Kentucky: Pferdesportwochenende der Superlative mit Weltcup und Breeders Cup Classic

Von
Kent Farrington (USA) und Voyeur auf dem Weg zum Weltcup-Etappensieg in Kentucky 2015.

(© Kent Farrington (USA) und Voyeur auf dem Weg zum Weltcup-Etappensieg in Kentucky 2015.)

Selbst wenn Kentucky der Pferdestaat der USA ist, hat man auch dort nicht alle Tage so viele sportlichen Highlights auf einmal. Kent Farrington gewann alles, was wichtig war bei der CP National Horse Show mit Weltcup-Qualifkation. American Pharoa setzte seiner glanzvollen Karriere eine letzte Krone auf.

Kent Farrington hatte gut lachen dieses Wochenende bei der CP National Horse Show (CSI4*-W). Mit Willow gewann er den mit 130.000 US-Dollar dotierten Großen Preis. Mit seinem Toppferd Voyeur setzte er in der Weltcup-Qualifikation noch einen drauf. 36 Starter waren auf der Jagd nach Weltcup-Punkten, 13 kamen ins Stechen, elf blieben auch hier fehlerfrei. Wer gewinnen wollte, musste also sehr schnell sein. Dass sein 13-jähriger KWPN-Wallach das für gewöhnlich ist, wusste Farrington. Auch wenn er zugibt, dass sein Pferd nicht das einfachste ist: „Er ist eigentlich ziemlich wild. Laura (Kraut) und ich haben darüber gewitzelt, was wir unter einem ,normalen Pferd‘ verstehen und was das für andere bedeutet. Wir sind bekannt dafür, unberechenbare Pferde zu reiten. Er ist sehr lebhaft und hat sehr viel Blut (seine Abstammung: Tolano van’t Riethof-Goodwill-Ahorn Z, Anm. d. Red.). Er ist ein aggressives Pferd. Man muss ein bisschen auf der Hut sein, wenn man ihn reitet, weil er sehr schnell umdrehen kann. Er erschrickt vor sehr vielen Dingen und hält einen ganz schön auf Trab. Aber ich denke, das ist bei allen Guten so.“

Platz zwei ging dann an Laura Kraut auf dem neunjährigen Holsteiner Deauville S v. Diamant de Semilly-Lux. „Ich war nach Kent dran im Stechen und hatte den Vorteil, seinen Ritt sehen zu können. Ich habe versucht, mich daran zu orientieren, was er gemacht hat. Aber ich habe zum letzten Hindernis nicht den richtigen Moment erwischt. Ich wusste, ich war dicht genug dran und dachte, wich würde vielleicht Zweite oder Dritte. Also habe ich vielleicht ein wenig zu sehr auf Nummer Sicher gesetzt als ich den letzten Sprung angeritten bin.“ Auch so wurde es noch der zweite Platz. Aber es war äußerst knapp!

Denn Kraut und ihr Holsteiner hatten nur zwei hundertstel Sekunden Vorsprung auf den Drittplatzierten, Olivier Philippaerts auf dem 13jährigen belgischen Wallach Challenge vd Begijnakker Z v. Chellano Z. Philippaerts hatte Challenge erst kürzlich von seinem Zwillingsbruder Nicola übernommen. Zuvor ging der Zangersheider bereits unter Ludo Philippaerts, der seine eigene sportlich Karriere ja inzwischen an den Nagel gehängt hat und sich nur noch der Förderung seiner talentierten Söhne widmet.

Alle Ergebnisse der Weltcup-Qualifikation in Kentucky finden Sie hier.