Bohemian nun unter Patrik Kittel

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(© instagram.com)

Bohemian hat einen neuen Reiter. In Crozet geht er sein erstes Turnier unter Patrik Kittel.

„Bohemian fühlt sich gut in den Jiva Hill Stables. Wir sind noch ein ganz neues Paar, aber ich werde mein Bestes geben.“ Das schreibt Patrik Kittel neben einem Video mit dem 13-jährigen Westfalen auf Instagram. Untermalt ist das Filmchen mit „Bohemian Rhapsody“ von Queen.

Demnach hat Bohemian nun ein neues Zuhause in Dülmen gefunden, nachdem er zuletzt im Stall von Hubertus Schmidt stand, dem Trainer von Bohemians Besitzer. Das ist nach wie vor der Koreaner Dong Seon Kim, zweifacher Olympiateilnehmer, der Bohemian eigentlich für sich erworben hatte. Doch vor kurzem ließ er wissen, dass sowohl Bohemian als auch seine anderen Grand Prix-Pferde Vincent Maranello und Rossetti zum Verkauf stehen.

Zumindest im Fall von Bohemian scheint das vom Tisch zu sein. Eurodressage schreibt, Patrik Kittel habe „den Besitzer überzeugen können, ihm das Pferd zum Reiten zu geben“. Dieses Wochenende sind die beiden nun erstmals zusammen im Turniereinsatz beim CDI Crozet in Frankreich.

Bohemian ist ja bereits ein hoch dekoriertes Pferd. Er war die Nummer eins im Stall von Cathrine Dufour, und nahm mit ihr 2021 sowohl an den Olympischen Spielen in Tokio als auch an den Europameisterschaften in Hagen teil. Bei der EM holten sie zweimal Bronze, mit der Mannschaft und im Grand Prix Special. In der Kür wurde es die Silbermedaille.

Auf der Teilnehmerliste in Crozet ist Bohemian noch nicht vermerkt. Dort steht Kittel sowohl in der 3*- als auch in der 5*-Tour mit einem anderen alten Bekannten, der schon im Stall Schmidt stand: Bonamour. Hubertus Schmidt hatte den ebenfalls 2010 geborenen und westfälisch eingetragenen Bonifatius-Sohn in den Grand Prix-Sport gebracht. Dann ging er eine Zeitlang unter Patrik Kittel, ehe er 2021 an Luca Sophia Collin verkauft wurde. Unter der ist er allerdings nie Turnier gegangen.

Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

  1. Quarks

    Ich hoffe so sehr dieses Pferd wird jetzt nicht zum Wanderpokal…Denke so haben Catherine Dufour und die Besitzer sich das nicht vorgestellt. Hoffentlich kommt er zur Ruhe und kann mit Patrik Kittel eine gute Patnerschaft entwickeln

  2. M. Bach

    Schade, um dieses talentierte Pferd! Ich finde es sehr, sehr traurig, wie mit ihm umgegangen wird.

    Catherine Dufour hat momentan kein Pferd in Beritt, mir dem sie an der EM Riesenbeck teilnehmen kann, und wenn es dumm läuft, vielleicht auch noch keines für Olympia 2024. Hätte man ihr Bohemian nicht einfach zurückgeben können? Welchen Unterschied hätte es für den koreanischen Besitzer gemacht, Bohemian in ihren Beritt zu geben, oder vielleicht auch in den von Katharina Hemmer, statt in den Beritt von Kittel?

    Ob man viel Hoffnung in diese neue Paarung setzen kann, wage ich zu bezweifeln.
    Ich denke hier vor allem an die Erfahrung, dass die Besitzer von Sezuan und Zepter ihre Pferde relativ schnell wieder bei Herrn Kittel abgeholt haben, aus welchen Gründen auch immer.
    (Gerade habe ich irgendwo gelesen: „Kittel, der beste Reiter Schwedens“. Hmmm, mir persönlich wäre da eher Therese Nilshagen in den Sinn gekommen, in ihrer unspektakulären, feinen, in sich ruhenden Art – und in ihrem stilistisch tollen Reiten.)

    Für Zepter habe ich mich extrem gefreut!!!
    Was waren das für qualitätsvolle, wunderschöne Ritte unter Nanna Skodborg Merrald!
    Für mich war das DAS Highlight der letzten Wochen: Zepter ist unter ihr förmlich aufgeblüht,
    man kannte ihn gar nicht wieder. Ach, und sein eifriger, alter Papa Zack war auch eine Augenweide unter Nanna! Sehr berührend!

    Bohemian stand ja zuletzt im Stall von Reitmeister Hubertus Schmidt, so hoffe ich zumindest,
    dass Herr Kittel die Chance ergriffen hat, noch die ein oder andere Zehnerkarte bei ihm zu erwerben, um sich doch noch ein wenig mehr mit der klassischen, leichten, pferdefreundlichen Reitweise vertraut zu machen zu können.


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