Unsichtbare Gefahr: Schimmelpilze im Heu

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Pferdefütterung (© slawik.com)

Sie sind teilweise mit bloßem Auge kaum sichtbar und greifen auf unterschiedlichsten Wegen die Gesundheit unserer Pferde an: Schimmelpilze, deren Sporen und Mykotoxine, die giftigen Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen. Krankheiten, die mit Schimmelpilzen in Verbindung gebracht werden, scheinen zuzunehmen. Eine Folge des Klimawandels? Lesen Sie hier einen Auszug aus unserem Special Schimmelpilze der Ausgabe Februar 2023.

Auf dem Vormarsch: Extreme Wetterverhältnisse bereiteten in den letzten Jahren immer wieder Probleme bei der Raufutterernte. Mit schlechtem Heu oder Stroh halten Schimmelpilze sowie ihre Bestandteile Einzug in den Stall und werden gefressen sowie eingeatmet.

Ich habe das Gefühl, dass in den letzten Jahren immer mehr Pferde an chronischen Atemwegserkrankungen, Überempfindlichkeiten des Magen-Darm-Traktes wie chronische Darmentzündungen und Kotwasser sowie an anderen Organproblemen leiden“, berichtet Dr. Tobias Niebuhr bei einer Fachtagung zum Thema Klimawandel. Der Fachtierarzt für Innere Medizin für Pferde steht mit dieser Meinung nicht allein da. Immer wieder hört er auch von Kollegen, dass sie eine Zunahme von Atemwegsproblemen bemerken. Und nicht nur das. Aus Dr. Niebuhrs Sicht werden die Probleme auch hartnäckiger. 

Was die Ursache dafür ist, darüber kann der Tierarzt nur Vermutungen anstellen. „Auffällig ist, dass in den letzten Jahren, in denen diese Probleme zugenommen haben, die Ernte von Stroh und Heu nicht optimal war, was zu einer schlechteren Qualität, also einem möglichen Befall mit Bakterien und Pilzen geführt hat. Vor allem Atemwegsprobleme werden dadurch verschlimmert und es kann zu einer Überempfindlichkeit im Darm kommen.“  

Schimmelpilze schädigen auf vielfache Weise

Wenn Schimmelpilze – wie auch Hefen oder Schwärzepilze, die vermehrt auf Getreide zu finden sind, das vor der Ernte durch feuchte Witterungsbedingungen geschädigt ist – im Stall Einzug halten, bemerken wir das nicht immer gleich. Wir sehen sie nicht und schmecken sie nicht, was auch für unsere Pferde gilt. Erst wenn sich der Schimmel im fortgeschrittenen Stadium als rundes Geflecht breitmacht, wird er für uns präsent. Die Pilzfäden, die sich von diesem Geflecht weiter durchs Futtermittel ziehen, bleiben aber verborgen. 

Pilzsporen können wir teilweise sehen, wenn sie in großer Menge und farbig (zum Beispiel grün oder grau) auf dem Pilz thronen. Schweben sie durch die Luft, sind sie unsichtbar. In großen Mengen eingeatmet, können sie zu Allergien führen. Schimmelpilze können sich zudem in der Lunge festsetzen und dort ausbreiten, wenn das Immunsystem des Menschen oder Pferdes geschwächt ist. 

Wie qualitativ schlechte Einstreu und Raufutter sich konkret auf die Luft im Stall auswirken, erklären wir in unserem Special anhand einer wissenschaftlichen Studie. Was man tun kann, wenn das Immunsystem des Pferdes beginnt zu schwächeln und was bei welcher Pilzinfektion zu tun ist, lesen Sie dort ebenso wie viele Tipps zur Eindämmung von Pilzsporen und -giften sowie zur Bindung der gefährlichen Mykotoxine. 

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Kerstin WackermannRedakteurin

Die Redakteurin hinter den großen Ratgeberthemen. Expertin für Pferdemedizin, von Atemweg bis Zysten. Gut vernetzt mit Tierärztinnen und Tierärzten, Universitäten, Hochschulen, Experten und Sachverständigen ist sie die Fachjournalistin, die sich auch seit mehr als 20 Jahren beim St.GEORG mit Pferdehaltungsthemen intensiv auseinandergesetzt und dazu recherchiert hat.