Ministerin in NRW-Landgestüt: Workshop vor Nachfolge-Landstallmeisterposten

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NRW-Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser und Staatssekretär Dr. Heinrich Bottermann im NRW-Landgestüt Warendorf (© Hartwig)

Eine Ministerin und ein Staatssekretär fanden heute den Weg aus Düsseldorf ins Landgestüt Warendorf. Nach dem Rückzug der ehemaligen Leiterin Kristina Ankerhold sprachen die Politiker erst mit der Belegschaft und anschließend mit der Presse. Dabei wurde klar: Ankerholds Nachfolge wird wohl erst 2022 feststehen. Und: Es gibt mehr Videos als bisher bekannt.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Nordrhein-Westfälischen Landgestüts Warendorf bekamen heute hohen Besuch. Die Ministerin des zuständigen NRW-Umwelt- und Landwirtschaftsministeriums in Düsseldorf, Ursula Heinen-Esser und ihr Staatssekretär Dr. Heinrich Bottermann, sprachen mit den Beamten, Angestellten und Auszubildenden zu den Vorgängen rund um den Rücktritt der bisherigen Leiterin Kristina Ankerhold.

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Ankerhold hatte Mitte Mai nach dem Bekanntwerden von Videos, die nach Ansicht der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) zumindest nicht-pferdegerechtes Reiten von zwei jungen Hengsten in Anwesenheit der Landgestütsleiterin zeigten, um Versetzung gebeten. Anschließend stellten sich Heinen-Esser und Bottermann, der das Landgestüt bis auf weiteres kommissarisch leiten wird, den Fragen der anwesenden Presse.

Die Ministerin erklärte, dass die zur Bewertung der Vorkommnisse aus dem April 2021 aus Fachleuten des Ministeriums sowie externen Experten eingerichtete Kommission Anfang Juni erneut über die Videos, die von Teilnehmern eines Pferdwirtschaftsmeister-Lehrgangs anlässlich des Vorfalls angefertigt und der FN übergeben worden waren, beraten wird. In der darauffolgenden Woche wird die Video-Affäre auch Gegenstand einer Ausschusssitzung des NRW-Landtages sein.

Fünf Videos dokumentieren Ankerholds Verhalten

War bisher nur die Existenz von zwei Videos über den Vorfall bekannt, sprach Heinen-Esser nun von insgesamt fünf Videos. Ganz maßgeblich für das Ministerium, so Heinen-Esser, sei auch die Bewertung der Videos durch das Kreisveterinäramt Warendorf. Dort war durch einen ehemaligen Mitarbeiter des Landgestüts, der allerdings schon vor Amtsantritt von Ankerhold im Jahr 2018 dort nicht mehr tätig war, Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetzt gestellt worden.

Heinen-Esser betonte, dass die Landesregierung sich der Bedeutung des Landgestüts für die Region und das Land voll bewusst sei und voll hinter der Institution stehe. Wie hoch man in der Landesregierung das Landgestüt ansiedele, sei auch dem Umstand zu entnehmen, dass mit Dr. Bottermann ein Staatssekretär die kommissarische Leitung übernehme.

Workshop über zukünftige Ausrichtung

Gleichzeitig verkündete sie, dass es vor einer Neueinstellung der Leitungsposition einen Workshop mit den beteiligten Interessens-Parteien gebe solle, der sich mit der Frage der zukünftigen Ausrichtung des Landgestütes befassen soll. Die Frage, ob gegen Ankerhold wegen des Vorfalls mit den beiden jungen Hengsten und anderen Vorgängen von Seiten des Ministeriums ein Disziplinarverfahren angestrebt oder eingeleitet worden sei, wollte Heinen-Esser mit Verweis auf beamtenrechtliche Vorschriften nicht beantworten.

Thomas Hartwigcheap air jordan 1 low | nike jordan 1 outlet

Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).