Wellington: Katherine Bateson Chandler und Haute Coutoure mit Bodenarbeit zum Personal Best

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Katherine Bateson Chandler und Haute Couture im CDI3* Grand Prix von Wellington (© Susan J. Stickle)

Einen sehr emotionalen Sieg feierte gestern die US-Dressurreiterin Katherine Bateson Chandler auf der einst von Dinja van Liere ausgebildeten Haute Couture im CDI3*-Grand Prix von Wellington.

Ziemlich genau zwei Jahre, nachdem die US-Amerikanerin Katherine Bateson Chandler und ihre damalige Neuerwerbung Haute Couture ihren ersten Grand Prix in Wellington knapp 65 Prozent unter „ferner liefen“ beendet hatten, erreichten sie gestern einen Meilenstein. Sie gewannen den Grand Prix der CDI3*-Tour mit 71,913 Prozent – mehr als die beiden zusammen je zuvor erreicht haben. Dazwischen lagen 61 Prozent-Prüfungen und zuletzt zwei, in denen sie aufgaben. Aber gestern habe sie endlich ein gutes Gefühl gehabt, so die 48-Jährige.

„Wir hatten unsere Höhen und Tiefen. Das war eine wirklich schwierige Zeit für mich und ich habe das echt gebraucht.“ Sie und ihr Team mit Trainerin Ashley Holzer, Besitzerin Jen (Jennifer Huber) und Pfleger Alex Garrett hätten viel Arbeit investiert, um „Merrie“ da hin zu bekommen, wo sie heute war. „Und sie fühlte sich großartig an“, so Bateson Chandler.

Neben Ashley Holzer holt sich auch Rat bei Carl Hester. Den Sommer verbringt sie in England, um mit ihm zu trainieren. Ein bereits fertig ausgebildetes Pferd wie die zwölfjährige holländische Connaisseur-Tochter zu übernehmen – die ja mit Dinja van Liere Ersatzpferd bei Olympia 2021 war und im Team bei den Europameisterschaften ging –, habe seine ganz eigenen Herausforderungen mit sich gebracht. Manche davon habe sie nicht erwartet.

Es sei ein „emotional sehr schwieriger Ritt“ gewesen, sagt Bateson Chandler. „Haute Couture ist ein bekanntes Pferd und ich lerne sie immer noch kennen. Wir haben einen ziemlichen Schreck in Europa bekommen (wo sie einige Turniere geritten ist, Anm. d. Red.), wo sie Angst bekommen hat. Wir mussten ihr – und mein – Vertrauen zurückgewinnen. Das war ein langer Weg.“

Geschafft habe sie das zum einen, indem sie die Stute mit wechselnden Umgebungen konfrontiert habe, zum anderen durch Bodenarbeit. „Ich liebe das ganze Bodenarbeitszeug. Montag habe ich zwei Stunden lang einfach nur mit Merrie gespielt. Dadurch baut sie Vertrauen in unsere Beziehung auf. Sie ist ein mental sehr waches Pferd. Durch die Bodenarbeit hat sie gelernt, sich zu fokussieren und zu entspannen. Wenn sie sich jetzt ein bisschen aufregt, habe ich Tools an der Hand, mit denen ich sie dazu bringen kann, runterzukommen und ihre Konzentration wieder auf die Aufgabe zu richten.“

Weitere Platzierte

Auf die Art und Weise haben die beiden gestern eine Landsfrau auf einem weiteren niederländischen Pferd hinter sich gelassen, das hierzulande gut bekannt ist: Geñay Vaugh mit dem 13-jährigen Bretton Woods-Sohn Gino. Der war von Holga Finken bis Grand Prix ausgebildet und erfolgreich vorgestellt worden.

Im Januar vor einem Jahr hatten nun Gino und seine Besitzerin ihre erste Prüfung zusammen bestritten und waren in dem Frühjahr noch an drei weiteren Wochenenden in Wellington am Start. Eine Top drei Platzierung war bislang noch nicht dabei herausgekommen. Die gestrigen 69,522 Prozent waren also nicht nur ein neues persönliches Bestergebnis, sondern brachten ihr auch ihren bislang größten Erfolg ein.

Dritte wurde die Kanadierin Ariana Chia im Sattel des PREs Guataque IV mit 69,022 Prozent.

Alle Ergebnisse des CDI3* Grand Prix finden Sie hier.

 

Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.