Luhmühlen: Die alten sind die neuen Meisterinnen

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Flora Reemtsma und Ikarosz

(© Flora Reemtsma und Ikarosz)

Sowohl Anais Neumann als auch Flora Reemtsma konnten ihre Titel bei den Deutschen Meisterschaften der Vielseitigkeitsreiter in Luhmühlen verteidigen, die eine in der Altersklasse U18, die andere bei den U21-Jährigen.

Anais Neumann hatte bereits gestern nach dem Gelände die Führung übernommen mit ihrem neunjährigen westfälischen Praktiker-Sohn Pumuckel E. Diese Situation hatte Neumann in wenig guter Erinnerung. Beim Preis der Besten hatte sie ebenfalls in Führung gelegen, aber im Parcours fielen die Stangen und die Deutschen Meister von 2015 wanderten unter ferner liefen. Und dann ritten die beiden vor ihr platzierten Juniorinnen Emma Brüssau und Lara Schapmann auch noch souveräne Nullrunden. Da hieß es Nerven bewahren. Das gelang Anais ähnlich gut wie gestern Abend Jonas Hectos beim 7:6 gegen Italien. Sie beendete die DM mit ihrem Dressurergebnis von 36,40 Minuspunkten und gewann auch die Gesamtwertung.

Die Plätze zwei und drei bzw. Silber in der Einzelwertung ging an die einstige Preis der Besten-Siegerin der Ponyreiter, Emma Brüssau. Mit der einstigen Bundeschampionatsteilnehmerin Donnerstag v. Cadeau wurde sie Zweite (40,10), mit Dark Desire v. Don Frederico Dritte (43,30). Donnerstag wurde einst von Olympiakandidat Andreas Ostholt geritten, mit dem Emma Brüssau auch heute noch trainiert.

Bronze ging wie im Vorjahr an Dressursiegerin Lara Schapmann auf Quinzi Royal. In der Gesamtwertung hatte das Paar Rang vier belegt. Da Emma Brüssau aber nur mit einem Pferd in die Medaillenränge kommen konnte, war der Weg aufs Treppchen frei für Schapmann.

Formdable Flora

Auch Flora Reemtsma und der Ungar Ikarosz galoppierten in Luhmühlen zum zweiten Mal hintereinander aufs Treppchen. In der Gesamtwertung des CCI2* sprang zudem Rang drei heraus. Das war das zweite super Wochenende, was die beiden diese Saison in Luhmühlen hatten. Bei den Deutschen Meisterschaften der Senioren vor 14 Tagen (CIC3*) waren sie als jüngstes Paar ebenfalls am Start gewesen und waren ohne Hindernisfehler durchs Gelänge gekommen. Und dieses Wochenende hat er „noch einmal eine Schippe draufgelegt“, erklärte die glückliche Siegerin nach dem Springen, das sie wie auch schon den Geländekurs ohne Hindernis- und Zeitfehler hinter sich gebracht hatten. Auf die Art und Weise konnten sie sich von Rang sieben nach der Dressur (45,40 Minuspunkte) vorarbeiten.

Silber ging an Jerome Robiné auf dem selbst gezogenen Quattro B-Sohn Quaddeldou. Dabei könnte Jerome vom Alter her noch bei den Junioren auf Ein-Sterne-Niveau starten. Doch nach einigen gelungenen Zwei-Sterne-Prüfungen hatte Jerome beschlossen, es bei den U21-Jährigen zu versuchen. Mit Erfolg! Wobei sich das nach der Dressur noch nicht wirklich abgezeichnet hatte. 50,60 Minuspunkte – „Das können wir besser!“, meinte der 18-Jährige. Dafür sei „Quaddel“ im Gelände und beim Springen richtig gut gewesen. So blieb es bei dem Dressurergebnis plus zwei Zeitstrafpunkte im Gelände, was in der Gesamtwertung Platz fünf bedeutete.

Für Marie-Sophie Arnold war aus dem zum Greifen nahen Silber am Ende Bronze geworden. Ihr Royaldik-Sohn Remember Me hatte im Parcours eine Stange mitgenommen, was in der Endabrechnung 53,50 Minuspunkte bedeutete, Platz sechs in der Einzelwertung, Rang drei bei den U21-Jährigen.

Sowohl Robiné als auch Marie-Sophie blicken einer Zukunft in der Bundeswehrsportschule in Warendorf entgegen und reiten demnächst im grauen Rock.

Für den Nachwuchs war es etwas ganz Besonderes an einem Ort wie Luhmühlen reiten zu dürfen, wo sonst die besten der Besten miteinander konkurrieren. Bundestrainer Hans Melzer, der als Technischer Delegierter vor Ort war, hofft, dass Kreuth und Luhmühlen sich mit der Austragung der DJM demnächst abwechseln werden.  DJM Luhmühlen: Reemtsma und Neumann gelingt Titelverteidigung

Die FN berichtet: „Ob es dazu kommt, hängt auch von den Zahlen ab. Anders als das ,große‘ internationale Vielseitigkeitsturnier wurde die Meisterschaft nicht von der Turniergesellschaft Luhmühlen organisiert, sondern weitgehend ehrenamtlich von Mitgliedern des Pferdezucht- und Reitvereins Luhmühlen, allen voran Dr. Ulrich Schmidt und Detlef Braatz. Ihnen allen galt auch Dank von Hanna Rogge, als Repräsentantin der Bundesjugendleitung der FN: ,Einmal dort reiten, wo auch die ganz Großen reiten. So hätte der Slogan heißen können, der über dieser Veranstaltung stand. Damit es aber überhaupt dazu kommen kann, braucht man die, die Idee haben und die Arbeit machen‘, sagte sie.“

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