33. Rennpferd stirbt auf der Santa Anita Rennbahn

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Featurebild Galopprennen

Auf der kalifornischen Rennbahn Santa Anita ist das 33. Pferd seit Dezember ums Leben gekommen. Laut Statistik ist das eine noch eher geringe Zahl an Todesfällen.

Das Pferd, das zuletzt in Santa Anita ums Leben kam, war der fünfjährige Wallach Ky. Colonel. Das Unglück ereignete sich während einer leichten Trainingseinheit. Man vermutet, dass Ky. Colonel eine Herzattacke erlitten hatte. Das letzte Rennen des Pferdes war im Mai. Er war wenige Tage vor seinem Tod nach einer Pause zurückgekehrt auf die Rennbahn. Den Sommer hatte er auf einer Farm verbracht.

Dies ist das 33. tote Pferd auf der Rennbahn Santa Anita seit Dezember. Die Zahl klingt außergewöhnlich hoch und alarmierend. Tatsächlich sagen die Statistiken etwas anderes.

Eine lokale Tageszeitung hat die Anzahl der Todesfälle auf der Rennbahn von Santa Anita seit 2008 aufgeführt. Demnach liegen die Vorfälle 2019 sogar noch im unteren Bereich. Laut der Statistik starben 2008 38 Pferde, 33 waren es 2009, 34 2010, 30 2011, dann aber 59 in 2012. Im Jahr darauf sank die Zahl wieder auf 36. 45 waren es 2014, 39 2015 und dann wieder 57 in 2016 und 54 in 2017. Im vergangenen Jahr sind 38 Pferde gestorben.

Die Zahlen sind realistisch, wenn man sich die jährlichen Reports der Rennbahnen von Kalifornien anschaut. Im Juni hatte Gavin Newsom, der Gouverneur von Kalifornien, gefordert, Santa Anita zu schließen, bis die Ursachen für die bis dato 29 Todesfälle auf der Rennbahn geklärt sind.

Die Rennbahnleitung entschied sich dagegen. Zwar wurden Rennen ausgesetzt, aber das Training ging weiter. Man argumentierte unter anderem, dass die Unfälle nicht nur auf der Rennbahn von Santa Anita passierten, sondern in ganz Kalifornien. Die Zahlen von Seiten des Vollblutverbandes bestätigen das. Zudem lebten 2000 Pferde auf der Rennbahn von Santa Anita. Würde man diese ganz schließen, wüsste man gar nicht, wohin mit all den Pferden.

Die Rennbahnleitung von Santa Anita hatte im Frühjahr mehrere Maßnahmen ergriffen, um weitere Unfälle zu verhindern. Unter anderem wurden sehr viel strengere Medikationsregeln eingeführt. In dieser Hinsicht sind die Regeln der US-Rennbahnen wesentlich weniger streng, als beispielsweise die in Europa.

Derweil fordern Tierschützer nachdrücklich die Abschaffung der gesamten Rennindustrie, während die Involvierten für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze demonstrieren. Ihre Pferde führten das „beste Leben, das ein Tier haben kann“, beteuerte der bekannte Trainer Doug O’Neill, der schon zwei Sieger des Kentucky Derbys trainiert hat, gegenüber der Lokalzeitung San Gabriel Valley Tribune.

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.