Westfälisches Pferdestammbuch meldet Umsatzrückgang, aber „schwarze Null“

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Siegerstute Dressur

Franz-Georg Ottmann, hier mit seiner 2021er Siegerstute und späteren Bundeschampionesse Baroness Bibi an der Hand und Vereinspräsident Ralf Johanshon an seiner Seite, wurde zum "Züchter des Jahres – Reitpferd" in Westfalen ernannt. Aus seinem Stall kommt auch Philipp Weishaupts Zineday. (© Recki)

Am 16. April hatte das Westfälische Pferdestammbuch zur Delegiertenversammlung geladen, wo die Geschäftszahlen des zurückliegenden Jahres thematisiert und verdiente Züchter geehrt wurden.

Das Jahr 2024 ist ein Jubiläumsjahr in Westfalen. 1904 wurde das Westfälische Pferdestammbuch e.V. gegründet. Zum 120. Geburtstag gibt es gute und weniger gute Nachrichten.

Über 41 Auktionen hat das Westfälische Pferdestammbuch im vergangenen Jahr Pferde vermarktet. Offiziell wurden dabei 766 Pferde verkauft. 2022 waren es 881 Pferde. Der Umsatz sank von 18 Millionen Euro auf 13,9 Millionen. Man sei mit „einer schwarzen Null“ aus dem Jahr gegangen, meldet die Geschäftsführung um Carsten Rotermund.

Es gibt eine Strategie, wie dem begegnet werden soll: „neue Vermarktungs- und Serviceformen, aber auch Kosten- und Gebührenanpassungen“. Die entsprechenden Anpassungen in der Gebührenordnung, die ab Mai 2024 gelten sollen, seien von 77 anwesenden Delegierten mehrheitlich beschlossen worden. Es gab zwei Gegenstimmen und sechs Enthaltungen.

Zahlen im Aufwind

Positives gibt es hinsichtlich der Mitgliedszahlen und der Anzahl registrierter Fohlen zu berichten. Die Anzahl der zweibeinigen Mitglieder im Westfälischen Pferdestammbuch stieg 2023 auf 8.752 gegenüber 8.662 in 2022.

Auch die Anzahl der Fohlenregistrierungen ging in die Höhe, von 4.097 auf 4.117 im Jahrgang 2023.

1.400 Neuankömmlinge präsentierten sich mit ihren Müttern im Rahmen von 33 Stutenschauen.

Ehrungen

Last but not least war die Delegiertenversammlung Gelegenheit, verdiente westfälische Züchter auszuzeichnen. Zum Hengstaufzüchter des Jahres wurde Stefan Holtwiesche ausgerufen.

„Züchter des Jahres – Reitpony“ darf sich nun Bernd Sabel nennen. Er ist unter anderem Züchter des Ex-Bundeschampions und aktuellen EM-Goldmedaillengewinners Cosmo callidus von Lilly Marie Collin.

Als „Züchter des Jahres – Reitpferd“ wurde Franz-Georg Ottmann geehrt. Aus seinem Stall stammt unter anderem Philipp Weishaupts EM-Silbermedaillengewinner Zineday. Er ist aber beispielsweise auch Züchter der 2021er Siegerstute und Reitpferde-Bundeschampionesse Baroness Bibi.

Islandpferde-Züchter Andreas Trappe aus Altenberge wurde zum Züchter des Jahres bei den weiteren Rassen ernannt.

Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.