BuCha 2009: Lissaro van de Helle wieder Bundeschampion der Reitpferdehengste

Von
Sarkozy unter Frank Ostholt

(© Lafrentz)

Es war ein Sieg der Rittigkeit bzw. des Gerittenseins – nach seinem Überraschungserfolg 2008 sicherte der Hannoveraner Lissabon-Matcho AA-Sohn Lissaro van de Helle sich auch den Bundeschampionatstitel der vierjährigen Hengste. Wie auch im Vorjahr wurde er von Claudia Rüscher vorgestellt. Er lieferte sich ein knappes Rennen mit dem lackschwarzen, bildschönen Sarkozy (Hann. v. Sandro Hit-Weltmeyer) unter Eva Möller für die Hengststation Schockemöhle.

Vor dem Fremdreitertest hatte noch Sarkozy (Z.: Arno Mester, Menslage) die Nase vorn. Er profitierte am Morgen, als die Hengste noch einmal unter den eigenen Reitern begutachtet wurden, von der aufgeheizten Stimmung am Viereck, wurde als „bemerkenswertes Pferd mit toller Mechanik, bei dem in allen Grundgangarten die Bergauftendenz zu erkennen war“ (Bruno Six) gelobt. In Noten bedeutete das 9,0 für Trab, Galopp, und Schritt. Weil er manchmal etwas eilig wurde, gab es in der Ausbildungsnote „nur“ die 8,5. Das Gebäude grenzt an das Ideal (9,5) und sie Vorstellung war ebenfalls eine 9,0 wert machten 54 Punkte, mit denen Sarkozy in den Fremdreitertest startete.

Lissaro van de Helle war am Morgen Zweiter geworden. Man hatte den Eindruck, dass der Hengst müde war. Nicht einmal der Schirm eines Getränkestandes der quer über das Dach des gegenüberliegenden Zeltes auf den Platz zugeweht kam, konnte ihn schocken. Da wunderte man sich schon etwas, wie ein Vierjähriger dabei so cool bleiben kann. Seine Reiterin gab später selbst zu, dass der Hengst ziemlich matt sei, fand aber keine Erklärung dafür. „Viel getan hat er eigentlich nicht, ging nur die nötigen Sichtungen.“ Lissaro startete mit 53 Punkten ins Finale Teil B (Trab: 8,5, Galopp: 9,0, Schritt: 9,5, Ausbildung: 8,5, Gebäude: 8,5, Vorstellung: 9,0).

Unter den Fremdreitern Uta Gräf und Frank Ostholt änderte sich dann das Bild. Was bei Sarkozy am Morgen noch große Mechanik war, war plötzlich nur noch eilig und hektisch. Der Hengst ließ sich nicht wirklich los, besser wurde es erst als Uta Gräf ihn die Zügel aus der Hand kauen ließ. Danach hätte sie wahrscheinlich noch zehn Minuten benötigt, um das volle Potenzial des Hengstes fühlen zu können.

Auf Lissaro war das anders: „Der ist ein Traum“, schwärmte sie, „cool dun doch griffig. Ersetzt alles sofort um, was man von ihm möchte. Ich könnte in zwei Wochen S mit dem reiten, wenn ich wollte.“ Das sah Frank Ostholt wohl ähnlich. Jedenfalls gaben die beiden dem Hellbraunen aus der Zucht von Jürgen Dittmer, Neuenkirchen, 19,5 Punkte, was dem Ideal von 20 Punkten ziemlich nah kommt. SArkozy wurde mit 18,5 Punkten bedacht, so dass sie Punktgleich vorne lagen. Laut Reglement entscheidet aber der bessere Fremdreitertest, wer Bundeschampion wird Lissaro van de Helle zum Zweiten! Das Publikum tobte und auf der Ehrenrunde trabte der Hengst wie in keiner der Prüfungen zuvor. Da sah man dann, was noch alles in ihm steckt, wenn er sich noch ein wenig entwickelt. Wohin seine Karriere gehen wird, steht noch nicht fest. Abstammungsgemäß kann er auch hervorragend springen, ging dieses Jahr seine erste und einzige Springpferdeprüfung, die er gewann. „Sein Besitzer (Paul Mais, Putte-Peulis) ist eigentlich ein reiner Springreiter“, erzählt Cluadia Rüscher, „was jetzt weiter mit dem Hengst passieren soll, weiß ich noch nicht.“ Im Augenblick trainiert sie ausschließlich mit ihrer Schwester. Die Betreuung durch Patrik Kittel ruht zur Zeit, da dieser anderweitig beschäftigt war.

Dritter im Bund der Finalisten war der abzeichenlose Hannoveraner Fuchs Ricky (v. Rubin-Royal-Weltmeyer, Z.: Günter Lindwehr, Alfhausen). Das bemerkenswerteste an dem Hengst ist sicherlich sein Schritt der wunderbar durch den Körper geht und mit einer 9,5 bewertet wurde. Im Trab und Galopp wünschte man ihm etwas mehr Mechanik (8,5 und 8,0). Das gerade Vorderbein scheint endgültig aus der Mode gekommen zu sein. Unter den Fremdreitern rächten sich dann die anstrengenden Tage, die hinter ihm  liegen. Ricky war müde! Er ließ sich zwar brav anpacken aber es kam nicht mehr viel. 17 Punkte gaben ihm die beiden Testreiter, machte mit den Vornoten 69 Punkte und die Bronzemedaille.air jordan 1 mid outlet | air jordan 1 factory outlet

Zucht

05_2024_stgeorg

Ausgabe Mai 2024

Neueste Kommentare