. Wie auf der Website von Glock zu lesen ist: „Bei seinem letzten internationalen Start, 2017 in ’s-Hertogenbosch, gewann unser Flirty die Weltcup-Kür mit unglaublichen 84,890 Prozent und bescherte uns mit 16 Jahren einen wunderbaren letzten Auftritt, ohne dass wir es damals wussten.“

Wenige Wochen später befand sich „Flirtys“ Pflegerin Anna Visser bereits im Flieger auf dem Weg zum Weltcup-Finalort Omaha (USA). Doch Flirt kam nicht mehr hinterher, bevor er vor dem anstehenden Flug nochmal geführt werden sollte, stieg er lahm aus der Box. Ein Sehnenschaden wurde diagnostiziert. Der Wallach erholte sich davon nie wieder ganz, „aber er war fit genug, um seinen Lebensabend auf den weitläufigen Weiden des Glock Horse Performance Center Netherlands zu genießen. Und das tat er auch, mehr als fünf wunderbare Jahre lang“, heißt es in der Mitteilung.

„Wahrer Freund zu Hause und echter Kämpfer auf Turnieren“

Doch im Herbst 2022 habe sich der Zustand des Florestan-Sohns verschlechtert. Er habe Schmerzen gehabt und seine Besitzer hatten gehofft, dass Tierärzte dem Schweizer Warmblutwallach noch helfen können, jedoch ohne Erfolg. Nun nahmen sie offiziell Abschied von Flirt: „Ende 2022 entschlief Flirty sanft, umgeben von seinen Pflegern und seinem zweibeinigen Freund, Hans Peter Minderhoud. Lebe wohl Flirty, wir werden dich nie vergessen.“

Minderhoud nahm auch selbst Abschied und sagte, für ihn war Flirty „das liebste und treueste Pferd, das ich je reiten durfte. Ein wahrer Freund zu Hause und ein echter Kämpfer auf Turnieren.“

Auch interessant

nike air force 1 uv color change da8301 100 101 release date | adidas Yeezy Boost 350 V2 Onyx HQ4540 Release Date On Foot

Gloria Lucie AlterRedakteurin

Hat sich parallel zum Volontariat beim St.GEORG im Studium mit „Digital Journalism“ an der Hamburg Media School befasst. Als Redakteurin liefert sie Beiträge aus den unterschiedlichsten Bereichen, von Reitlehre bis zu Produktneuheiten. Ihre Erfahrungen aus Tätigkeiten bei privaten TV-Sendern in Köln ergänzen sich mit ihrer Kompetenz in Social Media und Videocontent.