Umfrage zu den Auswirkungen der neuen GOT auf Pferdehalter

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Ataxie-pferd-Tierarzt

Die neue Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) sorgt seit Monaten für Diskussionsstoff. (© www.slawik.com)

Im Rahmen Ihrer Masterarbeit untersucht Elena Karthäuser die Auswirkungen der neuen Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) auf die Pferdehaltung.

Elena Karthäsuer schreibt ihre Masterarbeit an der Hochschule Osnabrück im Studiengang Angewandte Nutztier- und Pflanzenwissenschaften (M.Sc.). Im Rahmen dieser Masterarbeit beschäftigt sich die Studentin mit den Auswirkungen der seit November 2022 geltenden GOT auf die Pferdehaltung. Betreut wird sie dabei von Dr. Florian Sitzenstock und Prof. Dr. Ralf Waßmuth.

Um die Auswirkungen der geänderten Gebühren auf betroffene Einzelpersonen herauszuarbeiten, hat Elena Karthäuser eine Umfrage veröffentlicht. Diese richtet sich speziell an Pferdehalter und -züchter. Anhand der Ergebnisse sollen die allgemeinen Auswirkungen der GOT auf die gesamte Pferdehaltung geprüft und darüber hinaus mögliche Folgen der Gebührenanpassung geschlussfolgert werden.

Die Umfrage für die Masterarbeit über die Auswirkungen der neuen GOT auf die Pferdehaltung finden Sie hier. Wenn Sie Pferde halten und sich von den angepassten Gebühren beeinflusst sehen, können Sie an der Umfrage teilnehmen. Die Dauer der Umfrage beträgt etwa 15 Minuten, die Ergebnisse werden vertraulich behandelt und anonymisiert.

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Tina GummarVolontärin

Als Volontärin seit März 2023 in der Redaktion St.GEORG dabei. Kommt aus einer Pferdefamilie, hat die Fohlen ihres Großvaters aufwachsen gesehen, sie angeritten, ausgebildet, auf Turnieren vorgestellt und verkauft. Erfolgreich in Springprüfungen Klasse M2*. Ausbildungsmodul an der Akademie für Publizistik, Expertise in Jungpferdeausbildung und Trainingslehre.

    • Renate

      Ich denke, die Entscheider der neuen GOTÄ haben völlig den Sinn für die Realität verloren. Ein Großteil der Pferdebesitzer ist nicht reich, muss hart arbeiten und verzichtet z.G. des Pferdes auf vieles andere. Diese dann derart abzuzocken finde auch ich unverschämt. Wissen die eigentlich, wie lange man für 1.000 EUR NETTO arbeiten muss? So schaffen die TÄ ihre Kunden ab, zum Leidwesen der Tiere. Faire Bezahlung ist völlig okay aber das hat mit fair nichts mehr zu tun. Ich selbst hatte vor kurzem eine kleinere Fleischwunde bei einer meiner Stuten, 2x Anfahrt, Wunde reinigen und 2x Verband anlegen – knapp 2.000 EUR!!! Unverschämt!!!

      • Linhart

        Also wenn das wirklich für so wenig Leistung so viel berechnet wird dann würde ich das sofort ansprechen und zugleich mit einem Rechtsanwalt sprechen ! Weil ich hatte vor kurzem auch ein großes Problem Abszess am Unterkiefer die komplette Behandlung inklusive Röntgen und Ultraschall bis zur Genesung 5 Besuche Abszess öffnen Medikamente Schmerzmittel und Spülung für die Wunde mit Zähne raspeln 1956,- €

    • Dr.Johannes P. Hilgers

      einfach unverschämt ist einfach nur daher gesagt.
      Rechnung offenlegen und differenziert beurteilen.
      und vorher nach den Kosten fragen.
      geht nicht auf 20 oder 30 €, aber 100 ist ja auch mal eine Summe für die man sich ein weiteres Angebot holt.

      • Renate

        Danke für den wertvollen Ratschlag. Beim nächsten Mal mache ich Fotos, schicke diese mehreren TÄ und entscheide dann nach Eingang der Angebote, ob oder welchen TA ich hole. In der Zwischenzeit bitte ich mein Pferd, nicht zu leiden und möglichst auch am Leben zu bleiben.

