Ludger Beerbaum äußert sich zur FN-Entscheidung, das Touchieren zu verbieten

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Ludger Beerbaum mit dem Hengst Zinedine (© www.toffi-images.de)

Heute Morgen hat die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) bekannt gegeben, dass das Touchieren von Pferden ganz verboten werden soll. Die Entscheidung habe nichts mit dem Fall Ludger Beerbaum zu tun gehabt, wurde betont. Der äußert sich aber dennoch dazu.

Ludger Beerbaum sagt:

Die heutige Entscheidung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, die Trainingsmethode des Touchierens von Pferden zu verbieten, kann ich gut nachvollziehen. Wenngleich aus meiner Sicht eine differenziertere Betrachtungsweise auch möglich gewesen wäre. Denn die fachgerechte Anwendung des Touchierens ist nach der gemeinsamen Auffassung von Verband und vielen Spitzensportlern nach wie vor nicht tierschutzrelevant. 

Nach vielen Bemühungen der Kommission Ausbildungsmethoden hat sich aber herausgestellt, dass es aufgrund der Komplexität in der Ausübung des Touchierens sehr schwer zu vermitteln ist, wo die Grenze des bisher Erlaubten liegt.

Für den Spitzensport wird damit eine angewandte und anerkannte Trainingsmethode wegfallen.  Als Sportler und Verband werden wir künftig der Öffentlichkeit generell viel stärker erklären müssen, wie wir es schaffen, gemeinsam mit unseren Pferden Spitzenleistungen zu erzielen. 

Ein TV-Beitrag von RTL, der Ludger Beerbaum bzw. Reiter seines Stalles angeblich bei illegalem Barren zeigt, war der Stein des Anstoßes gewesen, das Thema Barren/Touchieren erneut anzugehen. Seit Januar 2021 hatte eine Expertenkommission mit 27 namhaften Mitgliedern zusammengesessen, die sich sowohl mit dieser als auch mit anderen Ausbildungsmethoden beschäftigen sollte. Das Verbot des Touchierens ist die erste Entscheidung, die bekannt wurde.

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

  1. Helmold Baron von Plessen

    sehr interssant, die Stellungnahme von Ludger Beerbaum, zur Entscheidung der FN, das Touchieren von Pferden zu verbieten. Beerbaum, dessen Kompetenz in punkto Ausbildung und des sportlichen Einsatzes von Springpferden wohl niemand anzweifelt, aeussert Verstaendnis fuer die Entescheidung der FN, das Touchieren zu verbieten, bleibt jedoch bei seiner Einstellung, dass es, fachgerecht angewandt, nicht tierschutzrelevant sei. Mal ganz provokant gefragt ? Wie koennen Sportler mit ihren Pferden weiterhin Spitzenleisungen erzielen, nachdem eine angewandte und bis dato anekannte Trainingsmethode wegfaellt ?

  2. Andreas

    Würde sagen, daß Ludger Beerbaum mit seiner Äußerung dem Pferdesport keinen Gefallen getan hat… Vermutlich denken jetzt viele Leute, daß ohne Touchieren keine Spitzenleistungen möglich sind.

  3. Wanda

    Auch ohne touchieren sind sicher weiterhin Spitzenleistungen möglich nur sind die dann ggf. nicht mehr ganz so „spitze“. Analog zur Leichtathletik wo man ohne Doping nicht mehr ganz so schnell läuft oder ganz so hoch springt, aber trotzdem besser ist als die anderen. Aber wie immer wenn es um viel Geld geht wird früher oder später mit „Tricks“ gearbeitet, die den Athleten nicht gut tun.

    Aber keine Sorge um die Höchstleistungen: Man wird ja nicht bei den (Spring-)Reitern zu Hause prüfen können welche Methoden im täglichen Training angewandt werden. Und wenn man im Spitzensport und auf Landgestüten unlautere Methoden anwendet, dann denkt der ein oder andere Feld-, Wald- und Wiesenreiter logischerweise, dass er ebenso vorgehen muss, wenn er erfolgreich sein muss. Das wird sich zwar verbieten, aber nicht vermeiden lassen. 🙁

    • Andreas

      Gehe mit Ihnen konform.
      Entweder man hat ein vorsichtiges Pferd oder nicht – dann wird auch Touchieren nicht helfen.
      Gerade bei den Feld-, Wald- und Wiesenreitern ist das erst recht überflüssig und kontraproduktiv.


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