Bericht der Equine Ethics and Wellbeing Commission (EEWB) an die FEI

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Im Juni 2022 hat der Weltverband FEI die Gründung der – unabhängigen – EEWB bekannt gegeben. Ihr Auftrag: „sicherzustellen, dass das Wohlergehen des Pferdes an erster Stelle steht und so die ,Social License‘ des Pferdesports zu stärken“. Die EEWB hat zunächst einmal Umfragen gemacht, die sich mit dem Ist-Zustand beschäftigen. Die Ergebnisse wurden der FEI nun vorgelegt.

Konkret wurden zwei Umfragen durchgeführt: eine, bei der Pferdeliebhaber zu Wort kamen, die andere, bei der die breite Öffentlichkeit angesprochen wurde. Die Umfragen wurden auf Englisch, Spanisch und Französisch durchgeführt. An der ersten Umfrage beteiligten sich fast 28.000 Menschen aus dem Pferdesport, darunter knapp 8000 FEI Mitglieder, aus 116 Ländern. An der zweiten wirkten 14.000 Menschen aus 14 Ländern mit.

Ergebnisse

Die EEWB hat die Ergebnisse ihrer Meinungsforschung wie folgt zusammengefasst:

  • 75 Prozent der Pferdesportler und. 65 Prozent der breiten Öffentlichkeit haben Bedenken, was das Wohlergehen von Pferden im Sport angeht.
  • 50 Prozent der Pferdesportler und 67 Prozent der Öffentlichkeit glauben, dass Pferde „manchmal oder nie gerne im Sport eingesetzt“ werden.
  • 78 Prozent der Pferdesportler und 52 Prozent der breiten Öffentlichkeit finden, dass Tierschutzstandards verbessert werden müssen.

Dabei wird differenziert. Die Pferdesportler sehen Verbesserungsbedarf in den Bereichen

1. Training und Reiten/Zubehör und Ausrüstung.

2. Erkennen von physischem und emotionalem Stress.

3. Verantwortlichkeit/Durchsetzung/Wissen

4. „die anderen 23 Stunden“ (Womit wohl die Zeit gemeint ist, die das Pferd nicht unter dem Reiter verbringt, Anm. d. Red.)

5. Ehrgeiz des Reiters/Pferde, die nur als Nummer angesehen werden

6. Einsatz von Pferden, die eigentlich nicht fit genug sind/kaschieren gesundheitlicher Probleme

Dennoch glauben 77 Prozent der Pferdesportler, dass die Reiterei eine Zukunft hat – sofern der Tierschutz verbessert wird. Das Wohlergehen der Pferde könne aber nur dann verbessert werden, wenn geltende Tierschutzvorschriften besser durchgesetzt werden, wenn neue dieser Vorschriften wissenschaftlich fundiert sind, und wenn alle, die mit Pferden zu tun haben, über die nötigen Kenntnisse im Bereich Pferdewohl verfügen.

Schlussfolgerungen

Über die Empfehlungen der EEWB haben wir bereits berichtet. Eine davon ist die Abschaffung der Kandarenpflicht auf Grand Prix-Ebene und die Einführung einer Wahlfreiheit – etwas, was bereits sehr kontrovers diskutiert wird.

Professor Dr. Natalie Waran, die Vorsitzende des EEWB, erklärte im Rahmen der FEI-Generalversammlung: „Als Kommission werden wir kein Blatt vor den Mund nehmen. Wir werden direkt sein und wir werden Ihnen die Wahrheit sagen. Aber am Ende werden wir hier bei Ihnen sein. Es muss sich etwas ändern, und wir sind hier, um eine Strategie zu entwickeln, objektive Ratschläge zu geben, Empfehlungen auszusprechen und dann zu sehen, wie diese Empfehlungen in die Tat umgesetzt werden können.

„Ich freue mich, dass die FEI-Mitglieder anerkennen, dass die Daten aus den Umfragen äußerst wertvoll sind, um Probleme zu identifizieren und Maßnahmen vorzuschlagen, um diese zu entschärfen. Es ist klar, dass Veränderungen notwendig sind, und ich bin zuversichtlich, dass die FEI, die nationalen Verbände und die Pferdesportler auf der ganzen Welt sich auf diesen Weg begeben werden. Die Arbeit der Kommission wird die Struktur liefern, die Richtung vorgeben und dabei helfen, die zu ergreifenden Maßnahmen zu steuern, aber es wird die fortlaufende Führung der FEI und die Arbeit auf lokaler Ebene sein, die dazu beitragen werden, sicherzustellen, dass dem Wohlergehen der Pferde absolute Priorität eingeräumt wird – und dass dies auch erkennbar ist – und so dem Pferdesport helfen, seine soziale Lizenz zu behalten.“

Anschließend erläuterte sie die Strategie des EEWB, die sich auf sechs Säulen stützt: Evidenz, Bildung, Engagement, effektive Regulierung, Durchsetzung und Befähigung. Wie das alles konkret aussehen soll, wird beim FEI-Sportforum im April 2023 thematisiert.

Die EEWB hat inzwischen auch eine eigene Website, auf der sie die Methodik der Umfragen erklärt, wo die detaillierten Ergebnisse einsehbar sind und die abgeleiteten Vorschläge noch einmal im einzelnen nachzulesen sind:

www.equinewellbeing.fei.org.

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.