Luhmühlen: Jung führt im CCI4*, Stürze und totes Pferd überschatten Geländeprüfung

Von
Michael Jung und Rocana

Luhmühlen 14.06.2014 Internat. Vielseitigkeit CCI**** (Gelände): Michael Jung (GER) und Rocana Foto: ©Julia Rau Am Schinnergraben 57 55129 Mainz Tel.: 06131-507751 Mobil: 0171-9517199 Rüsselsheimer Volksbank BLZ 500 930 00 Kto.: 6514006 Es gelten ausschliesslich meine Allgemeinen Geschäftsbedingungen (© Julia Rau)

Es hätte ein so schöner Tag in Luhmühlen werden können, aber
die Stürze, der Tod des britischen Pferde Liberal und der Zustand des deutschen
Kaderreiters Benjamin Winter, der zur Stunde im Hamburger Unfallkrankenhaus
Boberg untersucht wird, lassen den Sport in den Hintergrund treten. Michael
Jung liegt in Führung, Bettina Hoy auf Platz drei.

Gefreut hatten sich alle auf den Kurs, anspruchsvoll aber fair sei er, genau das richtige für die Jahreszeit, wie es der britische Chef de Mission Will Connell formuliert. Dazu waren die Bedingungen nicht nur gut, sondern exzellent. Das sagen alle. Die Trasse perfekt präpariert, die Sprünge herausfordernd, aber nicht zu tricky. Dazu spiele auch noch das Wetter mit. Morgens, als um 8.50 Uhr das erste Pferd auf die Strecke ging, da war es noch kühl und bedeckt, aber nach 15 Pferden kam dann die Sonne heraus.

32 von 52 gestarteten Reiter-Pferd-Kombinationen haben den 6500 Meter langen Kurs beendet. Sieben Reiter gaben auf, acht schieden aus und fünf verzichteten nach der Dressur, darunter auch der Brite William Fox-Pitt, mit Cool Mountain Sechster nach der Dressur. Der Wallach habe sich heute morgen irgendwie nicht fit angefühlt.

Der erste schwere Sturz widerfuhr der Britin Georgie Spence mit Will Limbo nach knapp der Hälfte der Starter an Sprung fünf, einem mächtigen Oxer. Die Britin lang zunächst ohne Bewusstsein am Sprung, später wurde im Krankenhaus eine vergleichsweise glimpfliche Diagnose gestellt: gebrochenes Schlüsselbein.

Hinter Sprung sieben strauchelte wenig später das Pferd Liberal von Spences Mannschaftskollegen Tom Crisp. Der Fuchs kam ins Taumeln, stürzte und war vor Ort sofort tot. Die Tierärzte vermuten einen Aortaabriss, eine Obduktion des Pferdes in der Tierärztlichen Hochschule Hannover wird Aufschluss geben. Der Moment, in dem der Reiter der Presse von Liberal erzählte, den er seit neun Jahren im Stall hatte, wird niemand vergessen, der dabei war. Den Blick starr geradeaus, dankte er den Organisatoren für ihr Mitgefühl. „Liberal war immer die Nummer eins auf unserem Hof, ich bin so dankbar, dass ich ihn reiten durfte.“ Dann füllten sich die blauen Augen des Briten. Der Versuch, tapfer zu sein ein Kampf.

Warum es vergleichsweise viele Stürze gegeben hatte, konnte sich auch Michael Jung nur bedingt erklären. Er lieferte mit der Ituango xx-Tochter Rocana eine sichere Runde ab. Zwischenzeitlich ließ sich die Stute bei ihrem Vier-Sterne-Debüt etwas bitten, beim Coffin im letzten Drittel der Strecke musste Jung ein wenig drücken, „aber am Ende war ich wieder in der Zeit“, so der Olympiasieger. Seine Vermutung, warum der Vormittag in Luhmühlen leider nicht die Werbeveranstaltung für den Vielseitigkeitssport wurde, die alle erwartet hatte: „Der Kurs war nicht extra schwer. Das ist dann immer die Gefahr, das man nachlässiger wird.“ Jung war einer von zehn Reitern, die es schafften innerhalb der erlaubten Zeit zu bleiben. Mit 41,5 Minuspunkten geht er chancenreich morgen in den Parcours.

Zweiter ist nun der Brite Tim Price mit Wesko (43,8), Siebter nach der Dressur. Lediglich drei Sekunden länger als vorgesehen war Bettina Hoy mit dem zehnjährigen Westfalen Designer v. Dali. 44,5 lautet das Zwischenresultat für die Fünfte nach der Dressur (43,3). Damit ist sie Dritte und rangiert vor dem Briten Oliver Townend und Black Tie, Neunte nach der Dressur (45,0), die im Cross in der Zeit blieben.

Zwischenergebnisse finden Sie hier.

Dass die Freude nicht einmal gebremst ist, sondern gar nicht aufkommen will, liegt an Benjamin Winters schwerem Sturz. Nachdem er seinen 16-jährigen Wild Thing erstmals auf Vier-Sterne-Niveau schon früh am Vormittag sicher durch den Kurs gebracht hatte (fehlerfrei und 12. nach dem Cross), ging er mit Ispo als drittletzter Starter auf den Kurs. Bis zum Sprung 20 war der Rappe schnell unterwegs. Dort aber passte es gar nicht. Anstatt das Tempo herauszunehmen, drückte Winter aufs Tempo. Es wurde zu groß, Winter stürzte, das Pferd begrub ihn unter sich. Winter wurde mit dem Hubschrauber ins Notfallkrankenhaus Boberg bei Hamburg geflogen.Sneakers Draked Viola | Atelier-lumieresShops | Sneakers search engine | is outlet store legit