Die Teilnehmer zur Piaff-Förderpreis Sichtung stehen fest

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Felicitas Hendricks und Drombusch auf dem Weg zum Sieg im Piaff Förderpreis Finale 2023. Wer gewinnt 2024? (© Markus Becher)

Der Piaff-Förderpreis, die Serie für angehende Grand Prix-Reiter der Altersklasse U25, wirft ihre Schatten voraus – dieses Jahr mit einer etwas anderen Saisonplanung.

Bislang fand das Finale des Piaff-Förderpreises stets im Rahmen der Stuttgart German Masters statt. Dieses Jahr ist erstmals das Fürst Joachim zu Fürstenberg Gedächtnisturnier Gastgeber für die U25-Elite im Dressursattel.

Doch der Weg dorthin ist noch lang. Erst einmal müssen die Kandidaten sich im Rahmen zweier Sichtungen für den Auswahllehrgang vom 27. bis 28. März in Warendorf qualifizieren. Hier wird Aufgabe geritten und entschieden, wer an den weiteren Qualifikationsturnieren der Saison teilnehmen darf. Das sind Mannheim (2. bis 7. Mai), Balve (6. bis 9. Juni), Bettenrode (11. bis 14. Juli) und Elmlohe (1. bis 4. August).

Das Finale findet vom 12. bis 15. September in Donaueschingen statt.

Teilnehmer am Auswahllehrgang

Schon für den Auswahllehrgang in Warendorf mussten die Kandidaten sich um Rahmen zweier Sichtungen (Nord und Süd) empfehlen. Das gelang folgenden Paaren (in alphabetischer Reihenfolge):

