DM Para-Dressur: Heidemarie Dresing und Regine Mispelkamp sichern sich grade-übergreifende Titel

Von
mispelkamp_highlander-delights_1355

Regine Mispelkamp (Grade IV) und Highlander Delight's bei der Pferd International München 2021. (© Hubert Fischer)

Im Rahmen der Pferd International in München wurden zum dritten Mal auch die Deutschen Meisterschaften der Para-Dressurreiter entschieden. Zum ersten Mal allerdings innerhalb der Grades übergreifend. So wurde Heidemarie Dresing Deutsche Meisterin der Grade I bis III und Regine Mispelkamp gelang die Titelverteidigung im Teilnehmerfeld der Grade IV und V.

Die Deutschen Meisterschaften der Para-Dressur fanden in diesem Jahr zum erstem Mal in einem neuen Modus statt. So wurden nicht mehr fünf Titel für die einzelnen Grade verteilt, sondern nur noch zwei. Zusammengelegt wurden die Grade I bis III und die Grade IV und V für Reiter mit geringeren Einschränkungen. Der Grund: Man wolle die Konkurrenz erhöhen und damit die Spannung steigern. „Wir haben in einzelnen Grades oft nur sehr kleine Starterfelder. Wer darin startet, hat im Grunde schon fast automatisch eine Medaille sicher. Das mindert natürlich etwas die Wertigkeit einer Meisterschaft. Durch die Zusammenlegung wird die DM nicht nur spannender, sondern auch aussagekräftiger“, erklärte Dr. Jan Holger Holtschmit, Vorsitzender des Para-Beirats des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR), die Entscheidung ausführlicher.

Heidemarie Dresing, die im letzten Jahr schon in Grade II mit La Boum v. Londontime ihren Titel verteidigen konnte, war in diesem Jahr also einer größeren Konkurrenz ausgesetzt. Insgesamt gab es drei Teilnehmer, die dem Grade I zuzuordnen waren, vier aus Grade II und nochmals vier aus Grade III. Macht ein Teilnehmerfeld von elf Startern. In diesem Jahr sattelte die Rheda-Wiedenbrückerin Dooloop v. Dressage Royal und sammelte mit dem Wallach insgesamt 156,99 Punkte. Damit trotzte sie dem gewachsenen Teilnehmerfeld und verteidigte ihren Meisterschaftstitel erneut.

Die Silbermedaille ging an Melanie Wienand, die seit einem Reitunfall auf der Verdener Auktion im Jahr 2011 im Para-Sport unterwegs ist. Mit Lemony’s Loverboy v. Lemony’s Nicket sammelte sie insgesamt 149,267 Punkte. Platz zwei, die Silbermedaille bei den Deutschen Meisterschaften ist der bislang größte Erfolg der Grade III-Reiterin.

Martina Benzinger und Nautika erhielten insgesamt 148,595 Punkte aus der ersten Wertungsprüfung und der Kür. Die Rudolstädterin sicherte sich damit Bronze und sorgte ebenso dafür, dass neben den Reiterinnen aus Grade II und III auch noch eine Grade I-Reiterin auf dem Treppchen vertreten war.

Weitere Titelverteidigung bei den DM der Para-Dressur

Der zweite Titel wurde zwischen den Grades IV und V ausgetragen. Hier gingen insgesamt 13 Paare – vier aus Grade IV und neun aus Grade V – an den Start. Regine Mispelkamp (Grade V) brachte gleich zwei Pferde mit nach München und mit Highlander Delight’s v. Florencio I gelang die Mission Titelverteidigung. Insgesamt erhielt die Paralympics Bronze-Medaillistin aus Tokio für ihre Ritte mit dem KWPN Wallach 153,787 Punkte und blieb damit für die Konkurrenz unerreichbar.

Platz zwei ging an Isabell Nowak (Grade V), die ebenfalls mit zwei Pferden anreiste. Das Ergebnis mit Siracusa v. Sir Donnerhall I: 146,671 Punkte.

Die Bronzemedaille ging an Noah Kuhlmann. Der 21-Jährige startet in Grade IV und ging in München im Sattel des Statesman-Sohnes Staatslegende an den Start. 145,802 Punkte insgesamt und Platz drei gab es für das Paar.

„Es war sehr erfreulich zu sehen, dass sich das Niveau gerade im Spitzenniveau im Vergleich zum letzten Jahr gesteigert hat. Diesen Eindruck hatten auch die internationalen Richterkollegen, die diese DM bewertet haben. Es sieht aus, als seien wir insgesamt auf einem guten Weg, um wieder den Anschluss an die Weltspitze zu erreichen“, lautete das positive Fazit von Dr. Holtschmit.

Alle Ergebnisse der Pferd International in München finden Sie hier.

auch interessant

Tina GummarVolontärin

Als Volontärin seit März 2023 in der Redaktion St.GEORG dabei. Kommt aus einer Pferdefamilie, hat die Fohlen ihres Großvaters aufwachsen gesehen, sie angeritten, ausgebildet, auf Turnieren vorgestellt und verkauft. Erfolgreich in Springprüfungen Klasse M2*. Ausbildungsmodul an der Akademie für Publizistik, Expertise in Jungpferdeausbildung und Trainingslehre.