Laura Graves‘ Verdades verabschiedet sich aus dem Sport

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Laura Graves und Verdades (© Pauline von Hardenberg)

Schon anlässlich der Weltreiterspiele in Tryon wurde gemutmaßt, ob die US-Dressurreiterin Laura Graves die beiden Silbermedaillen vor heimischem Publikum zum Anlass nehmen würde, ihr Erfolgspferd Verdades zu verabschieden. Nun ist es so weit.

Mit seinen nun 18 Jahren soll der KWPN-Wallach Verdades alias „Diddy“ aus dem Sport verabschiedet werden. Auf ihrer Instagram-Seite schreibt Laura Graves: „Schweren Herzens aber auch sehr dankbar gebe ich heute die Verabschiedung meines großartigen Freundes Diddy bekannt. Ich habe immer versprochen, dass ich mein Bestes tun werde, ihm zuzuhören und den richtigen Moment zu finden und die richtige Entscheidung zu treffen, wenn der Zeitpunkt gekommen ist. In den vergangenen Wochen wurde deutlich, dass er in 2020 nicht mehr zu seiner gewohnten Form zurückfinden wird.“

So ist dies nun der Zeitpunkt, an dem eines der erfolgreichsten Dressurpferde, die die USA je hatten, dem Viereck Lebewohl sagt. Das ist ein schwieriger Schritt für seine Reiterin, die aktuell kein Pferd hat, mit dem sie an die Erfolge mit Verdades anknüpfen könnte. „Obwohl nichts mich glücklicher macht, als ihm beim Spielen auf der Weide zuzuschauen oder mit ihm auszureiten, ist es für mich noch immer schwierig zu begreifen, dass diese Reise nun zu Ende geht. Dieses Pferd hat nicht nur alle Ziele erreicht, die wir je hatten, er hat mir Träume erfüllt, von denen ich gar nicht wusste, dass ich sie habe.“

Verdades, der Schleifensammler

In der Tat, die Liste der Erfolge des Florett As-Sohnes ist lang. International wurde man 2014 erstmals auf dieses Paar aufmerksam, den mächtigen KWPN-Wallach mit der aufwändigen Mechanik und seine zierliche Reiterin. Schon in Aachen waren sie Hingucker. Bei den Weltreiterspielen in Caen waren sie DIE Überraschung, wurden bei ihrem ersten Championat auf Anhieb Fünfte in der Kür.

Im Jahr darauf folgte Silber in der Einzel- und Gold in der Mannschaftswertung bei den Pan-Amerikanischen Spielen. Im selben Jahr wurden sie Vierte beim Weltcup-Finale in Las Vegas, dem ersten von vier Auftritten bei der inoffiziellen Hallenweltmeisterschaft. Die anderen drei Male belegten sie jeweils Rang zwei, immer hinter Isabell Werth und Weihegold, die sie dann jedoch 2017 im Grand Prix Special von Aachen durchaus auch mal schlagen konnten.

2016 verhalf Verdades seiner Reiterin zu ihrer ersten olympischen Medaille. In Rio gab es Mannschaftsbronze. In der Einzelwertung belegten sie Platz vier. Ein weiterer großer Erfolg waren die Mannschafts- und die Einzelsilbermedaille bei den Weltreiterspielen in Tryon.

Besondere Geschichte

Wenn Laura Graves sagt, dass Verdades ihre Träume hat wahr werden lassen, ist das keinesfalls übertrieben. Sie entdeckte den Wallach als Fohlen auf einem Video und kaufte ihn unbesehen. Als er kam, stellte sich heraus, dass der Umgang mit ihm alles andere als einfach war. 2009 verletzte sie sich schwer bei einem Sturz von ihm. Zwischendurch wollte sie ihn auch wieder verkaufen. Aber niemand wollte den sensiblen, temperamentvollen Wallach haben. Das war sein Glück und vor allem das seiner Reiterin. Mit Hilfe von unter anderem Debbie McDonald wuchsen Laura Graves und Verdades zu einem der besten Dressurpaare der Welt heran. Und die internationalen Championate werden zweifelsohne ärmer sein ohne dieses Paar.Air Jordan 1 Outlet Store | michael kors outlet in wisconsin

Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.