        • Larissa

          Gute Idee! Und beim nächsten Notfall kann man sich dann das ganze Procedere sparen weil sowieso kein Tierarzt mehr kommt außer vielleicht derjenige, den man dann nach Vergleich der Angebote geholt hatte. Hier erhält man wirklich wertvolle Tipps für die Praxis. Danke

      • Sabine Brandt

        Herr Dr. Hilgers, das ist eine Meinung aus dem Elfenbeinturm.

        Versuchen Sie heute überhaupt mal einen Tierarzt für einen vermeintlichen Notfall zu bekommen, wenn der eigene Vet nicht verfügbar ist. Oder eine sachverständige Meinung am Freitagmittag (alternativ vor einem Feiertag), nur um sicher zu gehen dass übers Wochenende kein Drama daraus erwächst.

        Ich hatte das Vergnügen im letzten Jahr gleich zwei Mal und ich lebe nicht in der Diaspora. Fünf (!) verschiedene Anfragen bei Tierärzten aus dem weiteren Einzugsgebiet, idR lautete die Antwort (sinngemäß), in einen fremden Stall käme man gar nicht mehr weil ohnehin zu viel zu tun und keine Kapazitäten. Man möge sich bitte an die nächste Klinik wenden, die seien immer verfügbar.

        In einem Fall war nur noch der AB zu erreichen mit der Ansage, man möge Verständnis dafür haben, dass mangels Kapazität niemand mehr verfügbar sei. Eine Aussage, die die aktuelle Situation umfassend beschreibt.

        Der fünfte Kandidat wäre mit knapp 1-stündiger Anfahrt wohl gekommen, aber ich wüsste ja, was das an Zusatzkosten bedeutet. Da wäre selbst die nächste Klinik wohl noch günstiger. Im nachhinein nochmal meinen herzlichen Dank an diesen Kollegen für seine ehrliche Aussage.

        Wenn in erreichbarer Nähe nicht tatsächlich zwei kompetente Kliniken vorhanden wären (wer hat schon diesen Luxus innerhalb von 20-30 Minuten Fahrzeit?), von denen eine auch mobil unterwegs ist, wäre die Situation vor Ort bereits am Freitagmittag verherrend.

        Knappe 500 Euro für die erleichternde Erkenntnis, dass es sich nicht um einen Notfall handelte, das Pferd auch lokal gut zu versorgen war und die notwendige Folgebehandlung ruhigen Gewissens auf den folgenden Montag gelegt werden konnte.

        Wollen wir jetzt nochmal darüber reden, wie praktikabel es ist, sich auch nur ein einziges weiteres Angebot einzuholen um über 100 Euro zu diskutieren?

      • Tanja Neff

        Ist das der ernst gemeinte Rat? Ich hab ne akute Wunde und soll mir dann Angebote einholen? Aha: Ich dachte mein Pferd ist nicht mein Auto, das mal ne Woche kaputt rumstehen kann. By the way: früher (vor 10 Jahren) waren fast alle TA zu Notdiensten erreichbar, für wesentlich weniger Geld und heute heißt es dann: kommen sie in die Klinik.
        Was mich auch nervt, ist das Gejammer der TA hierzulande, dass sie ja soo schlecht bezahlt wären. Ich bin viel in Spanien, da kosten Röntgenbilder etc einen Bruchteil von dem, was sie hier kosten. Die Menschen haben auch studiert, die Geräte sind die selben… Man verliert hierzulande einfach völlig den Bezug zur Realität.

        • Renate

          …. ergänzend möchte ich noch erwähnen, dass das TÄ Geschäft bereits vor der neuen GOTÄ lukrativ gewesen sein MUSS. Wie sonst ist zu erklären, dass Investoren, die bekanntlich am Profit und nicht am Samaritertum interessiert sind, alles daran setzen, eine Praxis bzw. Klinik nach der anderen aufzukaufen? Darüber hinaus gibt auch die GOTÄ eine Bandbreite v. 1-4fachen Satz vor. Warum werden, wenn man nachprüft, i.d.R. 3 oder 4 fache Sätze in Rechnung gestellt? Ach ja, vermutlich unterliegt jede Behandlung erschwerten Bedingungen und beim Privatpatienten Pferd lässt sich das prima umsetzen.