  • Lucie-Anouk Baumgürtel mit Damien Hirst FH > Lucie-Anouk Baumgürtel war zwölf, als sie ihre erste EM für Deutschland im Ponysattel ritt. Seither war sie siebenmal bei Nachwuchs-EMs am Start und holte dabei 15 Medaillen, zwölf davon in Gold. Im Dezember holte sie in Appelhülsen mit Damien Hirst ihre erste S***-Platzierung. Für sie würde es also die erste Teilnahme am Piaff-Förderpreis.
  • Annika Bork mit Franz von Fidertanz > die beiden aus dem Rheinland haben sich von der Klasse E bis S*** zusammen hochgearbeitet, Ende Januar haben sie in Hamminkeln ihre erste S***-Platzierung geholt. Auch sie wäre zum ersten Mal beim PFP dabei.
  • Anna Casper mit Birkhof’s Bacardi > Die beiden waren beim Heimturnier auf dem Gestüt Birkhof bereits einmal Zweite in einem „richtigen“ Grand Prix. Ansonsten stellt Anna Casper Pferde jedes Alters vor, vom Junghengst beim Bundeschampionat (Bronze mit Elocin) über Dressurpferdeprüfungskandidaten bis eben zum S-Pferd. Sie ist auch im Parcours zuhause und auch sie war noch nie beim PFP am Start.
  • Sophie Dammeyer mit Volare B > Auch Sophie Dammeyer hat ihre Stute Volare B selbst ausgebildet und reitet Pferde verschiedenster Ausbildungsstufen. Sophie Dammeyer war letztes Jahr Zehnte von 40 Teilnehmern der Qualifikationsprüfung.
  • Louisa Deutschbauer mit Hanami OLD > Deutschbauer und die von Sandra Nuxoll ausgebildete Dante Weltino-Tochter Hanami waren letztes Jahr Zweite im Qualifikations-Grand Prix in Warendorf.
  • Emma Gömmer mit Grey Flanell > Emma Gömmer hat dieses Jahr die Chance, den von Lena Waldmann ausgebildeten KWPN-Hengst Grey Flanell zu reiten. Sie haben noch keine gemeinsamen Turniererfahrungen.
  • Nane Grunewald mit Don Casati > Nane Grunewald ihr Württemberger Wallach sind schon seit 2022 auf S***-Niveau und waren letztes Jahr auch bei der PFP Sichtung am Start, wo sie Rang 24 in der Aufgabe belegten.
  • Franziska Haase mit De Nino > Franziska Haase und De Nino waren ebenfalls bereits 2023 in Warendorf dabei und belegten Rang zwölf. Damit waren auch sie für die Saison nominiert.
  • Sophie Kaltenbacher mit Impression > Die Starnbergerin Sophie Kaltenbacher hat den niederländischen Apache-Sohn von Dressurpferde-L bis Klasse S*** gebracht und war hier bereits 2023 mehrfach platziert.
  • Alina Kaltstein mit United Europ > Noch eine Bayerin, diesmal mit einem Pferd aus Österreich. Der 13-jährige Uphill-Sohn aus der Zucht von Josef Stürzlinger hatte seine Grundausbildung im Stall Wadenspanner bekommen. Alina Kaltstein stellt ihn seit 2019 auf Turnieren vor und hat sich von Klasse M** bis S*** vorgearbeitet. Auch sie war auf diesem Niveau bereits siegreich und platziert, ist aber neu unter den PFP Kandidaten.
  • Christian Kömpf mit Dicaprio Swing > Bayern-NED-Paar Nummer drei. Christian Kömpf ist Pferdewirt und kommt aus Bayreuth, sein 16-jähriger KWPN Jazz-Sohn war von Stefanie Schatz-Weihermüller ausgebildet, zuletzt aber von Nars Gottmer geritten, der ihn z. B. beim Weltcup-Turnier in Vilhelmsborg, Dänemark, vorstellte. Kömpf ritt ihn 2023 erstmals auf Turnieren in Bayern und platzierte sich mehrfach auf S***-Niveau.
  • Caroline Locklair mit Consus > Caroline Locklairs 16-jähriger Holsteiner Wallach v. Concreto hat seine Karriere einst als Hengst und Vielseitigkeitspferd begonnen, das allerdings noch unter einer anderen Reiterin. 2017 ritt Caroline Locklair, Schülerin von Markus Waterhues in Schleswig-Holstein, ihn erstmals auf Turnieren, nahm mit ihm unter anderem am Bundesnachwuchschampionat und zwei Deutschen Jugendmeisterschaften teil und stellte ihn Mitte letzten Jahres erstmals auf S***-Niveau vor. Für sie wird es also auch PFP Premiere.
  • Paul Löcher mit Soulman > Paul Löcher gehörte letztes Jahr noch zum FN-B Kader der jungen Reiter. Turniermäßig hat er noch keine S***-Erfahrung, dafür aber einen routinierten Partner an seiner Seite. Er hat Ende vergangenen Jahres den nun 14-jährigen Hannoveraner Soul Men v. Soliman de Hus von Thomas Wagner übernommen. Mit Wagner war Soul Men 2019 Achter im Nürnberger Burg-Pokal und ab 2020/21 mehrfach siegreich und platziert auf Grand Prix-Niveau.
  • Franka Mertens mit Lille d’or > Die Rheinländerin ist nicht nur mit Großpferden, sondern auch im Ponysattel erfolgreich, platzierte beispielsweise die nun siebenjährige Reitpony-Stute Dornröschen AB beim Bundeschampionat. Im PFP Kandidatenkreis ist Franka ein neues Gesicht. Mit der 13-jährigen Westfalen-Stute Lille d’Or v. Lord Carnaby war sie im Januar zum ersten Mal in einer Intermédiaire A platziert: Rang drei in Troisdorf. Allerdings kennen die beiden sich schon länger. Ihre erste M-Dressur haben sie 2019 zusammen gewonnen. Zwischendurch war Lille d’Or bereits mit Mertens‘ spanischem Trainer Pau Bel Hidalgo S***-platziert.
  • Leonie Ottmar mit Sansibar > Noch ein neues Paar im PFP Kreis. Die Flensburgerin reitet mehrere Pferde erfolgreich auf Turnieren. Der Oldenburger Sorento-Sohn Sansibar ist ihr eigenes Pferd, den sie S-platziert übernommen und sich dann mit ihm zusammen von Klasse M bis S*** vorgearbeitet hat. Zuletzt ließen sie in Schenefeld in einer S*** prominente Reiter des Nordens hinter sich.
