Ludger Beerbaum über seinen ersten Job, einen Deal mit seinen Eltern und das Ende seiner Sportkarriere

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Ludger-Beerbaum-LGCT-Mexico

Ludger Beerbaum siegt in der Global Champions Tour-Etappe von Mexico City mit Mila. (© Global Champions Tour)

15 Paare treten vom 17. bis 20. November in Prag zum Global Champions Tour Super Grand Prix an, dem Springen, das den Siegern der Saison vorbehalten ist. Mit dabei ist auch Ludger Beerbaum, der dem Global Tour-Team im Vorfeld interessante Antworten auf ebenso interessante Fragen gegeben hat.

Bei einem Plausch im Auto mit Global Champions Tour-Kommentator Frederik de Backer ging es zunächst entspannt los mit den Fragen an Multichampion Ludger Beerbaum: was seine Lieblingsstadt sei und warum. Das sei Berlin, so Beerbaum. Kein Wunder, er reitet ja auch für die Berlin Eagles – die im kommenden Jahr dann wohl die Adler aus Riesenbeck sein werden.

Dann wurde er gefragt, was sein erster Job war. Beerbaums todernste Antwort: „Ferkel kastrieren.“ Lautes Gelächter bei Frederik de Backer und: „Ich hoffe echt, das war ein Witz!“ Beerbaum: „Nein, im Ernst. Als ich zehn, elf, zwölf Jahre alt war, habe ich mein erstes Taschengeld – 1,50 Deutsche Mark pro Stunde – für das Kastrieren von Ferkeln bekommen.“

Und was war die beste Idee, die er jemals hatte? „Meine Eltern zu überzeugen, das Studium abzubrechen um Profi-Springreiter zu werden.“ Er habe zu dem Zeitpunkt BWL studiert. Dann kam das Angebot von Paul Schockemöhle, bei ihm als Bereiter anzufangen und Beerbaum überzeugte seine Eltern es ein Jahr lang zu versuchen – unter der Prämisse, dass er sein Studium wieder aufnimmt, wenn er von der Reiterei nicht würde leben können. Bekanntlich klappte das dann doch ganz gut.

Zuletzt sollte Ludger Beerbaum den Satz vervollständigen, wie er es feiern würde, wenn er den Super Grand Prix in Prag gewinnt. Daraufhin Beerbaum mit einem leichten Lächeln im Gesicht: „Es würde wahrscheinlich mein letzter großer Sieg sein, weil ich nahe an der Pensionierung bin.“ Große Irritation bei Frederik de Backer: „Sag doch so etwas nicht!“ Breites Grinsen bei Beerbaum: „Nein, aber du weißt, ich bin 59 und habe immer gesagt, dass ich glaube, dass ich mit 60 nicht mehr reiten werde. Das ist zumindest etwas, das ich im Kopf habe, und jetzt wo wir darüber sprechen … das ist keine Taktik, es ist noch keine endgültige Entscheidung gefallen, aber der Rückzug aus dem Sport ist nicht mehr allzu weit entfernt. Man rostet ein wenig ein, man fühlt sich nicht mehr wie 35.“

Das vollständige Video finden Sie hier:

Global Champions Tour Super Grand Prix 2022

Der Global Champions Tour Super Grand Prix ist Ludger Beerbaum und Mila waren gleich die ersten Sieger der Global Champions Tour-Saison 2022. In Doha sicherten sie sich das Ticket für Prag. Und schlugen dann in Mexiko gleich nochmal zu. Da sie aber ja schon qualifiziert waren, ging die Starterlaubnis für den Super Grand Prix an das Paar auf Rang zwei, Denis Lynch mit Brooklyn Heights. Dazwischen hatte Katrin Eckermann auf Cala Mandia für einen weiteren deutschen Triumph gesorgt.

Weiter zog der LGCT-Zirkus nach Madrid. Hier triumphierte das niederländische Traumpaar Sanne Thijssen/Con Quidam. In St. Tropez hießen die Sieger Malin Baryard-Johnsson und Indiana. In Hamburg löste Christian Ahlmann mit Dominator Z das Ticket für Prag. Der nächste war Daniel Deußer mit Bingo Ste Hermelle in Cannes.

Von Frankreich ging es nach Schweden. In Stockholm holten Christian Ahlmann und Dominator Z ihren zweiten Saisonsieg. Da sie schon qualifiziert waren, war der Weg frei für die beiden Vorjahressieger und Doppelweltmeister, Henrik von Eckermann und King Edward. Und dann zog die Karawane wieder zurück nach Frankreich. In Paris hatten Marlon Modolo Zanotelli (BRA) und Like a Diamond van het Schaeck die Nase vorn.

Die nächste Etappe war Monaco. Hier hatte Max Kühner auf EIC Coriolis des Isles die Nase vorn. London wurde zur Beute von Pieter Devos mit Toupie de la Roque. In Valkenswaard schlug die große Stunde von Michael Pender und HHS Calais. Ein Traum ging für Christian Kukuk in Erfüllung, als er und Mumbai in Rom zum Sieg sprangen. Sieger von New York war erneut Daniel Deußer, diesmal mit Tobago Z. Da aber sowohl er als auch die Zweit- und Drittplatzierten (Pieter Devos, Malin Baryard-Johnsson) bereits qualifiziert sind, profitiert der Ire Shane Sweetnam, der mit Alejandro Vierter im Big Apple war.

Eine Etappe steht noch aus, die in Riad.

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.