          • KE

            Liebe Renate,
            für Invenstoren ist die Tiermedizin so interessant, weil die Preise noch so niedrig und damit das Ende der Fahnenstange noch lange nicht erreicht ist. Wäre das Wachstumspotenzial schon ausgeschöpft, wäre es für Investoren überhaupt nicht interessant, in Tierarztpraxen und -kliniken zu investieren. Die haben kein Interesse an langfristiger Abschöpfung von ein bisschen Gewinn, die wollen die Preise innerhalb weniger Jahre nach oben treiben und dann mit Gewinn verkaufen. Als Tierbesitzer sollte einem das also eher Sorgen machen und dazu anregen, darüber nachzudenken, wie man niedergelassene, freie und unabhängige Tierärzte stärkt, anstatt sie durch Mobbing, Hetze und Falschinformationen so zu frustrieren, dass sie ihre Praxis an eine Kette verkaufen oder gleich ganz aufhören. Dann ist die Versorgung nämlich bald noch viel schlechter, als sie es jetzt mancherorts (insbesondere im Notdienst) schon ist.
            Und woher nehmen Sie die Information, dass in der Regel 3- oder 4-fache Sätze abgerechnet werden?
            Mit meiner Erfahrung deckt sich das überhaupt nicht. Im Gegenteil, da muss man als Tierärztin schon argumentieren, wenn man mal einen 2-fachen Satz abrechnet bei einer aufwändigeren Behandlung und nicht immer nur an der Untergrenze des Erlaubten bleibt.
            Dass Kliniken z.B. häufiger den 2-fachen Satz als Standard setzen, ist in Anbetracht der hohen Expertise und dem technischen und personellen Aufwand, der dort für einen Patienten betrieben wird, ja wohl irgendwie nachvollziehbar, oder nicht?

          • TN

            Liebe/Lieber KE,
            da muss ich deutlich widersprechen: Die Konzerne wollen jetzt einsteigen weil: – die Kliniken willig sind zu verkaufen, da sie kaum noch Nachwuchs haben (ein Problem, das die Konzern-Klinik easy löst: viele junge Ärzte mit gesicherter Arbeitszeit, was die jungen Ärzte unbedingt wollen: ich habe das leider erst kürzlich erlebt, von Professionalität keine Spur; am Ende haben fünf Leute aus unserem Stall bei der Endoskopie geholfen) So schafft man Monopole, stellt viele billige junge Ärzte ein und die niedergelassenen Ärzte merken gar nicht, dass sie durch ihre Weigerung Notdienst zu verrichten zum eigenen Untergang beitragen.
            – den Konzernen reicht die Marge über die Masse, die sie selbst generieren, indem sie z. T. die Leute mit immer neuen Untersuchungsmethoden und dem Schüren von Ängsten vor sich her treiben.
            – Am Ende ist das durch die Steuern auch im Sinne des Staates und wenn es „ganz gut läuft“, schließen viele eine Pferde Krankenversicherung ab: der Staat gewinnt durch die Versicherungssteuer und die Klinik gewinnt, weil dann noch mehr Leute ihren oft überflüssigen Untersuchungen zustimmen, weil`s ja eh die Versicherung zahlt.
            Eine ganz ungute Spirale, die hier in Gang gesetzt wurde.
            Ich kann nur raten: Unterstützt die niedergelassenen Ärzte, die noch Notdienst etc anbieten, nutzt die Konzern-Kliniken nur im Notfall und bleibt kritisch, was deren Angebot anbelangt.

      • Ellen

        Mit Ihrem Beitrag haben Sie sich geoutet, dass Sie in Pkto. TÄ keine Ahnung haben und vermutlich noch nie ein eigenes Pferd besessen haben.

  1. Andreas

    Bei uns ist die nächste Klinik 2,5 – 3 h Fahrzeit entfernt…
    Es ist einfach nicht praktikabel, in einem dringenden Fall vorher Preisangebote von mehreren TÄ einzuholen, zumal man ja selbst nicht genau weiß, was los ist. (Wozu braucht man denn sonst einen TA..?)