  • Lana Raumanns mit Feodor Nymphenburg OLD > Die beiden waren auch letztes Jahr schon bei der Sichtung in Warendorf dabei, hatten den Cut aber nicht geschafft. Lana Raumanns hat die Deutschlandfarben bereits bei Europameisterschaften vertreten, 2015 im Ponysattel. Mit dem 16-jährigen Oldenburger Feodor Nymphenburg ist sie ein eingespieltes Team. 2016 hat sie ihn S-platziert übernommen, war mit ihm bei Deutschen Junioren-Meisterschaften und Nationenpreisen am Start und hat sich Stück für Stück vorgearbeitet. Inzwischen sind sie international U25 platziert.
  • Sophia Ritzinger mit Immerdale > Die Bayerin hatte ihre bislang größten Erfolge mit dem von Manuel Bammel ausgebildeten Hayden HR, mit dem sie Intermédiaire I gewonnen hat. Mit dem KWPN-Wallach Immerdale hat sie bislang noch keine Turniere bestritten. Der Everdale-Sohn wurde in der vergangenen Saison erstmals auf S***-Niveau von der damaligen Bereiterin der Ritzingers vorgestellt, Simone Pearce. Die beiden waren auf Anhieb zweimal siegreich.
  • Henriette Schmidt mit Freundschaft > Als 17. hatten die beiden die Platzierung der letztjährigen Sichtung nur knapp verpasst. Seit 2022 sind die beiden ein Paar. Freundschaft war damals bereits S***-siegreich mit Janina Siemers. Mit Schmidt hat er ebenfalls schon Intermédiaire II gewonnen und war Grand Prix-platziert.
  • Ophelia Shalom mit Dolce Fita > Noch zwei Wiederholungstäterinnen bei der Warendorfer Sichtung. Letztes Jahr waren sie 23. Shalom und die Fidermark-Tochter kennen sich seit Jahren, haben bereits 2016 Dressurpferdeprüfungen der Klasse A gewonnen, starteten bei den Future Champions usw. 2021 gab es die ersten S***-Platzierungen.
  • Viviane Thoma mit Ammonite > Noch ein Paar, das sich von Klasse S bis in die PFP Kandidatenreihe vorgekämpft hat. Ammonite ist eine 13-jährige Ampere-Tochter, die von Dr. Stefanie Rügheimer in den Sport gebracht wurde, ehe sie zu Thoma ging, die mit ihr 2019 die ersten Turniererfolge sammelte und sie im April 2022 erstmals auf S*** Niveau platzierte.
  • Moritz Treffinger mit Fiderdance und Cadeau Noir > Der einstige Pony-Europameister hat ja den Beritt der Pferde des Gestüts Bonhomme übernommen und hat nun das Glück, gleich mehrere erfahrene vierbeinige Lehrmeister zu haben. Das trifft vor allem auf Fiderdance zu, der ja sowohl mit Lena Waldmann als auch mit Simone Pearce international hoch erfolgreich war. Auch Treffinger hat die beiden schon auf dem Turnier in die Platzierung geritten. Beim PFP ist er zum ersten Mal dabei.
  • Emely van Loon mit FBW Despereaux > Emely van Loon betreibt zusammen mit ihrem Vater, Pferdewirtschaftsmeister Arjan van Loon, und ihrer Mutter Sandra auf Gut Hartungshof im Saarland einen Ausbildungsstall. Mit ihrem 15-jährigen Don Diamond-Sohn Despereaux, den Mutter Sandra bis S** vorgestellt hat, vertrat sie schon als Juniorindie deutschen Farben bei Nationenpreisen und nahm an DJM teil. Letztes Jahr bestritten die beiden ihre ersten S***-Prüfungen und waren Elfte bei der PFP Sichtung.
  • Cosima von Fircks mit Nymphenburg’s Easy Fellow > Das Paar hatte letztes Jahr Rang 19 in Warendorf belegt. Auch die beiden sind ein eingespieltes Team, haben 2015 die ersten M-Platzierungen zusammen geholt, während der jährige Ehrenpreis-Sohn daneben auch von Tessa Frank in Klasse S präsentiert wurde. Ab 2017 ritt nur noch Cosima von Fircks ihn auf Turnieren, nahm mit ihm am Preis der Besten, den Future Champions und den DJM im Juniorenlager teil, platzierte sich als Junge Reiterin international und stellt ihn seit 2021 auf S***-Niveau vor.
  • Elisabeth von Wulffen mit Triple A > Die beiden sind ein neues Paar. Elisabeth von Wulffen, die mit der einstigen Piaff Förderpreis-Siegerin Bianca Nowag-Aulenbrock trainiert und mit der Stute Fiesta Bonita EM-Medaillen im Junge Reiter-Lager errungen hat, holte ihre erste S***-Platzierung letztes Jahr im August in Görlitz. Den Totilas-Sohn Triple A hat sie erst seit kurzem unter dem Sattel. Er kommt aus dem Stall von Hubertus Schmidt, wo er erfolgreich von Anna Schölermann präsentiert wurde. Mit ihr gehörte er letztes Jahr zu den Teilnehmern des Piaff-Förderpreises.
  • Lia Welschof mit GB Dolcino und DSP First Class > Die Westfälin ist ein alter Hase in Sachen Championate und hat schon einen ganzen Schrank voll mit Medaillen aus ihrer Junioren- und Junge Reiter-Zeit. Auch beim PFP ist sie kein neues Gesicht. Mit First Class schaffte sie es letztes Jahr bis ins Finale.
  • Ninya Wingender mit Qumulus AH > Auch Wingender und ihr zwölfjähriger Quaterback-Sohn waren letztes Jahr bei der Sichtung in Warendorf dabei. Sie wurden 29. Früher wurde Qumulus AH (für Züchterin und Besitzerin Annerose Hoppe) von Leslie Rohrbacher, Sabrina Möller und Dirk Kessel vorgestellt. Seit 2022 sitzt Ninya Wingender im Sattel. Die Pferdewirtin hat den DSP-Wallach von Klasse M bis S*** gefördert.

Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

  1. Martin Leitgeb

    Sg. St. Georg Team
    Bin ein großer Fan von Eurer Arbeit und auch ein interessierter Leser von St. Georg.
    Beim Lesen Eures Artikels über die Piaffe-Förderpreis Kandidaten ist mir nur ein kleiner Fehler aufgefallen:

    Alina Kaltstein mit United Europ > Noch eine Bayerin mit einem Pferd aus den Niederlanden. Der 13-jährige Uphill-Sohn hatte seine Grundausbildung im Stall Wadenspanner bekommen.

    United Europe ist ein AWÖ Hengst (Züchter Fam. Stürzlinger, Desselbrunn)

    Grüße aus Österreich

    • Dominique Wehrmann

      Hallo Herr Leitgeb, da haben Sie absolut recht. Wir entschuldigen uns für das Versehen, ist korrigiert. Beste Grüße vom SG Team


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