Nürnberger Burgpokal: Werth siegt mit „Zweitbesetzung“

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El Santo und Isabell Werth

Frankfurt Festhallen-Reitturnier 20.12.2008 Dressur Finale NŸrnberger Burgpokal: die Siegerin Isabell Werth (GER) und El Santo freut sich ©Julia Rau Hindenburgstra§e 49 55118 Mainz Tel.: 06131-507751 Mobil: 0171-9517199 RŸsselsheimer Volksbank BLZ 500 930 00 Kto.: 6514006 Es gelten ausschliesslich meine Allgemeinen GeschŠftsbedingungen (© Julia Rau)

Eigentlich war El Santo NRW, ein Rheinländer v. Ehrentusch, nur das „zweite Eisen“ von
Isabell Werth. „Aber er hat die Kohlen aus dem Feuer geholt“, freute sich die
Olympiasiegerin nach dem Titelgewinn. Nach 1995 und 1996 holte Werth zum dritten
Mal die gelbe Schleife bei der inoffiziellen Deutschen Meisterschaft der
Nachwuchsdressurpferde. Ingrid Klimke wurde mit Damon Hill Zweite.

Ihren eigentlichen Favoriten Der Stern OLD zog Werth kurz vor der Prüfung zurück. Der siebenjährige Dormello-Sohn, der mit der höchsten Qualifikationsnote ins Finale ging, hatte sich schon in der gestrigen Einlaufprüfung nicht in gewohnter Form gezeigt. Heute war das rechte Vorderbein leicht angelaufen, und er fühlte sich beim Abreiten nicht gut an, begründete die 39jährige ihre Entscheidung. Boxennachbar El Santo, genannt Ernie, lief dagegen zur Höchstform auf. Der erst siebenjährige rheinländische Ehrentusch-Sohn brillierte in den Traversalen und in den voll ausgerittenen Verstärkungen, zeigte aber auch in den Pirouetten ein Höchstmaß an Versammlung wie Kommentator Christoph Hess attestierte. Punktabzüge gab es für einen Fehler in den doppelt gewerteten Dreier-Wechseln. Er wurde etwas schief. Das habe ich korrigiert, und er ist umgesprungen, gab Werth zu Protokoll. Zuschauer und Richter waren von der Bewegungsdynamik begeistert, und auch Werth selbst hält große Stücke auf den unkomplizierten Braunen. Die Grand Prix-Lektionen beherrscht der Musterschüler bereits. Von der Konstitution und vom Charakter könnte Ernie Satchmos Nachfolger werden. Aber man muss immer abwarten, wie sich ein junges Pferd entwickelt, sagte Werth.

Mit einem Endergebnis von 75,30 Prozent brachte die Seriensiegerin mehr als drei Prozentpunkte Abstand zwischen sich und die Zweitplatzierte Ingrid Klimke mit Damon Hill NRW. Der achtjährige westfälische Hengst, der fünf- und sechsjährig Weltmeister bei den Jungen Dressurpferden war, siegte souverän in der gestrigen Einlaufprüfung. Heute schnellte die Anzeigetafel zu Prüfungsbeginn sogar auf 83 Prozent. Nach einer hervorragenden Trabtour, zeigte der Donnerhall-Sohn dann allerdings kleine Schwächen in den Schritt- und in den Galopp-Pirouetten. Ich habe ein bisschen zu frei im Tempo begonnen und nachher sind wir uns nicht ganz einig geworden, erklärte Ingrid Klimke. Ein Fehler in der Einleitung der Dreier-Wechsel kostete weitere wichtige Punkte. 2009 plant die Mannschaftsolympiasiegerin erste Starts in Grand Prix-Prüfungen für Nachwuchspferde.
Auf den dritten Platz kamen mit 71,05 Prozent Oliver Oelrich und der gekörte achtjährige Oldenburger Dream of Glory-Sohn Davenport. Das Paar stand bereits 2007 im Finale. Das Pferd hat sich sehr verbessert und ließ sich heute mehr fordern. Oliver Oelrich ist ein guter Ausbilder, lobte Hess. Oelrich selbst ist von der Arbeitseinstellung des Hengstes begeistert. Im Viereck gibt er immer sein Bestes. Er hat vielleicht nicht die idealen Voraussetzungen für ein Dressurpferd, aber er entwickelt sich und hat immer alles gelernt, lobte Oelrich.
Holga Finken und der achtjährige gekörte Donnerhall-Sohn Donnerball, der als Einziger nicht die Einlaufprüfung ging, kamen als erste Starter mit einer gelungenen Vorstellung auf den vierten Platz. Sein Boxennachbar, der ebenfalls achtjährige Rubinstein-Sohn Rusty, nahm in der Prüfung die Zunge über das Gebiss. Holga Finken ritt die Aufgabe zu Ende, verzichtete aber auf die Note.
Die Australierin Hayley Beresford, Bereiterin im Stall Werth, kam mit der achtjährigen De Niro-Tochter Rhapsodie Queen auf den fünften Platz. Mit der einzigen Stute im Finale, die dreijährig bei der Oldenburger Saatsprämeinschau haarscharf am Titel „Oldenburger Siegerstute“ vorbeigeschrammt war,  zeigte sie das beste Rückwärtsrichten und erhielt dafür einen Sonderpreis. Den Treuepreis bekam Anja Plönzke, die mit dem neunjährigen Landjuwel Gold-Sohn Le Mont dOr Sechste wurde. Die Wiesbadenerin stand insgesamt zum siebten Mal im Finale.
Nathanael Dominic Erhart, der sich mit dem 9jährigen Rubinstein-Sohn Kohlpharmas Silvano qualifiziert hatte, musste wegen einer Salmonellen-Erkrankung auf seinen Start verzichten. Der neunjährige gekörte Lord Sinclair-Sohn FS Lord Loxley, der in der gestrigen Einlaufprüfung in den Verstärkungen deutlich ungleich trabte, trat nicht im Finale an. Ulla Salzgeber, die sich mit ihrer Stute Wakana qualifizierte hatte, hatte ihren Start schon vor dem Turnier abgesagt.
Auch in diesem Jahr war das Finale des Nürnberger Burgpokals sehr gut besetzt. Das spiegelte sich auch in den Wertnoten wieder. Fünf der zehn Starter kamen über die 70-Prozent-Marke, die Letztplatzierte hatte immerhin noch eine Endnote von knapp 68 Prozent das reicht andernorts zum Sieg. Die Rangierung war nachvollziehbar. Einzelnoten wurden wie auch im letzten Jahr nicht angezeigt, obwohl dies technisch möglich wäre. Für die Teilnehmer gab es aus unerfreulichem aktuellem Anlass eine Neuerung. Alle Finalpferde kamen in die Dopingkontrolle. Wir wollen als Sponsor nicht mit Doping in Verbindung gebracht werden und tun alles dafür, dass der Dressursport sauber bleibt, erklärte der Vorstandsvorsitzende der Nürnberger Versicherungsgruppe, Hans-Peter Schmidt. Isabell Werth dankte Schmidt im Namen der Reiter für sein großes Engagement.
Sabine Neumann

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