  2. Nica

    Help, help!
    Angesichts der gestiegenen Kosten würde ich mir von einer Fachzeitschrift permanente und explizite Information über die derzeitigen Vorkommnisse wünschen. Und zwar zu folgenden Themen

    Krankheitsbilder und Experten – damit man gleich das richtige Angebot einholt, wenn man dazu noch in der Lage sein sollte
    Krankheitsbilder und die Möglichkeiten, selbst aktiv zu werden
    Krankheitsbilder und die übliche Behandlungsmethode – oder was ist eben Geldschneiderei
    Krankheitsbilder und übliche Kosten
    Gesprächsstrategien, wie man sich ggü. Einem Tierarzt durchsetzt
    Möglichkeiten der online-Medizin
    Versicherungsberatung
    Berichte von Betroffenen
    und zuletzt: Was ist für den Pferdebesitzer möglich, wenn die Behandlungskosten unerschwinglich sind. Und hier auch die Klärung der ungeliebten Fragen: wann darf/ muss der Tierarzt einschläfern oder wie steht es mit den Schlachtmodalitäten.
    Mir ist klar, dass es zu jedem Punkt sicher im Internet Facebook-Statements oder entsprechende Artikel gibt, aber eine objektivere Zusammenfassung wäre mal ganz gut.

  3. Tama

    Ach ich muss wirklich in mich rein schmunzeln…Hört ihr euch eigentlich reden? Ihr beschwert euch einerseits dass die Tierärzte ja viel zu teuer sind und ihr ja auch so arm seid. Andererseits, dass es zu wenige Tierärzte gibt, so dass ihr Freitag Nachmittag (jaaa, der Klassiker, Lieblingskunden…) bei einem vermutlich seit Tagen bestehenden Problem „ganz schnell vor dem Wochenende“ noch DRINGEND einen Tierarzt braucht, um ganz schnell, möglichst billig, evtl. sogar kostenlos (ist ja nicht aufwendig, nur dass man beruhigt ist) feststellen zu lassen ob das schlimm ist?

    Hallo? Wenn Tierärzte so schnell und aufwandslos reich werden, indem sie euch armen, gebeutelten Pferdehaltern das sauer verdiente Geld völlig ohne Berechtigung „für das bisschen Zähne ziehen, mal kurz anschauen“ oder sonst noch was aus der Tasche ziehen, diese Halsabschneider….Dann dürfte wohl kein Mangel an Tierärzten bestehen, die sich darum reißen, Freitag Nachmittag noch mal kurz im Stall vorbeizuschauen….Warum ist das eigentlich nicht so?

    Was haben eure letzten Handwerker-, Strom-, Einkaufs- und Mietrechnungen so gekostet? Irgendwas teurer geworden? Echt? Tja, alle diese Kosten sind für Tierärzte auch gestiegen. Auch Personal. Findet mal einen Assistenten, der Freitag Nachmittag Dienst macht um eure verschleppten Kratzer und sonstiges anzuschauen. Fehlanzeige. Die Generation die jetzt am Start ist hat in erster Linie ihre eigene Work-Life-Balance im Auge. Wochenend- und Nachtdienste stehen da extrem schlecht im Kurs.

    Also sollen Einzelpraktiker unter Aufopferung ihres eigenen Privatlebens, ihrer Gesundheit weiterhin für euch 24/7 zur Verfügung stehen und dabei selbstverständlich billigst abrechnen, damit ihr euch weiter euer Luxushobby leisten könnnt? Ihr seid doch nicht bei Trost. Fragt doch mal den Stallbesitzer, den Schmied, den Reitsportladen ob es diesen Monat auf’s Haus gehen könnte, sonst müsstet ihr euch überlegen dass ihr kein Pferd mehr halten könnt? Keiner käme auf die Idee! Aber der Tierarzt, klar, der soll billig sein.

