Abschied von Willem Greves Carambole bei Weltcup-Turnier „Jumping Amsterdam“

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Longines FEI Jumping Nations Cup Final 2021

Sein letzter sportlicher Auftritt: Carambole v. Cassini I unter Willem Greve (NED) auf dem Weg zum Sieg im FEI-Nationenpreis-Finale Barcelona 2021. (© FEI/Łukasz Kowalski)

Der nun 19-jährige Holsteiner Hengst Carambole sprang unter dem Niederländer Willem Greve (NED) zu Siegen und vorderen Platzierungen in den schwersten Springen der Welt. Nun soll der Cassini I-Sohn Ende Januar beim Weltcup-Turnier in Amsterdam ganz offiziell aus dem Sport verabschiedet werden – dort, wo er einst als Sieger gefeiert wurde.

Das zumindest berichtet Equnews. Carambole entspringt einer Anpaarung des deutschen Holsteiner Züchters Jens Ritters von Cassini I mit seiner Prämienstute Normandie VI v. Concerto II. Der Urgroßvater mütterlicherseits, Sir Shostakovich xx, sorgt dabei für den Blutanschluss bei Carambole, der somit auf den Holsteiner Stamm 1094 zurückgeht. Jens Ritters zeichnet sich beispielsweise auch Estelle IV/Carsten Otto-Nagel und auch den unter Richard Vogel erfolgreichen Caracho als Züchter verantwortlich.

Gekört wurde Carambole zunächst beim Mecklenburger Verband. 2007 beendete der Holsteiner Hengst seine Hengstleistungsprüfung als Gesamt-Sechster, für sein Freispringen vergab die Kommission damals die 10,0. Anerkannt wurde der Hengst im gleichen Jahr noch für den Zuchtverband Oldenburg International (OS), ein Jahr später folgte dann das positive Körurteil des Holsteiner Verbands. Unterdessen fand Carambole aber bereits unter Willem Greve seinen Weg in den Sport und wurde auch für das Zuchtbuch KWPN anerkannt.

Carambole wird Dritter in seinem ersten 1,60 Meter-Großen Preis

Carambole selbst wurde nach Erfolgen als junges Springpferd von Greve im Jahr 2012 in den internationalen Sport gebracht. Dort startete der damals achtjährige Hengst direkt mal mit einem Sieg über ein 1,40 Meter-Springen mit zwei Runden – es sollte ein Omen sein für viele weitere Siege und Platzierungen in internationalen Parcours für Carambole. Unter Willem Greve wurde er 2013 in seinem ersten Großen Preis über 1,60 Meter in Kopenhagen Dritter, ging kurz darauf in Falsterbo (SWE) im Nationenpreis doppelnull und war in Herning dann Teil der niederländischen Equipe. Das Championat beendete er in der Einzelwertung auf Rang 34, das Team platzierte sich an sechster Stelle.

Es folgten etliche internationale Platzierungen und Siege für den Hengst, zum Beispiel Platz fünf im Großen Preis von Maastricht, Platz vier im Großen Preis von Ommen und ebenso gab es den vierten Platz im Großen Preis von Frankfurt. 2015 begann dann gleich mit einem Paukenschlag: Vor heimischer Kulisse in Amsterdam gewannen Willem Greve und Carambole dort den Großen Preis über 1,60 Meter und wurden wenig später Vierte im Großen Preis von Braunschweig.

Die erfolgreiche Sportkarriere von Carambole zog sich so weiter durch, 2016 wurde er Dritter im Rolex Grand Prix von s‘-Hertogenbosch (NED), danach ging er doppelnull im Nationenpreis von Rotterdam und kam für seine Equipe in La Baule in zwei Runden nur auf einen Zeitstrafpunkt. Das Jahr 2021 sollte dann das sportliche Karriereende von Carambole markieren. In s‘-Hertogenbosch beendete er den Rolex Grand Prix als Fünfter und wurde später im Jahr für das FEI-Nationenpreis-Finale in Barcelona nominiert. Dort trug er am Finaltag mit einer Nullrunde entscheidend zum Sieg der niederländischen Equipe bei. Es war das letzte Turnier für den damals 17-jährigen Holsteiner Hengst, über den Greve damals sagte, er sei sein bestes Pferd aller Zeiten.

Carambole als Vererber

Als Vererber hat sich Carambole schon mehrfach bewiesen. Sein bekanntester sporterfolgreicher Nachkomme ist wohl Hello Senator, der nach seiner Bronzemedaille bei der WM der siebenjährigen Springpferde unter Scott Brash die schwersten Parcours der Welt bestritt und unter anderem Zweiter im Rolex Grand Prix in Genf 2019 wurde. Insgesamt zehn Nachkommen v. Carambole sind bereits in Parcours bis 1,60 Meter unterwegs. Die Datenbank Horsetelex verzeichnet acht gekörte Söhne. Allein bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) kommen die Nachkommen des Cassini I-Sohns auf eine Lebensgewinnsumme von rund 216.000 Euro.

Dort, wo er einst den Großen Preis gewann, soll Carambole nun nochmal ganz offiziell von seinem ständigen Reiter Willem Greve verabschiedet werden. Laut Turnierprogramm steht Samstag, der 28. Januar, als Termin für die Verabschiedung im Rahmen des Weltcup-Turniers in Amsterdam fest. Um kurz nach 21 Uhr soll es losgehen.

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Gloria Lucie AlterRedakteurin

Hat sich parallel zum Volontariat beim St.GEORG im Studium mit „Digital Journalism“ an der Hamburg Media School befasst. Als Redakteurin liefert sie Beiträge aus den unterschiedlichsten Bereichen, von Reitlehre bis zu Produktneuheiten. Ihre Erfahrungen aus Tätigkeiten bei privaten TV-Sendern in Köln ergänzen sich mit ihrer Kompetenz in Social Media und Videocontent.