Bohemian in die USA verkauft, neuer Reiter ohne internationale Grand Prix-Erfahrung

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Cathrine Dufour und Bohemian bei der EM 2021 in Hagen. (© von Korff)

Bohemian verkauft! Nun ist das Rätselraten um die Zukunft des Westfalen Bohemian, der unter Cathrine Laudrup Dufour in der Weltspitze unterwegs war, geklärt. Das Dressurpferd ist jetzt unter Palmen zuhause.

Der Westfalen Bohemian, Olympiavierter von Tokio unter der Dänin Cathrine Laudrup-Dufour, hat einen neuen Stall in den USA. Das meldete Eurodressage. Demnach hat Heidi Humphries vom Reitsportzentrum Zen Elite den Dunkelfuchs gekauft. Sie stellt ihm dem Dressurreiter Endel Ots zur Verfügung. Heidi Humphries ist eine ehemalige Kinderkrankenschwester, die es durch die Entwicklung einer Milchpumpe zur Millionärin geschafft hat.

Der Wallach steht nun auf den Southwest Ranches in der Nähe von Fort Lauderdale in Florida. Endel Ots betreibt eine eigenen Trainings- und Verkaufsstall und ist in Wellington ansässig. International hat Ots bislang keinerlei Grand Prix-Erfolge aufzuweisen. Der 38-Jährige hatte sich mit Lucky Strike v. Lord Laurie 2019 für die PanAm Games qualifiziert, allerdings auf Prix St. Georges Niveau. Damals war er aber nicht angetreten.

Bohemians Odysee hat mit Verkauf nach USA ein Ende

Das Schicksal des Bordeaux-Sohns hat für viele Schlagzeilen gesorgt. Überraschend hatte Cathrine Laudrup Dufour mit Co-Besitzern entschieden, den Westfalen zu verkaufen. Die Galleria Sportpferde, hinter der der Koreaner Dong Seon Kim steckt, hatte Bohemian erworben. Zunächst stand der Wallach bei Hubertus Schmidt. Nach wenig erfolgsträchtigen Auftritten in Florida unter Dong Seon Kim ging der Westfale danach unter Patrik Kittel. Dann hieß es, Bohemian solle, so wie andere Pferde von Galleria Sportpferde auch, über eine Auktion verkauft werden. Dieser Plan wurde aber auch verworfen. Die Pferde wurden stattdessen auf dem freien Markt verkauft. Wie Eurodressage schreibt, sei der Deal schon Anfang Dezember abgewickelt worden. Offiziell bestätigt habe dies die  Käuferin aber erst nach dem dritten Advent.

Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).