    Ihr werdet euch noch umschauen. Die ganzen niedergelassenen Einzelpraktiker, die in den nächsten 10 Jahren in Rente gehen oder vorher das Handtuch schmeissen wegen genau solcher Leute wie euch, und dem Markt dann auch noch fehlen. Mit eurer dreisten grenzenlosen Anspruchshaltung, die ihr meint Anspruch zu haben auf Behebung eurer Bagatellprobleme, sofort und zu jeder Tageszeit, wenn es nicht zu eurer Zufriedenheit ausfällt begleitet von weinerlichen selbstgefälligen ein-Sterne-Rezension weil euer Problem nicht genügend gewürdigt, die Rechnung zu hoch oder die Wartezeit zu lang war.

    Die Zeit arbeitet gegen euch. In fünf bis zehn Jahren seid ihr froh wenn ihr überhaupt noch einen Tierarzt findet der eurer Pferd anschaut. Da braucht ihr auch keine Schulung „wie man sich gegen den Tierarzt durchsetzt“. Ihr müsst euch schon jetzt nicht durchsetzen. Wer nicht bezahlen will braucht auch keinen Tierarzt. Pferdehaltung ist kein Menschenrecht.

    Warum der Markt Tiermedizin für Investoren so interessant ist hat KE schon beschrieben. Weil in D unheimlich Luft nach oben ist bei der Abrechnung. Tiermedizin war in D nämlich massiv zu billig in der Vergangenheit. wenn alle Einzelpraktiker aufgekauft oder gestorben sind, der Markt nur noch von Großinvestoren und Kettenkliniken bedient wird, dann ratet mal, ob eure Tierarztrechnung dann günstiger wird oder teurer?

    Ich hol mir derweil Popcorn und Cola….

    • Ellen

      Liebe Tama,
      TÄ verdienten auch mit der bisherigen GOT sehr gut. Bei uns im Umland befinden sich mehrere Kliniken. Den Klinikbetreibern (auch denen, die mittlerweile an Investoren verkauft haben) ging es finanziell, dank ihrer Klinik, schon immer gut. Da ich einige davon auch privat kenne, erlaube ich mir dieses Urteil. Leider investier(t)en zu viele aber nicht in die Gehälter ihrer angestellten TÄ (da wären wir bei fairer Bezahlung und es würde sich mehr Nachwuchs finden), sondern in Urlaub, Autos, Haus, zahlreiche eigene Pferde usw. Ich gönne es ihnen von Herzen aber ein gut verdienender „Normalo“, der sich ein Pferd leistet und dafür auf vieles verzichten muss, kann davon nur träumen. Und deshalb fühlen sich diese Meschen auch etwas abgezockt, wofür ich durchaus Verständnis habe. Diese TÄ jammern schon auf sehr hohem Niveau. Es mag Ausnahmen geben, ja, aber das sind m.E. Ausnahmen. TA zu sein ist doch ein toller Beruf und sollte auch Berufung sein. Es darf doch nicht nur um viel Kohle gehen. Und zu der Arbeitsbelastung kann ich nur sagen, dass viele normalen Pferdebesitzer auch keinen 39 Stunden Job haben sondern deutlich mehr arbeiten (müssen). Zudem von Existenzängsten geplagt werden, weil es deren Unternehmen nicht gut geht. Auch diese Menschen haben Stress … leben nur häufig nicht auf ganz so großem Fuß. Ich kenne übrigens auch TÄ, die nicht jammern und an der neuen GOT durchaus Kritik üben. Schön, dass es auch noch solche Menschen gibt und ein Indiz dafür, dass die Kritiken nicht gänzlich unbegründet sind.

    • KE

      Danke Tama für deinen Beitrag! Schön, dass es auch mal von anderen auf den Punkt gebracht wird, wie Anspruchshaltung der Pferdebesitzer*innen und Realität auseinander gehen und was das in der Zukunft für ein böses Erwachen geben kann.
      Eine Pferdefahrpraktikerin, die trotz allem nicht vor hat, hinzuschmeißen, den Notdienst aufzugeben oder zusammenzubrechen – auch wenn es nicht leicht ist, bei der Hetze, die gegen uns Pferdetierärzt*innen, von FN und Fachpresse unterstützt (das ist so absurd, das muss man sich echt auf der Zunge zergehen lassen), einprasselt.
      Aber die Pferde können ja nichts für ihre Besitzer, also versuchen wir in unserer Praxis trotzdem durchzuhalten, einen guten Job zu machen und gleichzeitig so zu wirtschaften, dass unsere Mitarbeiterinnen zufrieden und begeistert dabei bleiben.

