Mannheim: Noch ein Sieg für Helgstrand, Uta Gräf gewinnt in der kleinen Tour

Von
Wolfram Wittig und Bertoli – bestes deutsches Paar

(© Julia Rau)

Beim 50. Mannheimer Maimarkt-Turnier siegte im
Grand Prix Special wie schon zuvor im Grand Prix der Däne Andreas Helgstrand
mit Akeem Foldager. Bester Deutscher wurde Wolfram Wittig auf Bertoli W. Damon Jerome und Uta Gräf gehen als Sieger der Einlaufprüfung in die Qualifikation zum Nürnberger Burgpokal.

Der Mannschafts-Dritte der Olympischen Spiele 2008 und Kür-Vize-Weltmeister von 2006 hat den elfjährigen, schicken Braunen erst seit gut einem Monat unter dem Sattel, konnte aber bereits vor zwei Wochen beim Turnier in Hagen den Grand Prix und die Grand Prix Kür gewinnen und hat damit schon jetzt die seitens der Internationalen Reiterlichen Vereinigung (FEI) verlangte Qualifikation für die Dressur-Europameisterschaften in der Tasche, die in diesem Jahr Ende August in seinem Heimatland Dänemark stattfinden werden.
Anders als im Grand Prix unterliefen dem Paar zu Beginn der Prüfung gravierende Fehler, so galoppierte der über Akinos-Loran auf Holsteiner Basis gezogene Wallach beim Übergang von der Passage in den Starken Trab zweimal an und hatte später auch einen Fehler auf der Mittellinie zu Beginn der Galoppwechsel von Sprung zu Sprung. So blieb die Note mit 73,229 Prozent unter den 75 Prozent des Grand Prix. Doch, so der 35-jährige Dressurreiter, der seit vier Jahren seine eigene Anlage im Norden Dänemarks mit 120 Pferden und dreißig Angestellten besitzt: „Ich fand Akeem Foldager heute sogar besser. Im Grand Prix ging er tiefer, heute habe ich ihn mehr nach oben geritten. Die teuren Fehler kamen vor allem von meiner Seite. Beim Übergang in den Starken Trab muss ich noch mehr aufpassen, vor den Galoppwechseln auf der Mittellinie wurde er mir etwas schief. Daran müssen wir noch arbeiten. Aber ich bin sehr froh, dass wir heute keinen Fehler in den Galoppwechseln hatten, die waren bei seinem früheren Reiter ein Problem. Akeen ist erst seit einem Jahr im Grand-Prix-Sport, für ihn war es heute erst sein zweiter Grand Prix Special überhaupt. Er ist immer motiviert. Er ist ein süßes Pferd sowohl in der Bahn als auch außerhalb. Er macht viel Spaß.“
Der schicke Wallach, der heute zu je einem Drittel seiner Vorbesitzerin Patricia Florin, der Schuh-Millionärin Hanni Kasprzak und Andreas Helgstrand gehört, wird bis zu den dänischen Meisterschaften am zweiten Junni-Wochenende erstmal Turnierpause haben. Die FEI-Qualifikation haben wir ja nun schon. Akeen braucht keine Turniere, wir müssen an manchen Sachen zuhause noch mehr arbeiten. Sowohl Helgstrand als auch der dänische Bundestrainer Rudolf Zeilinger sind überzeugt, Akeen Foldager besitzt das Potenzial für 80 Prozent und mehr. Überwältigend ist, mit welcher Leichtigkeit und Motivation der Wallach die Piaffen und Passage-Reprisen demonstriert. Für die Schlusspiaffe erhielt er erneut eine Zehn und zwei Neunen.
Platz zwei ging mit 72,708 Prozent an den in seinem Stall als Bereiter angestellten Thomas Sigtenbjerggaard mit dem zehnjährigen Nintendo, für den es sogar das erste internationale Turnier und der erste Grand Prix Special war, dessen Reiter aber ebenfalls Ambitionen auf ein Platz im dänischen EM-Team hat. Auch Nintendo befindet sich im Besitz von Hanni Kasprzak, deren Tochter Anna mit Donnperignon zur viertplatzierten, dänischen Olympia-Mannschaft in London zählte. Andreas Helgstrand: Wir hatten Nintendo ursprünglich für Anna gedacht, aber sie kam mit ihm nicht so zurecht. So reitet ihn nun Thomas. Während drei Richter Akeen Foldager auf Platz eins und zwei auf Platz zwei gesehen hatten, war es bei Nintendo gerade umgekehrt gewesen. Was Thomas Sigtenbjerggaard lachend zur Feststellung bewegte, für die Atmosphäre im LKW sei es bei der 13-stündigen Heimfahrt besser, dass sein Chef gewonnen hätte. Während der Negro-Monaco-Sohn in den Piaffen noch etwas eng im Hals wird, zählt auch bei ihm die überwiegend mit Achten und einer Neun bewertete Passage zu den Stärken seiner Vorstellung, ebenso wie gut gesprungene Serien-Galoppwechsel und die Galopp-Pirouetten.
Bester Deutscher war Wolfram Wittig mit dem von seinem Grand-Prix-Hengst Breitling W selbstgezogenen Hengst Bertoli W als Dritter (70,604). Zu den Höhepunkten seiner Vorstellung zählten die Galopp-Pirouetten und die Serien-Galoppwechseln, wobei die Einer-Wechsel zwei Neunen erhielten. Wittig, heute meistens vor allem als Trainer von Victoria Max-Theurer im Einsatz, genoss es sichtlich mal wieder selbst in den Sattel zu steigen. Es war das erste Turnier seit dem CHIO Aachen, dass ich Bertoli W wieder auf einem Turnier vorgestellt habe. Seine Ehefrau Brigitte kam mit dem ebenfalls von Breitling W abstammenden, zehnjährigen Westfalen-Wallach Balmoral W auf Platz sechs (68,229). Die Baden-Württembergerin Isabelle Hermann ritt mit dem zehnjährigen, westfälischen Numero Uno-Nachkommen Number One auf Platz vier (68,896), die im hessischen Erbach mit ihren Pferden stationierte Britin Emma Hindle wurde mit dem 14-jährigen Hengst Chequille v. Caretano Z Fünfte (68,646).
Uta Gräf siegte mit dem achtjährigen Damon Jerome v. Damon Hill im Prix St. Georges mit mehr als fünf (!) Prozent Vorsprung. Hinter ihren 75,56 Prozent wurde Thomas Wagner mit Frederic S v. Fürstenreich Zweiter (70,293) vor der Schweizerin Birgit Wientzek Pläge und dem gekörten FOr Compliment v. Fidermark (68,927) und Oliver Luze mit der Rubin Royal-Tochter Rock’n Rose (68,683).
Das erste internationale Springen über 1,50 Meter des diesjährigen Maimarkt-Turniers gewann der Belgier Constantin van Paesschen mit der zwölfjährigen, belgischen Fuchsstute Rioso van de Kapel vor Johannes Ehning mit Cayenne und Philipp Weishaupt mit Coq Rouge. Vierter wurde der für den Reiter-Verein Mannheim startende Armin Schäfer jun. mit Sir de Diamant.
Birgit Popp
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