Abschied von Dressurhengst Hotline

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Reitsport

2016 war Hotline noch beim CHIO Aachen unter Daniel Bachmann Andersen am Start.

Der Hannoveraner Dressurhengst Hotline ist tot. Das berichten sowohl Blue Hors als auch die Dreamscape Farm in Kanada.

Aufgrund einer „plötzlichen Krankheit“ habe man den Dressurhengst Hotline bzw. Blue Hors Hotline einschläfern müssen, schreibt das dänische Gestüt auf seiner Instagram-Seite. Die Dreamscape Farm, wo Hotline seit Ende 2018 stand, ist genauer. Der Hengst habe ein Lipom gehabt, dass an einer unglücklichen Stelle saß. Eine Operation habe wenig Heilungsaussichten gehabt. Daher musste man die Entscheidung treffen, ihn einzuschläfern. Hotline wurde 18 Jahre alt. Die letzten Jahre hatte er in Kanada verbracht, auf der Dreamscape Farm von Jennifer Arnoldt, wo er nun auch gestorben ist.

Hotline war ein Hannoveraner Sohn des Trakehners Hofrat aus einer De Niro-Wendepunkt-Mutter aus der Zucht von Friedrich Oppermann. Er verließ seine Körung 2005 in Verden als Siegerhengst und ging nach Dänemark ins Gestüt Blue Hors, das beim Hengstmarkt den Zuschlag bei 800.000 Euro in Partnerschaft mit Paul Schockemöhle erhalten hatte. Hotline hat nicht enttäuscht.

Ein Jahr später wurde er überlegener Sieger seiner Hengstleistungsprüfung und gewann ein Jahr später auch seinen Hengstleistungstest überlegen. Er ging seinen Weg bis in den internationalen Grand Prix-Sport und vererbte seine eigene Sportlichkeit und Einstellung auch seinen Nachkommen.

Als er im Dezember 2018 nach Kanada verkauft wurde, verzeichnete die FN 47 S-erfolgreiche Nachkommen und sieben gekörte Söhne, die auch ins Hengstbuch I eingetragen waren. Heute sind es 57 S-Pferde in der Dressur, dazu je eines in Springen und Fahren.

Abschied

Jennifer Arnoldt hat auf der Website der Dreamscape Farm eine Art Abschiedsbrief an den Star in ihrem Hengststall geschrieben, in dem sie beschreibt, was für ein besonderes Pferd Hotline war, nicht nur wegen dem, was er erreicht hat, sondern vor allem wegen seiner Persönlichkeit und seines Charakters.

„Es gibt nur ganz wenige Hengste wie ihn auf der Welt. Hotline hatte eine Präsenz, die einen einfach gefangen nahm. Man wusste, man ist in Gegenwart von etwas Besonderem. Ich erinnere mich noch, wie ich ihm zum ersten Mal persönlich begegnet bin, als ich ihn aus der Quarantäne geholt habe. Ich weiß, ich habe mich benommen, wie ein Groupie. Es war Liebe auf den ersten Blick. Das war wirklich er, wirklich Hotline. Wahrscheinlich habe ich auch ein paar Mal gekreischt. Hotline hingegen blickte auf mich herunter mit seinen weisen Augen und ich erkannte, dass er noch nicht wusste, wo er mich einzuordnen hatte. Aber mit der Zeit hat er mich zu einem besseren Hengsthalter gemacht. Er hat mich dazu gebracht, in andere Richtungen zu denken und hat mich stets gefordert. Ich habe seine große Macho Persönlichkeit geliebt. Von Zeit zu Zeit hat er mir erlaubt, ihm einen Kuss zu geben (wenn niemand es gesehen hat). Er wusste, er war der König und er forderte diesen Respekt ein. Ich weiß noch genau, als er zum ersten Mal beschlossen hat, mit mir zu sprechen. Von dem Tag an hörte ich seine vertraute Stimme, wann immer er mich erblickte.“

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.