  4. Carmen Fischer

    Na dann die Damen, wenn man als Veterinär so dick abkassieren kann, dann rann an die Uni, und in 6 Jahren können sie den ersten Porsche bestellen, oder das 2-3 Pferd.
    Ic hab das Gejammer satt.
    Studiert einfach 6 Jahre macht dann nochmal 3-5 Jahre Fachtierarzt, investiert in euer Equipment,, macht euch selbstständig, informiert euch was ne Unfallversicherung, Haftpflicht und alles andere kostet, stellt ein paar Mitarbeiter ein, einen Fuhrpark auf, und dann unterhalten wir uns über Arbeitsbelastung und Gewinnerwirtschaftung.
    Der Markt steht euch offen, also nicht jammern, selber machen!

  5. Miriam

    Danke Tama & Carmen für Eure Beiträge!

    Dieses ganze Mimimi und die Anspruchshaltung von Leuten, denen nicht klar ist, dass die Haltung eines Pferdes LUXUS ist und bleibt (den sich die meisten nicht leisten können) ist ja kaum auszuhalten.

    Ja, auch ich bin ein großer Pferdefan, aber wenn ich mir ein Pferd, dessen Unterhalt und den Tierarzt nicht leisten kann, ist das NICHT die Schuld des Tierarztes, der – welch Überraschung! – ebenso mit steigenden Kosten zu kämpfen hat und der am Ende des Monats auch noch gerne ein paar Taler übrig hätte.

    Für den Stundenlohn, der so manchem Tierarzt nach einer 60-h Arbeitswoche z. T. übrigbleibt, würden viele Pferdebesitzer wahrscheinlich nicht einmal aufstehen (v. a. nicht nachts, am Feiertag/Sonntag). Genau – der Tierarzt soll am besten gratis arbeiten, damit sich die „armen“ Pferdebesitzer ihren Luxus weiterhin leisten können, oder wie? Merkt ihr eigentlich noch irgendwas?

    Die Zeiten, in denen es viele Tierärzte gab, die 24 h parat standen für ’n Appel und ein Ei sind zum Glück zunehmend vorbei. By the way: Die Suizidraten bei Tierärzten sind nicht ohne….

    Hier in der Gegend kann man froh sein, wenn man überhaupt noch einen Tierarzt findet – die meisten sind auch nicht mehr „blutjung“ und gehen in den nächsten Jahren in Rente. Nachwuchs ist nicht in Sicht.

    Aber nachdem man als Tierarzt ja angeblich sehr schnell sehr reich wird steht’s ja jedem frei, selbst mal eben ein paar Jahre zu studieren und dann den großen Reibach zu machen…

  6. Britta

    Hallo,

    Ähnliches habe ich schon vor ca. 10 Jahren gehabt! Pferd musste plötzlich wegen Notlage eingeschläfert werden. Klinik keine Option, Pferd lag, konnte nicht aufstehen, über 30 Jahre alt! Eigener Tierarzt mit Mutter selbst beim Arzt( die Klinik, wegen Fehlplanung des Urlaubes, keinen Arzt frei für Außendienst, Nr. 3 wollte nur Kühe behandeln, ich glaube Nr. 4 kam zähneknirschend! Für einen Tierbesitzer, der sein Tier ohne Hoffnung leiden sieht….unerträglich! Wohl dem der einen Jagdschein hat und sich selbst helfen kann!

    Ich gönne jedem sein Einkommen! Leider ist das Gehalt der meisten Menschen in den letzten Jahrzehnten nicht ähnlich stark gestiegen. Uns hat 1995 eine Kolik-Op umgerechnet TEUR 2,5 gekostet. Mir sind mittlerweile mehrere Fälle bekannt, bei denen eine Kolik-Op zwischen 16 (unkompliziert) und TEUR 35,0 gekostet hat! Ich kann mich nicht erinnern, dass das Einkommen von Normalsterblichen sich in 30 Jahren verfünffacht oder gar verzehnfacht hat. Wie gesagt, ich gönne jedem sein Einkommen! Aber dann sollten Alle etwas mehr Netto haben!


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