FEI trickst Reiterclubs aus

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Der Einfluss der internationalen Reiterclubs auf die Gestaltung des Sports wurde auf der jüngsten Generalversammlung der Internationalen Reiterlichen Vereinigung (FEI) pulverisiert.
 
 

Jetzt soll jeder der 30.000 bei der FEI registrierten Reiter (davon allein 14.000 Springreiter) direkt über den Aktienvertreter in seiner Kommission abstimmen. Bisher war es üblich, dass die Internationalen Reiterclubs wie IDRC (Dressurreiter) oder IJRC (Springreiter) einen Vertreter schickten, also einen Springreiter in die Springkommission oder einen Dressurreiter in die Dressurkommission. Zuletzt hatte es Ärger gegeben, weil die FEI-Dressurkommission den vom IDRC nominierten Vertreter abgelehnt hatte. Der Streit, der sich daran entzündete, dürfte die Ursache dafür sein, dass sich die FEI nun aller angeschlossenen Mitgliedsverbände (Associated Members), insgesamt rund zwölf, also auch die Clubs der Richter, Trainer u. a.  entledigte. Der Vorschlag des Bureaus wurde von der Generalversammlung mehrheitlich im Rahmen der neuen Stauten abgesegnet. Auch viele europäischen Verbände, darunter der deutsche, stimmten dem zu.

Der Generalsekretär der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) und FEI-Delegierter Soenke Lauterbach verteidigt die Entscheidung, dass im Paket über die Stauten abgestimmt worden sei, das heißt über alle Statutenänderungen auf einmal. Das Paket aufzuschnüren und die verschiedenen Fragen einzeln zu behandeln auf die Idee ist offenbar niemand gekommen. So war es für die FEI-Führung um Prinzessin Haya ein Leichtes, die Reitervertreter zu überrumpeln. IJRC-Präsident Cayetano Martinez de Irujo, verließ dann auch gemeinsam mit der Geschäftsführerin Eleonore Ottaviani, wütend das Plenum. Es handelt sich wohl um einen Fall von suboptimaler Kommunikation, so Lauterbach. Könnte man so sagen. Die Pläne zur Abschaffung der Associated Members sollen vorab über Email kommuniziert worden sein, aber die hatte offenbar kein Mensch gelesen.

Auch IJRC-Vizepräsident Ludger Beerbaum zeigte sich wenig begeistert von der Entmachtung der Interessenvertretung der Reiter.  Aber es wird wohl nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird, sagte er gegenüber st. georg-online. Beim Turnier in Genf Anfang Dezember wolle man sich noch einmal mit der FEI zusammensetzen. Der Vertreter des Springreiterclubs, der in Istanbul noch einmal nach dem jetzt abgeschafften Vorschlagsrecht des IJRC in die Springkommission gewählt wurde, der deutsche Reiter Max Kühner, wäre nach den Vorstellungen der FEI künftig nicht mehr wählbar. Denn der Kandidat muss in den letzten zwei Jahren an Olympischen Spielen oder Weltreiterspielen teilgenommen haben, was den Kreis schon erheblich einschränkt. Dafür sollen alle registrierten Reiter wählen dürfen. Wie eine gemeinsame Willensbildung zu organisieren sein soll, steht allerdings in den Sternen. Die FEI spricht von mehr Demokratie, weil etwa im Falle Springen nicht nur die 250 Ranglisten-Besten, die dem Springreiterclub angehören, abstimmten können, sondern alle 14.000 bei der FEI registrierten Springreiter.

Die Reiter sind bereits jetzt in der FEI-Führung stärker vertreten als je zuvor, erklärt Lauterbach. So gehöre zum Beispiel der französische Springreiter Kevin Staut dem Exekutivkomitee an, dem engeren Führungskreis der FEI. Aber der ist ja nie da , so Lauterbach,  Die Reiter nehmen die Rechte, die sie haben, noch viel zu wenig wahr.

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