Münster: Kurz-VA und Sporttest Dressur mit Siegerhengst und mehr

Von
Rockhofs Erste Sahne

Das Gestüt Rickhof kann sich freuen! Erste Sahne hat seinem Namen in Münster alle Ehre gemacht! (© Screenshot Rickhof.de)

Um es vorweg zu sagen, es waren weder der Sieger- noch die Prämienhengste noch die „Geschwister von“, die bei den Leistungsprüfungen in Münster am besten abschnitten. Hier die Ergebnisse der Kurz-Veranlagungsprüfung und der beiden Sporttests der Dressurhengste.

Mit Spannung erwartet wurde der Auftritt des 1,2 Millionen Euro teuren Siegerhengstes aus Westfalen, V-Power v. Viva Gold-Fidertanz aus der Zucht von Bernd Goeke. Maxi Kira von Platen stellte ihn in Münster-Handorf für Helgstrand Dressage vor. Der Dunkelbraune erhielt im Trab eine 8,2, im Galopp eine 8,8, im Schritt eine 7,5, in der Rittigkeit eine 8,0 und in der Leistungsbereitschaft eine 8,4. Das ergab eine Endnote von 8,14, womit er viertbester Hengst von 14 Teilnehmern war.

Der beste von allen hatte gar keinen Körplatz gesehen: der Hannoveraner Francorchamps v. Fusionist-Sir Donnerhall-Jazz Time, gezogen von Sven Glöde in Rambow, gekört Ende Januar im Rahmen einer Hofkörung. Das Nordrhein-westfälische Landgestüt hatte den Braunen angemeldet, Manuel Springhetti stellte ihn vor. Eine 8,44 kam unter dem Strich zusammen für den Hengst, der im Schritt zwar nur eine 7,0 erhielt, dafür aber für Rittigkeit und Leistungsbereitschaft jeweils die 9. Im Trab wurde es eine 8,4, im Galopp eine 8,8.

Knapp geschlagen geben musste sich der 2. Reservesieger der westfälischen Hauptkörung 2022, Excalibur v. Escamillo-Don Nobless-Sandro Hit (Z.: ZG Eheleute Willers-Moritzer). Der Rappe, ein Neffe des Despacito, gehört nun dem neu gegründeten Gestüt MK Ammerland, deckt aber auf der Station von Martin Determann, der ihn auch angemeldet hat. Heiko Klausing stellte ihn vor. Eine 8,4 gab die Bewertungskommission dem edlen Rappen. In Trab und Galopp wurde es die 8,5, im Schritt 8,0, in Rittigkeit und Leistungsbereitschaft ebenfalls 8,5.

Zwei Prämienhengste hatte Warendorfs neuer Landgestütsleiter Dr. Felix Austermann bei der NRW-Körung 2022 erworben: Fortunio v. For Romance II und Global Dancer v. Global Player. Beide traten in Münster-Handorf an und machten ebenfalls „gute“ Tests.

Fortunio kam auf eine 8,01 (Trab 7,5, Galopp 8,4, Schritt 8,3, Rittigkeit 7,9, Leistungsbereitschaft 8,0).

Bei Global Dancer wurde es die dritthöchste Note von 8,26 (Trab 7,6, Galopp 8,7, Schritt 8,0, Rittigkeit und Leistungsbereitschaft je 8,5).

Sporttest Vierjährige

Auch bei den Vierjährigen war es ein via Hofkörung zugelassener Hengst, der allen davonschwebte: der Rheinländer Erste Sahne v. Escamillo-Sir Donnerhall-Fidermark, gezogen von Hanne Schleupen in Kempen, angemeldet von Iris Jansen-Jentgens und vorgestellt von Lucas Fernández Páez. Der hochgewachsene Braune überzeugte insbesondere im Galopp. Dafür erhielt er die einzige 10 des ganzen Tests. Sein Trab wurde mit 9,0 bewertet, der Schritt mit 8,0, Rittigkeit und Gesamteindruck mit 9,5. Das ergab unter dem Strich eine 9,2.

Zweitbester Hengst war mit 8,61 der Staatsbedienstete Diamantenglanz, der meistbeschäftigte Hengst des vergangenen Jahres am Landgestüt Warendorf. Zur Welt kam der Oldenburger Sohn des Diamond First aus der Miss Coeur v. Bon Coeur-for Compliment bei der Wieghaus-Vorwerk GbR in Neuenkirchen-Vörden. Seine Einzelnoten: Trab 8,2, Galopp 9,3, Schritt 8,4, Rittigkeit 8,6, Gesamteindruck 8,5.

Ein weiterer prominenter Hengst war die Preisspitze des Hannoveraner Hengstmarkts 2021, ebenfalls ein Escamillo-Sohn: Energy. Der schicke Rappe wechselte seinerzeit für 700.000 Euro in den Stall Glock und wurde in Münster von Ruben Mengual Reig präsentiert. Die Richter gaben dem Hengst im Trab eine 8,2, im Galopp die 8,8, im Schritt 7,8, in der Rittigkeit 8,3 und im Gesamteindruck 8,6. Das bedeutete in der Endabrechnung eine 8,31.

Sporttest Fünfjährige

Die Fünfjährigen waren nur zu siebt am Start, aber auch hier gab es einen Neuner-Kandidaten: den Oldenburger Fänomen de Malleret v. Foundation-Sezuan-Fürst Romancier aus der Zucht des Gestüts Lewitz, im Besitz des Haras de Malleret, angemeldet und vorgestellt von Helen Langehanenberg. Der schwungvolle Braune erhielt im Trab ein glattes „sehr gut“, im Galopp sogar eine 9,3, im Schritt die 8,5, in der Rittigkeit die 9,5 und im Gesamteindruck eine 9,0. Das machte in Summe 9,11.

Zweitbester war mit 8,54 der Schwedische Warmblüter Skyline to B v. St. Schufro-Ampere-Sir Schölling, gezogen von Maria Rasmusson, im Besitz des schwedischen Dressurreiters Carl Hedin und angemeldet vom Dressurpferde Leistungszentrum Lodbergen, wo er stationiert ist. Linda Schmidt präsentierte den langbeinigen Rappen. Im Trab gab es eine 8,2, im Galopp 8,8, im Schritt ebenfalls 8,2, in der Rittigkeit 8,8 und im Gesamteindruck 8,6.

Ebenfalls im Test war der Oldenburger Si Bon, der Vollbruder zu den Bundeschampion-Geschwistern Sir Heinrich, Cindy, Candy & Co. aus der Erfolgszucht der Familie Wendeln. Wie bei seinen Geschwistern ist auch hier Hermann Gerdes für die Grundausbildung zuständig. Der Hengst kam auf eine 7,53 nach 7,4 in allen drei Grundgangarten, 7,8 in der Rittigkeit und 7,5 im Gesamteindruck.

Alle Ergebnisse finden Sie hier.

Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.