CHIO Aachen: Whisper siegt, Don Johnson meldet sich zurück

Von

Natürlich geht es auch immer ein bisschen um Olympia. Vor allem
beim Grand Prix in der CDI-Tour – also der Prüfung jener Reiter, die nicht im morgigen
Nationenpreis (CDIO) an den Start gehen. Und weil den ganzen Tag Gerüchte über
den Gesundheits- bzw. Krankheitszustand von Matthias Rath zu hören sind, ist
das erst recht ein Thema für die deutschen Reiter. Ist da noch ein Platz frei? Ins Gespräch gebracht hat
sich Monica Theodorescu mit Whisper.

Die Ritte in Kurz-Telegrammen
Whisper und Monica Theodorescu gelingt ein toller Gruß zum Auftakt, nach leichter Korrektur folgt ein Bilderbuchhalten! Insgesamt geht der Fuchswallach sehr geschlossen und dynamisch. Es geht gut los im starken Trab und wird noch besser. Der Chefrichter zieht eine Zehn für die Traversale nach links. Das hilft! Das Paar ist zwischenzeitlich bei 77 Prozent. Nach der ersten Piaffe, schwankend, breit im Hinterbein fußend und dem versammelten Schritt, in dem der Taktverlust einige Vieren ins Protokoll wandern lässt, ist das Paar bei 73 Prozent, die guten Zick-Zack-Traversalen und mit mindestens acht bewertete Einerwechseln geben noch mehr Punkte. Als am Ende 74,319 Prozent auf der Anzeigetafel erscheinen, ballt Monica Theodorescu die Fäuste, klatscht sich selbst und ihrem Baden-Württemberger Wallach v. Welt Hit I Applaus Sieg! Und das, obwohl der Richter bei E, der Däne Leif Törnblad die Frau aus Füchtorf lediglich auf dem neunten Rang gesehen hat …

Geschmeidig und lektionssicherer als in der vergangenen Saison zeigt Victoria Max-Theurer ihren Wallach Eichendorff. Dem Paar gelingen viele Dinge gut dafür gibt es Achten viele ziemlich gut also Siebenen und eine ganze Menge im Bereich dazwischen, sprich 7,5. Piaffen und Passagen genauso wie die Linkspirouette oder fliegende Wechsel von Sprung zu Sprung. Alles gleichmäßig, alles im Fluss. Und irgendwie kann man sich vorstellen, dass da auch immer noch ein bisschen mehr dabei herauskommen kann. Am Ende sind es 73,83 Prozent.

Isabell Werth und Don Johnson. Wie wird es klappen mit Johnny und Isabell? Das ist die Frage, die im Raum steht. Bei den deutschen Meisterschaften in Balve hatte sich der Wallach vertreten. Eigentlich hat Isabell Werth Olympia abgeschrieben. Aber vielleicht doch noch nicht ganz? Nach den Trabtraversalen liegt das Paar bei 75 Prozent. Im starken Trab müsste der Hannoveraner deutlicher überfußen, ein bis zwei Hufbreit sind nicht eben viel angesichts der beeindruckenden Vorderbeinaktion. Aber das Paar punktete von Lektion zu Lektion. Im Trab, in der ersten Piaffe wie auch im starken Schritt.

Die unstete Anlehnung im versammelten Schritt gibt es dann deutliche Abzüge. Die Passage ist wieder besser, die zweite Piaffe gehorsam. In den fliegenden Wechseln von Sprung zu Sprung wünscht man sich mehr Raumgewinn. Beide Pirouetten erzielen Achten. Das breite Strahlen nach dem Schlussgruß soll wohl heißen: Ja, Scharte ausgewetzt. Johnny ist wieder da, 73,404 Prozent Platz drei.

Die Französin Jessica Michel und die Oldenburger Stute Riwera de Hus sind ein harmonisches Paar. Der Startplatz bei Olympia ist ihnen sicher. Jetzt heißt es punkten. Das gelingt in der harmonischen Trabtour bis zu den Piaffen. Die erste ist unrhythmisch mit ausdruckstarken und weniger ausdruckstarken Tritten. Da wünscht man sich mehr Gleichmäßigkeit und Rhythmus. Harmonische Serienwechsel, gute Zick-Zack-Traversalen und ausdrucksstarke Passagen plus eine gute Linkspirouette sind die Zutaten zu einer Gesamtwertung von 72,894 Prozent, Platz vier.

Die Dänin Anne van Olst hat einen Negro-Sohn unterm Sattel, ihr Taikoen ist ein Halbbruder zu Charlotte Dujardins Valegro. Nur nicht ganz so gut wie sein Halbbruder, Kunststück da muss man ja erstmal heranreichen. Was Taikoen vor allem kann, das sind Passagen und fliegende Galoppwechsel. Damit punktete er und kommt auf 72,106 Prozent, Platz fünf.

Patrik Kittel zeigt mit dem in Holland gezogenen Rubinstein-Sohn Silvano kaum Längsbiegung in den Trabtraversalen, man wünscht dem Pferd über Strecken der Prüfung kraftvolleres Abfußen im Hinterbein. Nach einer Störung in den zweiten Piaffe, die zu wenig Tritte hat, folgte die Galoppptour, die beinahe durchweg sehr eng im Hals ist, vor allem in den fehlerhaften Zweierwechseln und auch in den Zickzacktraversalen. 71,404 Prozent, Sechster.

Le Noir und Uta Gräf waren schon viel und häufig unterwegs in diesem Jahr. Der Holsteiner läuft im starken Trab, ein Hinterbein schwingt deutlich weniger unter den Körper, in der Traversale nach links ist der Takt auch nicht immer klar. Dann – endlich – Passagen und Piaffen. Gerade letztere ja die Glanzlektion des schicken schwarzen Holsteiners. Es gibt Achten. Die Wechseltouren gelingen sicher, Le Noir wirkt allerdings etwas undynamisch. Auch in der Zick-Zack-Traversale schnalzt man innerlich mit. In den Pirouetten rächt sich das. Sie sind in der Tendenz zu groß und zu wenig dynamisch gesprungen. Die abschließende Passage und die Piaffe bei X sind dann großes, oder zumindest größeres Kino. Gleichmäßig, mit viel Fleiß und immer in einer ganz schönen Anlehnung. Das ist das große Plus des Paares während beinahe der gesamten Prüfung. 71,213 Prozent der siebte Platz.

Die Finnin Emma Kanerva und Sini Spirit wird mit 71,043 Punkten Achte.

Die Ergebnisse in der Übersicht finden Sie hier!men’s jordan upcoming releases | cheap air jordan 1 womens