Weltcupquali in ’s-Hertogenbosch: Adelinde Cornelissen siegt mit neuer Kür

Von

Mittelalterliche Klänge dazu am Ende eine Höchstschwierigkeit: Das ist die neue Kür von Adelinde Cornelissen (NED), die sie heute mit Parzival das erste Mal gezeigt hat. Sie siegte in ’s-Hertogenbosch denkbar knapp vor Edward Gal.

Wenn man die Augen schließt, dann könnte man meinen, ein Tambour sei mit ein Paar Spielleuten gekommen: Schnabelschuhe, Strumpfhosen und Ballonshorts, dazu Hüte mit langen Federn und Puffärmeln. Adelinde Cornelissen nennt ihren Parzival gerne den „roten Ritter“ und diese Motivik hat sie nun musikalisch umgesetzt. Die Kür hat keine wirklichen Überraschungen parat, sie beginnt recht konservativ mit Trabverstärkungen über die Diagonalen, an die sich Passagen und Piaffen anschließen. Auch Traversalverschiebungen in der Passage sind dabei. Die gelingen dem Paar aber nicht so akzentuiert, wie es Helen Langehanenberg und Damon Hill unlängst in Neumünster gezeigt haben. Höhepunkte sind die Einerwechsel auf der Mittellinie, die Parzival beherrscht wie kaum ein zweites Pferd – geradeaus, bergauf gesprungen ohne jedes Zeichen von Spannung. Und am Ende, wenn die Niederländerin aus dem Galopp in eine Piaffe mit zweifachem Richtungswechsel geht. Wobei in ’s-Hertogenbosch noch nicht ganz zu erkennen war, ob die zweite Wendung, die eher um die Vor- denn die Rückhand geschah, wirklich auch so geplant war.
85,9 Prozent gaben die Richter, wobei die technischen Noten bis 84,5 Prozent den Schwierigkeitsgrad vielleicht etwas hoch angesiedelt hatten. Für die B-Note reichte die Bewertung von 87 bis 92 Prozent. Passend – die Musik aus einem Guss und Kür-Routinier Cornelissen war eigentlich immer perfekt im Einklang mit der Musik und erhielt dafür zweimal die Idealnote 10,0 – und das bei der Premiere des neuen Programms! (VIDEO siehe unten).
Zweiter wurde Edward Gal mit Undercover. Das niederländische Doppel zeigte sich deutlich verbessert zu den Vorstellungen im Sommer, gerade auch was den Rahmen anbelangt. Nurn ganz selten ging der Ferro-Sohn hinter der Senkrechten. In der B-Note konnte Gal seine Landsmännin sogar noch um einen Prozentpunkt überholen. Der Schritt von Undercover ist bei aller Sympathie, die Edward Gal bei Publikum und Richtern genießt, das Manko. Mehr als Siebenen sind da nicht drin. Dafür punktete das Paar in den Piaffen (8,0 bis 9,0) und den Übergängen zwischen Piaffen und Passagen (8,0 bis 9,5).
Dritte wurde Isabell Werth mit dem Hannoveraner Don Johnson. Das Paar bekam dreimal eine Neun – für den Schwierigkeitsgrad und und die Interpretation der Musik, musste aber Abstriche für einen Fehler im starken Trab (6,5 bis 7) hinnehmen. Es überwogen Achten und 7,5en im Protokoll. Am Ende hätte es fast zur magischen 80 gereicht: Der dänische Richter Hans Christian Matthiesen und sein Kollege aus Holland, Adriaan Hamoen, konnten sich aber nur zu 77 bzw. 77,5 Prozent durchringen – 79,475 Prozent.
Platz vier ging an die immer besser werdende Dänin Anna Kasprzak und Donnperignon. Das Paar kam auf 78,65 Prozent und setzte sich damit noch vor Kür-Spezialist Patrik Kittel (SWE) und Scandic (77,775).
Das Weltcupturnier von ’s-Hertogenbosch war das letzte der Saison, damit stehen die Finalisten, darunter drei deutsche Teilnehmerinnen, fest (siehe Kasten unter dem Video).

Cheap Air Jordans 1 low For Sale | is the air jordan outlet store legit