Die ersten Pferde sind wohlbehalten in Tokio angekommen

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Bella Rose (li.) und "Sitznachbar" Showtime während ihres Fluges zu den Olympischen Spielen nach Tokio. (© Privat)

Gute Nachrichten aus Tokio, die ersten Dressurpferde, darunter auch die deutschen, sind wohlbehalten auf dem Flughafen Haneda gelandet und haben ihre Quartiere für die nächsten Tage in Japan bezogen.

36 Pferde sind mit der ersten Maschine aus Lüttich in Haneda gelandet, wo sie schon von den LKW erwartet wurden, die sie dann weiter in ihr Interimszuhause im Equestrian Park Baji Koen gebracht haben. An Bord der Maschine vom Typ Boeing 777-F waren neben den vier deutschen Pferden Annabelle, Bella Rose, Dalera und Showtime auch die Pferde der Mannschaften aus Österreich, Belgien, Dänemark, Großbritannien, den Niederlanden, Portugal und Japan (die ja alle in Europa trainieren) sowie die Pferde der Einzelreiter aus Brasilien, Estland, Finnland, Irland und Marokko. Ein zweiter Schwung kommt heute in Tokio an. Die Flugreise pro Pferd kostet 22.000 Euro, wie St.GEORG-Herausgeberin Gabriele Pochhammer gestern in der Süddeutschen Zeitung schrieb. Bezahlt wird das (für die deutschen Pferde) vom Bundesministerium des Inneren.

Eine Maschine mit 19 Flugboxen und 36 Pferden hat rund 23 Tonnen Fracht an Bord. Dazu kommen 13,5 Tonnen Equipment und zwölf Tonnen Futter – das für die Betreuung während des Fluges mit eingerechnet. Ganz wichtig ist, dass die Pferde während der Reise genügend trinken. Darum sind pro Pferd auch 40 Liter Wasser mit im Flieger. Organisiert wurde das alles von der Firma Peden Bloodstock, die seit den Olympischen Spielen in Rom 1960 die Transporte der Pferde zu den Olympischen bzw. Paralympischen Spielen verantwortet. Dieses Jahr sind es in Summe 325 vierbeinige Spitzensportler, die nach Fernost geflogen werden – 247 für die Olympischen Spiele, 78 für die Paralympics.

Das sagen die Tierärzte

Die Tierärzte der Klinik Lüsche, von denen einige auch für die Betreuung der vierbeinigen Olympiaathleten zuständig sind, haben in ihrer Instagram-Story ein paar interessante Fakten zum Thema Pferde und Flugreisen zusammengestellt. Demnach ist das Fliegen für die Pferde meist stressfreier und weniger anstrengend als eine Reise mit dem LKW, weil sie während des Flugs vollkommen entspannt stehen können und nicht ständig Unebenheiten der Straße, Bremsungen, Anfahren etc. ausbalancieren müssen.

Der Druckausgleich bereite den Pferden selten Probleme, da sie den durch Kaubewegungen machen. Und etwas zu kauen haben sie während des 18-ständigen Fluges die ganze Zeit, entweder Heu oder Heulage. Auch die Beschleunigung während des Starts mache den Pferden nichts aus, weil die Flugzeuge ab Lüttich ganz allmählich an Höhe gewinnen können und nicht schnell nach oben ziehen müssen.

Wenn ein Pferd während des Flugs panisch werden sollte, was wie die Tierärzte sagen, „sehr selten“ passiert, kann es durch die mitreisenden Tierärzte sediert werden. Das war für Annabelle, Bella Rose, Dalera, Showtime & Co. glücklicherweise nicht notwendig. Alle Pferde haben bereits ihr Quartier bezogen und können sich nun in Tokio akklimatisieren.

Hier einige Zahlen und Fakten im Überblick

  • 18 Stunden und 15 Minuten betrug die Flugzeit von Lüttich (Belgien) nach Tokio (Japan), mit Zwischenlandung in Dubai.
  • Die Pferde sind mit einer Emirates SkyCargo Boeing 777-F geflogen.
  • An Bord befanden sich 19 „Flying Stables“ (Paletten für je zwei Pferde).
  • Die „Flying Stables“ sind 3,17 Meter lang, 2,44 Meter breit und 2,33 Meter hoch.
  • Die Temperatur an Bord lag zwischen 14 und 17 Grad Celsius.
  • 36 Dressurpferde waren im Flugzeug – aus Österreich, Belgien, Dänemark, Deutschland, Großbritannien, die Niederlande, Portugal, Japan, Brasilien, Estland, Finnland, Irland und Marokko
  • Das Gesamtgewicht aller Pferde betrug etwa 22,700 Kilogramm.
  • Außerdem waren 13,500 Kilogramm Ausrüstung mit an Bord.
  • Dazu kommen noch einmal Liter Wasser pro Pferd und insgesamt 12.000 Kilogramm Futter.
  • 247 Pferde werden zu den Olympischen Spielen nach Tokio reisen, dazu noch einmal 78 Pferde zu den Paralympics.
  • Insgesamt sollen 19 Flugzeuge mit Pferden an Bord abheben.
  • Übrigens: Während Dressurpferde durschnittlich 630 Kilogramm wiegen, sind Springpferde im Mittel 610 Kilogramm schwer, Vielseitigkeitspferde 515 Kilogramm.

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.