Mannheim: Werth und Emilio gewinnen die Grand Prix Kür, Stremler und For Magic Equesta zum Burg-Pokal

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Isabell Werth und Emilio, Grand Prix Ludwigsburg 2022 (© Thomas Hellmann)

Der Dressurteil des Mannheimer Maimarktturniers ist am Dienstag mit der CDI4* Grand Prix Kür sowie der Finalqualifikation zum Nürnberger Burg-Pokal zu Ende gegangen. Dorothee Schneider wurde in beiden Prüfungen Zweite, während die Siege von Isabell Werth mit Routinier Emilio sowie der Polin Beata Stremler und ihrer Nachwuchshoffnung For Magic Equesta eingefahren wurden.

Wie schon im Grand Prix wussten Isabell Werth und Emilio auch in der Kür den Sieg an sich zu reißen. 82,630 Prozent lautete die Bewertung der Richter, die sich einig über den Sieg des Paares waren. Mehrmals die Note „sehr gut“ vergaben die Richter, unter anderem für die Trabtraversale nach rechts, die Galopppirouette rechts, die Grußaufstellungen und häufiger in den B-Noten Choreographie, Schwierigkeitsgrad und Interpretation der Musik. Für letztere zückte die Chefrichterin bei C, Dr. Evi Eisenhardt, sogar die Idealnote 10. Wir haben mal nachgezählt: Es ist der 23. Sieg in einer internationalen Grand Prix Kür für den nunmehr 17-jährigen Emilio, dessen Vater Ehrenpreis vor wenigen Wochen verstorben war.

Der zweite Rang war ebenso besetzt wie im Grand Prix. Dorothee Schneider sattelte heute ihre elfjährige Stute Sisters Act für die erste internationale Grand Prix Kür ihres Lebens. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Mit 79,665 Prozent kam die Oldenburger Sandro Hit-Tochter aus der Prüfung. Hier und da schlichen sich noch ein paar Unsicherheiten ein, wie bei den Zweierwechseln, in denen die Stute einmal von Sprung zu Sprung wechselte. Auch der versammelte Schritt und die Übergänge zwischen Piaffe und Passage können noch sauber herausgearbeitet werden. Dennoch dürfte die Reitmeisterin Dorothee Schneider mit dem Auftritt der elfjährigen Stute aus der Zucht von Silke Pelzer und Platz zwei beim CDI4* Mannheim doch zufrieden gewesen sein.

Für Jasmin Schaudt und ihren bunten Fuchs Fano, ein Hannoveraner Fiorano-Sohn, wurden es 76,190 Prozent und Platz drei. Für den 13-jährigen Wallach war es ebenfalls der erste Auftritt in einer internationalen Grand Prix Kür.

For Magic Equesta zum Finale Nürnberger Burg-Pokal

Mit For Magic Equesta konnte die Polin Beata Stremler in Mannheim einen achtjährigen Sohn v. For Romance für das Finale des Nürnberger Burg-Pokals qualifizieren. Der Hannoveraner Wallach war unter Stremler bereits international unterwegs, nämlich bei den Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde 2021 in Verden. Dort tanzte der Wallach aus einer A Jungle Prince-Mutter zur Bronzemedaille. Im letzten Jahr gelang der Einstieg in Klasse S dann nach Maß, alle vier Prüfungen, die For Magic Equesta ging, gewann er auch. Beata Stremler startete diese Saison dann mit zwei S-Dressuren für junge Pferde in Ankum, wo sie den For Romance-Sohn auf Platz drei und Platz eins ritt.

An diese Form wusste For Magic Equesta unter der 38-jährigen Polin, die ihr Land bereits bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften vertrat, in Hagen zunächst noch nicht ganz anzuschließen, kam dort mit knapp 71 Prozent aus der Finalqualifikation zum Burg-Pokal, wie immer ein St. Georg Special. Doch in Mannheim sah die Welt nun schon ganz anders aus: 74,902 Prozent wurde es für den achtjährigen Wallach unter Stremler, das reichte für den Sieg. Die Bewertungen der Richter für das Paar reichten von 298 Punkten (Platz vier) bis zu 314 Punkten (Platz eins). Zu punkten wusste der For Romance-Sohn vor allem im starken Trab, dem Rückwärtsrichten und auch in der Wechseltour.

Escalito Zweiter in zweiter Prüfung unter Schneider

Nochmal den zweiten Platz gab es in dieser Prüfung für Dorothee Schneider, die den achtjährigen Escolar-Sohn Escalito zu 73,854 Prozent ritt. Allerdings hatten die beiden die Einlaufprüfung tags zuvor noch für sich entscheiden können. Im direkten Vergleich zu den Zweitplatzierten der Qualifikation in Hagen, Don Domingo unter Emma Kanerva (FIN), dürfte Escalito in Frankfurt seine Box beim Nürnberger Burg-Pokal trotz seines nun zweiten Platzes beziehen. Der westfälische Hengst wurde von Maike Löer in den Sport gebracht und von Hannah Laser bis auf Dressurpferde M-Niveau gefördert. Das war 2021. Letztes Jahr ging der Hengst kein Turnier und präsentierte sich nun direkt im Burg-Pokal unter seiner neuen Reiterin, Dorothee Schneider. Als Besitzer des Escolar-Sohns aus einer Conello-Mutter ist bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) die Besitzergemeinschaft Wahler-Heicke verzeichnet, hinter der sich der Sponsor Prof. Bernd Heicke von Dorothee Schneider sowie der Klosterhof Medingen verbergen.

Ebenfalls ein Sohn v. Escolar ist Escolar’s Emil, ebenfalls achtjährig und aus einer Contender-Mutter abstammend. Unter dem Sattel von Thomas Wagner kam der Rheinländer auf 73,488 Prozent in seiner fünften Turnierprüfung überhaupt. Das bedeutete Rang drei für Escolar’s Emil.

Alle Ergebnisse aus dem letzten Tag im Viereck des Mannheimer Maimarktturniers 2023 finden Sie hier.

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Gloria Lucie AlterRedakteurin

Hat sich parallel zum Volontariat beim St.GEORG im Studium mit „Digital Journalism“ an der Hamburg Media School befasst. Als Redakteurin liefert sie Beiträge aus den unterschiedlichsten Bereichen, von Reitlehre bis zu Produktneuheiten. Ihre Erfahrungen aus Tätigkeiten bei privaten TV-Sendern in Köln ergänzen sich mit ihrer Kompetenz in Social Media und Videocontent.